Kapitel 8: Seltsames Empfinden (Rückblick Teil 1)

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2 Jahre zuvor...

Angsterfüllte Schreie. Panische Rufe nach Hilfe. Sterbende Stimmen. Ein Gemisch aus allem erklang in einer weit entfernten Welt, irgendwo im Multiversum. Die Monster jener Welt versuchten zu flüchten. Sie suchten Schutz vor jenem Wesen, welches sie erbarmungslos angriff. Sie rannten. Sie stolperten über Trümmer. Sie fielen zu Boden und manche halfen sich gegenseitig wieder auf. Feuer brach in einigen Häusern aus, die zuvor von einer gewaltigen Energieladung getroffen wurden. Und dann geschah es wieder. Etwas dünnes surrte förmlich aus dem Nichts hervor. Es traf ein Monster und brachte es zu fall. Keuchend stützte es sich auf den Armen ab, blickte gerade aus. Die Anderen? Rannten weiter. Sie hatten mittlerweile zu große Angst davor. Versuchten sich selbst zu retten. Denn nicht alle Monster waren so hilfsbereit. Einige unter ihnen versuchten selbst zu Überleben. Versuchten ihre eigene Haut zu retten.
Und dazu brachten sie auch gerne mal Opfer. Das war eben die Regel ihrer Welt.
Inzwischen baute sich über dem gefallenen Monster ein Schatten auf. Bedrohlich wirkend strahlte er eine Aura der Zerstörung aus. Das Wesen vor ihm zitterte am gesamten Leibe.
Nur leicht wagte es den Kopf in seine Richtung zu drehen. Doch bevor er seinen Schlächter genauer sah, blitzte die weiße Seele des Monsters auf. Dünne blaue Fäden wickelten sich um diese und übten einen unbeschreiblichen Druck darauf aus. Das Monster schrie schmerzerfüllt auf, bevor jene Fäden die Seele in Einzelteile zerschmetterten. Der Schrei verstummte.
Das Monster zerfiel zu Staub, welcher direkt von einer aufkommenden Windböe davon getragen wurde. Nur ein weiteres Opfer seiner Missetaten. Ein breites Grinsen zeichnete sich in dessen Gesicht wieder. "Nur eine weitere Anomalie die es nicht verdient hat zu existieren..." säuselte er spielerisch und setzte seinen Weg fort. Für ihn war das noch lange nicht genug. Er würde erst ruhen, sobald die gesamte Welt bis in ihren Ursprung zerfällt. Für ihn wäre es ein leichtes.
Er müsste nicht viel tun, und doch genoss er das Leid in jeder Welt das er verbreiten konnte. Unter seinen Füßen knirschte der Schnee, während er sich fortbewegte. Dabei ließ er auch weiterhin seinen Angriffen freien lauf. Die Umgebung um ihn herum, wurde immer mehr zerstört. Die Flammen breiten sich aus, wie eine Wand die alles zu verschlingen droht.
Amüsiert darüber wie sie alle versuchen vor ihm zu fliehen, ließ er erneut die blauen Fäden erscheinen. Sie waren bereit. Bereit mehr als nur ein Monster zu schnappen um deren Seelen zu zerstören.

Den Weg fortführend wurde er schließlich gezwungen stehen zu bleiben. Unterhalb des Kapuzenrandes blitzten seine Augen leicht auf, als er eine Gestalt vor sich erblickte. Die Präsenz die er ausstrahlte würde er in jeder Welt widererkennen. Sein lächerliches Gegenstück war also endlich eingetroffen. Und einmal mehr musste er seinem ekelhaften Helferdrang nachgehen. Kurz schien er ihn zu beobachten, wie er ein Monster nach dem nächsten in Sicherheit brachte. Doch auch seine Präsenz schien jener Person nicht unbemerkt geblieben zu sein. Ihre Blicke trafen sich direkt, als er sich ihm umwandte. Sie schienen sich Minuten lang einfach nur anzustarren. Innerhalb der Stille die sich aufgetan hatte, hörte man nur noch das Feuer vor sich hin knistern. Die lodernden Flammen die sich auch jetzt noch durch Bäume und Büsche fraßen.
"Ich hätte wissen müssen das du für diesen Ärger verantwortlich bist." Zähne knirschend verengte sich die Mine der helfenden Partei. Genervt schien der Andere nur mit den Augen zu rollen. Diese nervende Stimme, die ihn jedes mal aufhalten wollte. Beschwichtigend hob der Angreifer die Arme. Schließlich zuckte er einmal gelangweilt mit den Schultern.
"Das du überhaupt noch versuchst diese Welt zu retten. Siehst du nicht, dass sie bereits am Rande der absoluten Zerstörung ist?" Das eine geöffnete Auge war auf sein Gegenüber gerichtet, während sich innerhalb seines Gesichtes ein breites Grinsen auftat. "Du bist zu spät gekommen, Ink. Also lehn dich doch einmal zurück um den Untergang zu genießen!" lachte er voller Vorfreude auf den bevorstehenden Fall. Der Creator allerdings dachte nicht eine einzige Sekunde daran diese Welt im Stich zu lassen. Innerhalb seiner rechten Hand ließ er seine Waffe erscheinen, die einem riesigen Pinsel glich. Für seinen Feind das Zeichen, dass er auch dieses mal nicht kampflos gehen würde. Ein leichtes knurren durchzog die Stille. Er hätte es besser wissen sollen. Natürlich würde er ihn aufhalten wollen. Und natürlich ließ er sich diesen Kampf nicht entgehen.
"Error wir müssen das nicht-" begann Ink., doch bevor er aussprechen konnte, musste er einem Angriff seines Kontrahenten ausweichen. Die Hand gehoben fielen rote Knochen auf ihn herab, die im Boden vor dem Creator stecken blieben.
"Erspar mir das! Ich habe keine Lust mehr deinen idiotischen Worten Gehör zu schenken! Ich werde dich und diese überflüssigen Anomalien vernichten!" Hasserfüllt sprach er die Worte aus, die Ink erneut zurück schrecken ließen. Er hatte nichts anderes vom Destroyer erwartet, und dennoch trafen ihn diese Worte wieder mitten in die Seele. "Es ist mir egal, wie oft du dich mir in den Weg stellst! Ich werde dich und deine ach so geliebten Welten zerschmettern!" Drohend grollte seine Stimme in der nahen Umgebung wieder. Noch bevor Ink etwas darauf erwidern konnte, musste er erneut zur Seite springen. Sein Gegenstück, Error, griff direkt nach seiner Ansage an. Von der Stelle teleportiert tauchte er in unmittelbarer Nähe des Creator auf.
Rote Knochen sausten an diesem vorbei, welche Ink mit seiner Waffe zerstörte.

Das Schicksal des Multiversum'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt