Kapitel 4: Seine Rückkehr

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"Denkst du, das Siegel wird halten?"

Leise heult der Wind und brachte die Bäume an diesem düsteren Ort zum singen. Doch dieser Gesang wirkte nicht fröhlich gestimmt. Er passte zu dieser dunklen Umgebung und vermittelte Verzweiflung. Schwarze Vögel hockten in den Zweigen und krächzten vor sich hin.
Der weiß haarigen Dame gefiel dieser Ort nicht. Auch wenn sie sich hier gemeinsam mit ihrem Freund befand. 
Umringt von zahlreichen Gräbern, flackerten die Laternen auf dem Seelenfriedhof in einem unheimlichen Licht. Fate, der an ihrer Seite stand, nahm vorsichtig ihre Hand. Wenigstens ein kleines warmes Gefühl in dieser trostlosen Kälte. Rückliegend befand sich ein uraltes Gemäuer, dessen brüchige Steine noch sehr stabil wirkten. Umgefallene Säulen lagen davor.
Brüchige Mauern, die ihren Weg um jenes Gebilde zogen. Alles wirkte auf sie wie eine leblose Ruine. Und auf dem Steintor der den Einlass gewährte? Ein Symbol. Geschaffen aus der farbigen Magie Destinys und den zerstörerischen Fäden Fates.
Die kombinierte Magie von Erschaffung und Zerstörung hielt das Tor fest verschlossen.
"Wird es. Und die Ketten, welche von deiner Magie stammen, werden Ihn festhalten." sprach der Mann an ihrer Seite ruhig. Es war ein langer und harter Kampf. Doch es gelang ihnen endlich diesen zu beenden. Tatsächlich hatten sie es geschafft Ihn dort einzusperren. Die Gefahr ihrer Welt. Eine Bedrohung, welche durch das Durcheinander des Multiversums, und ihrem damaligen Ungleichgewicht entstand. 

Unerträgliche Stille tat sich im Versammlungsraum auf. Still schweigend richtete Fate seinen Blick auf den sich bewegenden Vorhang.
"Aber, aber.... Begrüßt man so einen alten Freund?" säuselte eine Stimme, die Destiny das Blut in den Adern gefrieren ließ. Als der Vorhang zur Seite gezogen wurde, gab sich die Person dahinter zu erkennen. Die Kapuze der schwarzen Jacke, lag tief in seinem Gesicht.
Und doch konnte man ein rotes Auge unter dem Rand hervorblitzen sehen. Unter der Jacke trug er ein weißes Shirt. Die Hände der Person waren tief in den Seitentaschen vergraben.
Außerdem trug er noch eine graue Hose mit schwarzen Seitenstreifen, welche nur bis zu den Kniescheiben ging. Die Füße waren gekleidet in schwarzen Turnschuhen aus denen weiße Socken heraus schauten. 
"Wage es ja nicht mich so zu nennen!" feigste Fate augenblicklich zurück. Beschwichtigend hob die Gestalt seine knöchrige Hand und nahm eine entschuldigende Haltung ein. Das eine Auge noch immer geschlossen, fixierte das andere den Mann. Dann jedoch wanderte sein Blick zu der Dame mit den weißen Haaren. Für einen kurzen Augenblick musterte er diese, ehe sich ein Grinsen in seinem Gesicht bildete.
"Noch immer zusammen wie ich sehe. Oder doch bereits enger?" Er erkannte den Ring an ihrem Finger, und das obwohl er mehrere Meter von ihr entfernt stand. Das eben entstandene Grinsen wurde ein wenig breiter, während der Blick von Fate dunkler wurde.
"Wie kann es sein das du hier bist?! Du solltest versiegelt sein!" Aufgebracht stand nun auch Destiny auf, während die anderen obersten Creatoren sich noch zurück hielten. Ein Kichern entwich dem angesprochenen. Die Hand wieder in der Jackentasche versteckt, lief er zum Tisch von Trinity und lehnte sich an die dortige Kante an. Sein Augenleuchten fiel aus dem Fenster und schien etwas in der Ferne zu fixieren.
"Nun.... Wie erklär ich es? Ach eigentlich gibt es da rein gar nichts zu erklären. Euer Siegel hat nach gelassen. Ach und deine Ketten, liebste Destiny... Es war ein Leichtes sie zu zerstören."
Sein Kopf neigte sich zurück zu den obersten Creatoren. Der Zorn stand Fate mittlerweile wahrlich ins Gesicht geschrieben.
"Das ist unmöglich! Die Kräfte der beiden sind-" Gerade wollte Avery etwas einwerfen, da hob die Person ihre Hand ein zweites mal. Mit dem Zeigefinger machte er eine verneinende Geste.
"Ah, ah, ah. Sind oder waren, Teuerste? Hieß es nicht eben noch, dass ihr nur noch die Hälfte euer Kräfte habt?" Ertappt schluckte die oberste Creatorin der Magie. Fate dagegen nutzte seine Kräfte und ließ schwarze Fäden erscheinen. Diese surrten in hoher Geschwindigkeit auf jene Person zu, um sie zu fassen. Kurz bevor sie ihn erreichten, tat sich eine Wand aus ebenso schwarzen Knochen auf. Die Fäden prallten daran ab und verschwanden. Im gleichen Moment wurden sämtliche Türen durch eben die gleichen Knochen blockiert. Nun erhoben sich auch alle anderen Creatoren.
"Was soll das werden, Chaos?!" Erzürnt darüber, was das Skelett für ein Spielchen mit ihnen spielte, lies Tahnea ihre Sense in der Hand erscheinen, drauf und dran diese gegen ihren Feind einzusetzen. 

Das Schicksal des Multiversum'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt