Kurzgeschichten

Are you still wiping away your tears

Wirsitzen auf meinem Bett. Es ist 03 Uhr in der Nacht und Tränen laufen über meineWangen. Deine Hand hebt mein Kinn an, damit zwingst du mich zu dir aufzuschauen,zu deinen perfekten großen rehbraunen Augen, zu deinen perfekt geformten Lippen.Die Lachfalten, die sonst dein Gesicht so wunderbar zieren sind verschwundenund dein durchdringender Blick durchleuchtet mich. Ich kann und will nichts vordiesen Augen verstecken. Ich öffne meinen Mund, doch bevor ich einen Ton herausbringe,bedecken deine Lippen, die meinen. Ich erstarre, während dein Kuss kein Ende zunehmen scheint. Als das Gefühl in meinen Körper zurückkehrt, rücke ich einStück von dir weg. Du siehst mich traurig an. Wir wissen beide, dass ich dichliebe, aber ist einfach der falsche Zeitpunkt. Ich könnte es nie zugeben und duverdienst einfach etwas besseres als das. 7 Jahre sind seit Beginn des Kriegesvergangen und es ist kein Ende in Sicht. Ich merke das meine Tränen aufgehörthaben, ich versuche die, in Regenbogen Farben schimmernden, Streifen abzuwischen,doch deine Hand hält mich auf. Ich will dir so gerne nah sein, doch niemandkann uns verstehen und seid dem die letzte Person mit Regenbogentränenöffentlich hingerichtet wurde, bin ich mir da noch deutlich sicherer. In dieserWelt wird das größte Geheimnis durch die Farbe der Tränen verraten, Mörderweinen rote Tränen, die Menschen mit reinem Herzen weinen schneeweiße Tränenund wir weinen die Farbigen Tränen der Liebe zwischen gleichgeschlechtlichenMenschen. Ich erhebe mich, ich werde mich nie mehr für die Farbe meiner Tränenverstecken, denn niemand hat so ein Leben im Schatten verdient. Als ich, dichan der Hand haltend, auf die Straße hinaus trete werden Rufe laut. In der Fernesind Sirenen zu hören, die stetig näherkommen. In meinem Kopf hallt der Satznach den du mir auf dem Weg aus dem Haus sagtest, „Wisch dir nie mehr die Tränenweg". Dieser Satz bleibt in meinem Kopf, selbst als ich ein paar Tage späterauf den Scheiterhaufen geführt werde. „Ich werde mir nie mehr die Tränenwegwischen."