3 | Narben

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Nunzio lehnte weiterhin lächelnd an der Tür, die Arme veschränkt, während sein neugieriger Blick meinen Körper entlangschweifte.

"Vergiss es", gab ich ihm zurück und verschränkte genau wie er meine Arme, um ihn anschließend mit hochgezogener Augenbraue zu mustern. "Ich werde mich umziehen, ja, aber sicher nicht, wenn du mir zusiehst."

Sein Lächeln wirkte nun eher amüsiert und ergeben nahm er seine Hände hoch, um sich von der Tür abzustoßen und sich umzudrehen.

"Das du dich bald vor viel mehr Männern ausziehen musst, ist dir doch bewusst, oder?"

Ich stieß frustriert Luft aus und zog mir mein Oberteil aus, um mir anschließend noch meine Jeans von den Beinen zu streifen. Nunzio drehte sich zu meiner Verwunderung nicht herum, was ihn trotzdem nicht sympathischer machte, aber diese absurde Situation wenigenstens etwas angenehmer.

"Das werden wir noch sehen", gab ich selbstbewusst von mir und streifte das schwarze, kurze Kleid über meinen Kopf, um es angezogen dann noch zurechtzurücken. Dadurch, dass ich recht klein war mit meinen 1.63, fiel es mir zu meinen Glück sogar ein Stück weiter über den Po, was mich sofort erleichtert nach Luft schnappen ließ.

"Naja, wenn du das Geld für deinen Onkel nicht wieder reinholst, kann ich dir nicht garantieren, ob du noch lange einen Onkel haben wirst", erklärte Nunzio mit aller Ruhe und drehte sich dann wieder zu mir herum, um mich mit seinen Blicken zu inspizieren. "Steht dir."

Ich verdrehte die Augen über sein dämliches Grinsen und wollte ihm gerade erklären, dass mein Onkel mir wirklich nicht allzu viel bedeutete, da öffnete er aber schon die Tür und zeigte mir mit seiner Hand eine Geste, ich sollte vorlaufen.

Ohne noch etwas zu sagen lief ich ihm voraus in den breiten Flur, dessen Gemälde an den Wänden fast schon die Wirkung hatten, als würden wir uns in einem Museum befinden. Bevor ich abhaue nahm ich mir auf jeden Fall noch vor, eins oder zwei mitgehen zu lassen.

"Gefallen dir, oder?", erkundigte sich Nunzio, der lässig neben mir herlief und meinen Blick auf die Gemälde bemerkte.

"Nicht mein Geschmack, aber verkaufen lassen sie sich sicher gut", gab ich ihm unbeeindruckt zurück und ehe ich mich versah, kamen wir an einer Treppe an, die im Kreis nach unten in den großen Eingangsbereich führte.

Ich ließ meinen Blick über die Höhe der Decke schweifen, driftete ab zur weißen breiten Haustür und lehnte mich dann etwas über das Geländer, wodurch ich unten den wirklich schönen Marmorboden betrachten konnte.

Nunzio schien mich zu beobachten, doch ich ignorierte ihn gekonnt und lief barfuß nur mit dem Kleid bekleidet ihm die Treppe voraus nach unten, wo ich sofort männliche Stimmen hörte, auch die, die sich mit Nunzio unterhalten hatte, als ich mich schlafen gestellt hatte.

Mir graute es jetzt schon diese Person mit der kalten Stimme kennenzulernen...

"Hier entlang", meinte Nunzio und öffnete eine Seite einer großen weißen Doppeltür, hinter der sich ein großer Raum befand, der wohl als offene Küche und Wohnzimmer diente. Sofort fiel mein Blick auf die zwei Männer, die auf der Couch saßen und mich genaustens musterten.

Unangenehmer ging es kaum...

"Das ist Gino", zeigte Nunzio dann auf den breiteren mit den schwarzen Haaren, der lässig in deiner Lederjacke dasaß und eine wirklich bedrohliche Ausstrahlung hatte. Ich lächelte gezwungen, was er aber anscheinend nichtmals bemerkte, da sein Blick permanent auf meinem Ausschnitt lag.
"Und das ist Nicolo", wies Nunzio nun auf den anderen, der schon angenehmer wirkte. Er war sicher in meinem Alter, hatte hellbraune, etwas lockige Haare und lächelte mir sofort freundlich entgegen.

"Hallo", gab ich kleinlaut von mir, doch nur Nicolo nickte mir zu, ehe er sich wieder seinem Controller widmete, mit dem er irgendein Videospiel auf dem großen Fernseher spielte.

"Muss sie unsere Namen wissen?", gab dieser Gino dann von sich und stand dabei auf, um mit seinem intensiven Blick auf meine Augen direkt auf mich zuzusteuern. Er war wirklich groß und muskulös gebaut und irgendwie hatte ich jetzt schon Angst vor ihm, obwohl ich ihn nichtmals kannte. Einzig seine Stimme verriet mir, dass er es war, der an meinem Bett gestanden hatte.

Unheimliche Vorstellung.

"Dreh dich", befahl er mir plötzlich und zündete sich dabei eine Zigarette an.

"Wie bitte?", gab ich leise von mir und sah rüber zu Nunzio, der aber meinem Blick auswich und zu Nicolo zur Couch lief.

"Ist sie nicht ganz richtig?", wandte Gino sich den Männern hinter sich zu, doch die haben ihm keine Antwort, also drehte er sich wieder zu mir herum und riss unsanft an meinem Arm, sodass ich nun mit dem Rücken zu ihm stand. "Sie hat kaum Arsch und Titten. Dazu die kurzen Beine", zählte er auf als wäre ich etwas zum verkaufen und wollte gerade mein Klein anheben, da griff ich aber nach dem Saum und befreite mich aus seinem Arm.

"Geht's noch?", funkelte ich ihn fassungslos an, da schnappte er nach meinen Haaren und riss sie leicht zur Seite, sodass ich schmerzverzerrt aufstöhnte.

"Wage es noch einmal dein verficktes Maul aufzumachen und ich-"

"Beruhige dich, Gino", unterbach Nunzio ihn dann doch und kam wieder zu uns herüber, wo er mich entschuldigend ansah. "Ich sagte ja, ich bin der Geduldige."

Gino ließ zu meinem Glück meine Haare wieder los und als er dann erneut mein Kleid anheben wollte, reichte er vorher Nunzio seine Zigartte und sah mir durchgehend in meine Augen. In seinen sah ich etwas aufblitzen. Etwas, dass nur zu gut zeigte, wie überlegen er sich gerade fühlte und das es ihn förmlich aufgeilte, mich so zu brechen.

Ohne mich erneut zu wehren, stand ich wie erstarrt da und wich seinem Blick dabei nicht aus, während er das Kleid so weit hochzog, dass ich nur noch mit Slip und Sport BH vor den dreien stand.

Er drehte mich an meiner Tailie herum, schien mich zu inspizieren und als er dann endlich fertig war, zog er mir das Kleid wieder herunter und ich konnte endlich wieder durchatmen.

"Sie hat Narben auf dem Rücken", gab er angewidert von sich und als ich mich zu ihm herumdrehte, sah er zu Nunzio, der mich nachdenklich musterte.

"Bist du Jungfrau?", lenkte Gino meine Aufmerksamkeit dann wieder auf sich und als ich zögerlich nickte, entstand plötzlich ein widerliches Grinsen auf seinem Gesicht.
"Congratulazioni", gratulierte er Nunzio, als sei meine Jungfräulichkeit ein Geschenk.

"Ein Fick und das Geld sollte wieder drinnen sein. Ich nehme sie nachher mit ins
»Vita notturna«, da wird sich schon ein gut zahlender Kunde finden.

Ich traute meinen Ohren nicht und als sich dieser Gino gerade abwenden wollte, griff ich nach seiner Lederjacke, was ihn mich fassungslos mustern ließ.

"Ich werde sicher nicht meine Jungfräulichkeit für meinen Onkel verkaufen", ließ ich ihn wissen, doch er lachte nur dreckig und kam mir so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Wange spüren konnte.

"Provozier mich nur weiter, dann steht deine beschissene Jungfräulichkeit nämlich gar nicht mehr zur Debatte. Und glaub mir, ich werde nicht zärtlich sein."

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Those blue eyes - UNBEARBEITET Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt