Kapitel 2

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PoV Camilo

Es war schade, dass Y/N so schnell abgehauen war, sie sah echt süß aus. Aber bei ihrem fluchtartigem Aufbruch hatte sie etwas verloren. Es war ein kleines goldenes Armband. Ich beschloss es ihr zu bringen, dann hatte Mama auch noch Zeit sich zu beruhigen. Allerdings musste ich dafür erstmal herausfinden wo Y/N wohnte. Da war es doch ganz praktisch eine Schwester zu haben, die alles hören konnte.

PoV Y/N

Zu meinem Pech war mein ankommen zuhause nicht unbemerkt geblieben. Papa starrte mich aus der Küche heraus an. "Na, wo kommst du denn so schnell her? Und wo ist dein Bruder?" "Bei seinen Freunden.": beantwortete ich seine zweite Frage in der Hoffnung der ersten ausweichen zu können. Doch leider war Papa nicht auf den Kopf gefallen. 

"Wieso bist du denn so schmutzig?" 

"Bin hingefallen."

Ich wollte an ihm vorbei in mein Zimmer, doch Papa hielt mich auf. "Warum bist du denn so rot im Gesicht?" "Sonnenbrand.": antwortete ich knapp. "Mein Schatz, die "Gabe" unserer Familie ist, dass wir niemals Sonnenbrand bekommen.": entgegnete er und lächelte mich an. "Hast du etwa jemand interessantes getroffen?" 

Zu meinem Glück im Unglück klopfte es an der Tür. " Machst du auf? Ich müsste wirklich mal dringend wohin.": flüchtete ich mich aus der Unterhaltung und rannte nach oben. Ich hörte noch wie Papa die Tür öffnete und jemanden begrüßte bevor ich meine Tür schloss. 

PoV Camilo

Dolores konnte mir leider nur spärlich weiterhelfen, Papa hingegen wusste genau wen ich meinte und wo sie wohnten. Er begleitete mich zu ihnen. Auf dem Weg erzählte er mir, dass er mit Y/N's Vater Kai zusammen aufgewachsen war. 

Ich war ein bisschen aufgeregt, als wir vor der Tür standen. Papa klopfte und es dauerte nicht lange, da machte uns ein groß gewachsener Mann mit schwarzen Haaren die Tür auf. Als er meinen Vater sah, fing er sofort zu grinsen an. Die beiden begrüßten sich freudig und mich mein Vater stellte mich vor. Kai lud uns in sein Wohnzimmer ein und servierte uns Tee.

"Sag mal, ist Y/N eigentlich zuhause? Camilo würde sie sehr gerne sehen.": fragte mein Vater und grinste. Kai's Fröhlichkeit wich einem kurzem Moment lang der Verwirrung. Er überlegte kurz und dann erhellte sich sein Gesicht wieder. "Ja, die Treppe hoch, hinten links. Klopfen, drei Sekunden warten und wenn keine Antwort kommt, geh einfach rein." "Okay? Danke."

Ich ging die Treppe hoch und sah mir dabei die Bilder an die an der Wand hingen. Es mussten wirklich alte Bilder sein, denn Y/N war auf den Bildern noch sehr klein. Ihren Vater erkannte ich, r hatte sich kaum verändert. Die Frau auf den Bildern kam mir auch irgendwie bekannt vor, aber ich wusste nicht woher. 

Oben angekommen ging ich den Flur entlang bis zur besagten Tür. Ich atmete tief durch und klopfte. Dann wartete ich ab. Es passierte nichts. "Drei Sekunden warten.. und wenn nichts kommt, dann einfach rein.": murmelte ich und drückte die Klinke runter. "Hau ab, Papa.": ertönte es aus dem Zimmer. Ich blieb in der Tür stehen, die nun einen Spalt geöffnet war. "Ich möchte mit dir nicht über Jungs oder so reden. Außerdem ist da nichts. Ich fand ihn einfach nur süß, mehr nicht."

Mir kam eine Idee und ich verwandelte mich in Y/N's Vater. "Wen denn überhaupt?": fragte ich und öffnete die Tür nun ganz. Y/N saß auf mit angezogenen Beinen auf ihrem Bett und umfasste ein Kissen. "Na diesen Camilo Madrigal. Aber das ist nichts, er ist süß und riecht wirklich gut, aber mehr nicht, okay Papa? Jetzt lass das Thema." Überrascht über ihre Antwort verwandelte ich mich zurück. "Du findest mich süß?" 

Y/N starrte mich kurz an, dann fing sie an zu schreien und jagte mich aus ihrem Zimmer die Treppe hinunter. "Es tut mir leid, ich dachte es wäre witzig.": rief ich, während ich vor ihr davon rannte. 

Mittlerweile waren Kai und mein Vater auf uns aufmerksam geworden. "Y/N was ist denn los?" Y/N stand oben an der Treppe und starrte mich wütend an. Dann fing sie an zu weinen: "Er soll verschwinden!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und kurz darauf hörte ich, wie sie ihre Tür zuschlug. 

Kai seufzte laut und legte seine Hand auf meine Schulter. "Nimms nicht zu ernst, Junge. Sie wird sich schon wieder beruhigen. Aber vielleicht wäre es doch besser, wenn wir sie fürs erste in Ruhe lassen." "Denke ich auch.": fügte mein Vater hinzu. "Wie wäre es eigentlich, wenn ihr mal zu uns zum Abendessen kommt?" Kai nickte begeistert. "Sehr gerne." Im ersten Stock schepperte und krachte es laut. Mein Vater und Kai sahen sich an. "Aber vielleicht nicht heute..": sagte Kai. "Dann morgen?": fragte mein Vater. Kai nickte zustimmend und begleitete uns noch zur Tür. "Ich bin auch sicher, dass sie bis dahin alles vergessen hat.. oder zumindest überwunden."

Als wir vor der Tür standen, fiel mir auf, dass ich Y/Ns  Armband immer noch hatte. Papa schlug vor, dass ich es ihr morgen Abend wieder geben sollte. 

Camilo Madrigal x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt