Kapitel 6

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PoV Camilo

Die ganze Nacht konnte ich vor Aufregung kein Auge zu tun. Was unternahm man eigentlich mit einem Mädchen? Was war, wenn ich sie langweilen würde? Sollte ich ihr sagen, dass ich sie mag? Mochte sie mich überhaupt? Ich mein, süß finden ist das eine. Menschen finden auch Katzen und Hunde und sowas süß und das heißt ja nicht sehr viel. Tausende solcher Gedanken rasten die restliche Nacht durch meinen Kopf. 

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war ich so müde wie in meinem ganzen Leben noch nicht. Casita hatte mich geweckt, damit ich nicht zu spät kommen würde. Müde schleppte ich mich ins Bad und wusch mir das Gesicht um wach zu werden. Ich warf einen Blick in den Spiegel. Ich sah unfassbar fertig aus. Aber das konnte ich jetzt nicht mehr ändern. Schnell machte ich mich fertig und schnappte mir auf dem Weg nach draußen noch schnell was zu essen. 

Außer Atem kam ich am verabredeten Treffpunkt an. Ein Blick auf die Uhr am Kirchturm sagte mir, dass ich viel zu früh dran war. Ich versuchte krampfhaft mich irgendwie zu beruhigen, aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Mein Herz klopfte wie wild. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. 

Dann riss mich eine vertraute Stimme aus meinen Gedanken.

PoV Y/N

Ich wusste, dass ich viel zu früh dran war und ich war mir sicher, dass Camilo noch nicht da sein würde. Zu meiner großen Überraschung war er doch schon da. Er lehnte mit geschlossenen Augen an der Hauswand. Es wirkte fast als würde er sich mental vorbereiten. Aber auf was?

Ich atmete einmal tief durch und ging auf ihn zu. 

"Camilo? Bist du wach?"

Er schrie vor Schreck kurz auf und veränderte seine Gestalt. Als er dann erkannte, dass ich es war, verwandelte er sich zurück, räusperte sich kurz und lächelte mich an. "Y/N, ich hab dich gar nicht kommen hören." "Ja, ich bin gut, oder? Meine Gabe ist das lautlose Anschleichen, haha. Naja, eigentlich nicht. Papa sagt immer, dass wir die Gabe haben keinen Sonnenbrand zu bekommen und irgendwie stimmt das wohl auch. Ich hatte noch nie einen, aber so richtig braun werde ich irgendwie auch nicht. Ich meine, genug draußen an der Sonne bin ich ja, aber es hilft nie und bleib trotzdem so blass. Echt ätzend.": ratterte ich runter ohne Luft zu holen. 

Er starrte mich kurz an, dann grinste er.

"Entschuldige, manchmal kann ich einfach nicht meinen Mund halten

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"Entschuldige, manchmal kann ich einfach nicht meinen Mund halten." Camilo winkte ab. Dann griff er nach meiner Hand. "Komm, lass uns irgendwo hingehen wo wir ungestört sind, mir ist's hier zu voll.": sagte  er und zog mich hinter sich her. 

Mein Herz hämmerte wie wild, als meine Hand hielt und ich merkte wie sie drohte feucht zu werden. Schnell löste ich meine Hand aus seinem Griff. Er warf mir einen kurzen Blick zu in dem ich Enttäuschung erkennen konnte. Ich lächelte verkrampft. Ich wollte nicht, dass er mich irgendwie eklig findet und ihm das ganze unangenehm werden könnte. Innerlich kämpfte ich damit mich zu beruhigen. 

Ich folgte ihm bis zum Ufer eines kleinen Baches. Dort setzten wir uns nebeneinander auf die Steine und ließen die Füße im Wasser baumeln. 

Eine Weile schwiegen wir uns an. Es war als hätten wir uns jetzt bereits nichts mehr zu sagen. Irgendwie machte mich das traurig. Mein Gesichtsausdruck blieb nicht unbemerkt. 

"Was ist los, Y/N?": fragte Camilo mich und rückte ein Stück näher an mich heran. Meine Traurigkeit wich augenblicklich den Schmetterlingen die in meinem Bauch umher flogen und dem Blut, dass mir in den Kopf schoss. Camilo's Blick schwang von Neugier zu Sorge um. "Geht es dir gut? Du bist so rot im Gesicht. Ich dachte ihr bekommt keinen Sonnenbrand, oder hast du etwa Fieber?": fragte er und legte seine Hand auf meine Stirn. 

In meinem Kopf rasten die Gedanken: 'Was sag ich ihm denn jetzt? Das seine Nähe mich nervös macht und ich deshalb so rot werde? Oder soll ich ihn anlügen und sagen, dass ich doch einen Sonnenbrand bekommen habe? Ich muss irgendwas sagen, er starrt mich schon die ganze Zeit an.'

"Camilo, ich hab mich in dich verliebt!": rief ich laut. 

Ungläubig starrte er mich an. Oh Gott, das war mir so peinlich, hätte ich doch bloß nichts gesagt. "Tut mir leid, das muss jetzt unangenehm für dich sein. Mir fällt gerade ein, dass ich noch meinem Vater helfen muss. War aber echt nett mit dir, tut mir leid, dass du deine Zeit hier verschwendet hast.": murmelte ich schnell, stand auf und rannte heim so schnell ich nur konnte.

Ich hörte noch wie Camilo mir nachrief, aber ich wollte mich nicht umdrehen, das Ganze war mir so entsetzlich unangenehm. 

Camilo Madrigal x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt