Kapitel 11

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Sechs Uhr am Morgen und Naruto stand bereits auf der Lichtung, auf der er mit Jiraiya oft trainiert hatte. Er hatte erst nicht vor, die nächsten Wochen seine Wohnung zu verlassen, raffte sich allerdings auf, als er daran dachte, was Kakashi dazu gesagt hätte und so stand er dann dort und machte sich für sein Training bereit, welches er den ganzen Tag durchziehen würde, um danach dann den Grauhaarigen im Krankenhaus besuchen zu gehen. Naruto fing mit ganz normalem Chakratraining an und ging dann über zu seinem Rasengan, welches er perfektionieren wollte. Übertrieb er es? Ja, ja das tat er auf jeden Fall. Aber das war ihm egal, denn er wollte den ANBU beitreten um noch stärker zu werden. Denn er könnte es sich nicht verzeihen, wenn Kakashi auch nur noch ein einziges Mal etwas zustoßen würde.

Natürlich wusste er nicht, dass Kakashi damit nicht im geringsten einverstanden gewesen wäre und ihm dringends davon abgeraten hätte. Doch da er noch immer reglos im Krankenhaus lag, war das leider nicht möglich und Naruto müsste diese durchaus spezielle Erfahrung selbst machen. Es würde ihn verändern, so viel stand schonmal fest, allerdings sollen Veränderungen doch gut sein, nicht wahr?

Nachdem der Blondschopf gegen Abend sein Training abgeschlossen hatte, lief er schnellstmöglich ins Krankenhaus, nicht darauf achtend, in welchem körperlichen sowie geistlichen Zustand er zu dem Zeitpunkt war. Er freute sich, seinen Freund wiedersehen zu können, das beruhte aber nicht auf Gegenseitigkeit und als er in seinem Zimmer ankam, lief es ihm kalt den Rücken runter. Diese blasse Haut, die noch mehr verstrubbelten Haare; es sah friedlich und doch so... so grausam aus. Als würde Kakashi einen Kampf führen, den er langsam zu verlieren begann. Tränen bahnten sich ihren Weg über Narutos rote Wangen, schniefend setzte er sich neben das Bett und ließ seine Hand sanft zu der des Jonins wandern.

„Kakashi... Gib ja nicht auf, hörst du? Egal was passieren mag, ich werde nicht aufgeben, also tu du das ja auch nicht. Ich trete übrigens bald den ANBU bei. Ich dachte..., es wäre eine gute Gelegenheit um stärker zu werden und neue Erfahrungen zu sammeln; so wie du. Vielleicht komme ich dir so ein wenig näher..." Damit legte er seinen Kopf in den Nacken und seufzte leise.
Warum hört es nicht auf? Warum hört es ums verrecken nicht auf?

Plötzlich durchfuhr ihn ein unglaublicher Schmerz in der Hand, in der er zuvor noch Kakashis gehalten hatte und zog sie mit verzerrtem Gesicht blitzschnell zu sich an die Brust. Zähne zusammenbeißend stand er auf, als ihm schwindelig wurde und er taumelnd an den gegenüber stehenden Schrank prallte und an ihm herab sank. Zitternd starrte er auf seine Hände, die anfingen zu verschwimmen, sein Atem wurde flach und nun rannen ihm die Tränen wie Wasserfälle über sein Gesicht. Im Krankenbett regte sich etwas, doch der Genin bekam nichts mehr außer diesen Schmerz und diese unglaubliche Furcht mit.

„K-K-Kakashi... H-hilf mir..." Flüsterte er weinend und wollte nichts sehnlicher als das Kakashi ihn in seine Arme schloss und nie wieder loslassen würde. Niemals wieder. Dann hörte er eine dumpfe Stimme seinen Namen sagen. Es war leise und fast nur noch ein Hauchen, aber sie war da. „Naruto"
Seine rot umrandeten blauen Augen wanderten zum Bett und starrten es eine Weile an, wie als wäre er in Trance, ehe er langsam aufstand und sich Halt suchend am Rand festhielt. „B-bist du wach? Kakashi?" Doch er bekam keine Antwort, noch eine andere Reaktion von ihm. I-Ich muss es mir nur eingebildet haben.

„Naruto, ist alles in Ordnung?" Die Stimme war dicht neben seinem Ohr, was ihn auf der Stelle zur Seite schrecken ließ und die Person ängstlich ansah. „Sh-Shikamaru? Aber- aber du bist doch-"

„Was denn? Redet man so etwa mit einem alten Freund und Kameraden?"

„D-das ist nicht echt! Das ist nicht echt! Das ist nicht echt!!" Schrie er immer wieder, kniff seine Augen zusammen und hielt sich seine Ohren zu, bis er eine hauchzarte kaum spürbare Berührung vernahm und sich auf der Stelle beruhigte. Leicht musste er lachen und hielt danach seinen Kopf, der ihm schwer wie Blei vorkam.
„Das war wohl eine Warnung"

Ein klopfen ließ ihn sich zur Tür umdrehen und fragend den Kopf schief legen, als er Ino mit einem Strauß Blumen in den Armen sah. „Oh, Naruto! Wie geht es dir?" Fragte sie nett lächelnd und dabei die Blumen ins Wasser stellend, als sie sein überraschtes Gesicht sah. Natürlich waren ihr seine roten Augen und zerzausten Haare dabei nicht entgangen, doch wollte sie ihm nicht zu nahe treten, vorallem weil sie wusste, was zwischen ihm und Kakashi war.

„Mir ging's schonmal besser, aber ist schon gut! Wirklich. Wie geht es dir und Choji?" Lenkte er von sich ab und blickte dann in das nun leicht traurig wirkende Gesicht der blonden, die kurz in ihrer Bewegung inne gehalten hatte, bevor sie antwortete. „Naja, unser bester Freund ist gestorben und unser Sensei liegt im Koma, Shikamarus Eltern haben es nicht leicht und... Ich auch nicht um ehrlich zu sein" Um es nicht allzu traurig klingen zu lassen fügte sie eine Handbewegung hinzu, die so viel bedeuten sollte, wie: Ist ja auch nicht so wichtig, haha.

„Tut mir leid, ich-"
„Hör sofort auf damit, Naruto! Es ist nicht deine Schuld, Herrgott nochmal was ist los mit dir? Hör auf so deprimiert zu sein und lebe dein Leben! Denkst du ernsthaft, dass Shikamaru oder gar Kakashi gewollt hätte, dass du nur Trübsal bläst!? Gott, werd erwachsen!" Danach stapfte sie an ihm vorbei aus dem Zimmer und schloss mit Schwung die Tür, an welche sie sich für einen Augenblick lehnte und versuchte ihre Tränen zurück zu halten.

„Wo sie recht hat..." Murmelte Naruto vor sich hin und nahm wieder neben Kakashi Platz, der wie vorher auch, seelenruhig tief und fest schlief.

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Hei! Ich hab es nach mehreren Monaten mal geschafft Widder ein Update hochzuladen! Yey?!

Und vielen vielen Dank für die 2k Reads!!!!! ILY <3

Secret Love	IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt