Kapitel 2: Dringendes Anliegen

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17 Jahre später....

"So langsam verstehe ich, was die Natur uns sagen will... Die Zeichen sind deutlich. Doch wie soll ich sie genau einschätzen? Gut? Oder doch schlecht?"

Die Tür zum Balkon öffnete sich und gewähnte dem Wind, welcher sanft wehte, zutritt in eines der Zimmer des riesigen Gemäuers, welches sich auf der Hochebene nördlich der Stadt befand. Das schlossähnliche Gebilde, dass dort thronte genoss das höchste Ansehen von ganz Silberstadt. So der Name der Hauptstadt des großen Reiches, jener Welt in welcher sowohl die obersten Creatoren als auch Trinity lebten. Und dieses Gebilde im Norden gehörte eben jenen drei Personen, die sich Trinity nennen.

Während der sanfte Wind durch die Stadt zog, und die Wolkendecke am Himmelszelt mit sich nahm, versuchte sich die Sonne, mit ihren wärmenden Strahlen einen Weg durch diese leicht graue Wand zu bahnen. Der Morgentau fiel von den Blätter der Bäume herab, oder glänzte leicht auf den Grashalmen der Grasflächen. Wie kleine funkelnde Perlen, glitzerten sie und tauchten die gesamte Fläche in ein glitzerndes Meer. Ein Szenario welches man ganz gut in den Morgenstunden beobachten konnte. So auch an diesem ruhigen und friedvollen Morgen.
'Wie immer ein wunderschöner Anblick.' dachte sich die junge Dame mit hellgrünem Haar, während sie auf dem Balkon stand und in die Ferne sah. Sie genoss den morgendlichen Anblick, der Tag ein Tag aus zu sehen war. Der sanfte Luftzug umspielte einige Strähnen, welche aus ihrer Hochsteckfrisur fielen und ließen diese leicht hin und her tanzen. Manchmal wünschte sie sich, sie könne diesen Ausblick den ganzen Tag bestaunen. Doch gab es momentan wichtigere Dinge um die man sich kümmern sollte. Leicht seufzte sie, bevor sie sich ein letztes mal auf dem weißen und mit Ranken verzierten Geländern abstützte und den Kopf in die Luft streckte.
Ein letztes mal diese Briese genießen, ehe sie sich von der Landschaft abwand und ins Zimmer zurück kehrte. Sofort fielen ihr die Aufzeichnungen von gestern Abend ins Auge, welche breit auf dem hölzernen Schreibtisch verteilt waren.
Außerdem lag noch ein offenes Buch herum, in welchem zahlreiche Formeln und Sprüche standen. Alle in einer seltsamen Schrift, die hätte aus Urzeiten stammen können. Und dann war da noch die weiße Schreibfeder, die neben einem kleinen Behältnis lag, welches mit Tinte befüllt war. Es wäre durchaus schlauer gewesen noch am Vortag alles weg zu räumen. Nun war die Tinte sicherlich eingetrocknet, und man könne sie nicht mehr verwenden.
Da bis zum Frühstück noch ein wenig Zeit war, beschloss die Dame ihren Tisch aufzuräumen.
Sie hatte nicht wirklich Interesse daran, das die Herren des Anwesend sich wieder einmal in ihre Arbeiten einmischten. Somit nahm sie die ganzen Blätter zusammen und legte diese in die Seite des offenen Buches. Und jenes Buch verstaute sie sorgfältig im Schubfach unterhalb ihres Tisches.
"Gaia? Bist du schon auf?" Die Angesprochene sah von ihrem Tisch auf und direkt zur Tür, als sie die Stimme von der anderen Seite hörte.
"Ja? Moment bitte." antwortete sie direkt. Wieso sollte sie auch einmal einen ruhigen Morgen haben? Noch dazu, war sie nicht einmal komplett fertig geworden mit allem. Sie warf einen kurzen Blick in den Spiegel und seufzte. Eigentlich müsste sie sich noch umziehen und die Haare frisieren. Bisher stand sie noch immer im Bademantel und ihrem Nachthemd da, welches sie unter dem weichen Stoff trug. Doch das musste noch warten, denn schließlich hatte sie gerade Besuch bekommen. Mit recht schnellen Schritten ging sie zur Tür und öffnete diese. Auf dessen anderer Seite stand ein schlanker junger Mann mit dunkelbraunen Haaren.
"Guten Morgen, Four." begrüßte sie ihn.
"Guten Morgen auch." grüßte er zurück, bevor er leicht zur Seite blickte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie noch nicht umgezogen war. "Störe ich?" fragte er auch sofort nach.
"Vielleicht ein bisschen. Kann ich dir irgendwie helfen, oder weshalb suchst du mein Gemach so früh am morgen auf?" Mit einem neugierigen Blick, schien sie den Mann vor ihr förmlich zu durch bohren.
"Lediglich die Frage, ob du vor hast mit uns zu speisen. Du scheinst momentan relativ beschäftigt. Alpha und ich dachten, vielleicht täte dir es auch einmal gut, wieder unter uns zu sein." Er pausierte kurz. Dann richtete er seine hellblauen Augen auf die hellgrünhaarige.
"Außer die Dame bevorzug es auch weiterhin alleine zu dinieren." Auf eine gewisse Art und Weise konnte sich Four dabei ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Amüsiert darüber, lehnte sie Gaia zunächst gegen den Türrahmen, bevor sie über die Worte Fours nachdachte.
"Gewiss hätte ich nichts dagegen. Meine Arbeiten sind soweit beendet. Ich werde zum Frühstück da sein. Auch aus dem einfachen Grund, da ich mit euch Beiden sprechen muss." Erst sah Four sie überrascht an, bevor er nickte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie tatsächlich einwilligen würde. Es erleichterte ihn und nahm ihm etwas die Sorge ab, dass sie sich vielleicht komplett überarbeiten würde. Doch die Worte darüber, das sie dringen mit ihnen reden musste, bescherten ihm gleich wieder erneute Sorge.
"Gut. Ich gehe Alpha bescheid sagen. Bis gleich, beim Frühstück." Damit verabschiedete sich der junge Mann und lief den Flur entlang, bis er schließlich um die Ecke verschwand.

Das Schicksal des Multiversum'sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt