Windstille der Seele

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Ich stehe auf dem Marktplatz und schau auf den Boden. Um mich herum verteilt liegt man
Wocheneinkauf. Mein Körper steht still und in meinem Kopf ist genauso viel los wie auf einem
Einmannsegelboot in einer Flaute. Jede Emotion ist meinem Körper entflohen und nur die stumpfe
Realität bleibt zurück. Ich blicke auf und bemerke, dass zwei Männer auf mich ein reden, doch ihre Stimme klingen gedämpft. Wortlos fange ich an meine Einkäufe wieder in den Korb, der neben mir steht, zu sortieren, bis einer der Männer mich grob an den Arm nach oben zieht. Seine Stimme wird lauter bis sie klingt als wäre sie ein Presslufthammer der die Wände, die mich beschützen, einreißt. Ein Riss taucht auf den Wänden auf. Es werden immer mehr Risse, bis die Wände die mich umgeben schließlich einstürzen. Meine Gefühle strömen wieder in mich hinein. Zuerst kommt die Furcht, dann die Wut, die Freude, die Trauer und Schlussendlich die Liebe. Ich blicke auf und erkenne meinen Vater, der vor mir steht und mich an den Schultern festhält. Tränen glitzern in seinen Augen und bevor ich etwas dagegen tun kann steigen auch mir Tränen hoch. Er bemerkt sie und schaut mich erst erstaunt und dann erleichtert an. Er schließt mich in seine Arme und sagt: „Endlich bist du wieder da. „

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