Ein Abend am Strand

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Sand rieselt durch meine Finger, während sich Wolken vor die eben noch wärmende Sonne schieben. Es wird ein Gewitter geben, das habe ich im Gefühl. Während ich mein Buch einpacke und meine Decke zusammenfalte, höre ich fernen Donner vom Meer herüberschallen. Auf dem Rückweg zum Hotel sehe ich wie Blitze über den Himmel jagen, doch der erwartete Regen bleibt aus. Es blitzt und donnert doch kein Tropfen fällt auf den warmen Sand. Das Spektakel bewundernd bleibe ich zwischen den Dünen stehen. Ich erklimme eine Düne und habe einen wunderschönen Ausblick über den Strand und die Umgebung. Zwei Stunden lang sitze ich einfach nur da und genieße die Lichtshow. Allmählich zieht das Gewitter weiter und der Himmel klart wieder auf. Die Nacht ist hereingebrochen und da keine Wolke mehr zu sehen ist kann man die Sterne in voller Pracht bewundern. Ich trete an den Rand der Düne die zu einer Seite steil ab fällt, denn was von vorne wie eine Dünne aussieht, sind große Felsen, gegen die im Laufe der Zeit, der Wind immer wieder Sand geweht hat. Die Decke auf der ich saß, habe ich nun um meinen Körper gewickelt, da ein kühler

Wind aufgekommen ist. Er zieht an der Decke und als ich die Arme aus strecke reißt der Wind mir die

Decke aus den Händen und ehe ich mich umdrehen kann ist sie in der Nacht verschwunden. Ein Zittern durchläuft meinen Körper, doch die Kälte spüre ich kaum. Ich drehe mich um und schaue auf das Meer hinaus. Ich ziehe einen Zettel aus der Hosentasche und setze ein Haken. Dann mache ich aus dem Zettel ein Papierknäuel und drücke es an meine Brust. Ein tiefer Atemzug füllt meine Lungen und ein Lächeln umspielt meinen Mund und dann lasse ich mich nach hinten kippen. Die

Sterne über mir funkeln wie Gold Taler. Totale Dunkelheit umgibt mich auf allen anderen Seiten. Ein Körper schlägt auf dem steinigen Boden auf und alle Luft entweicht. Am nächsten Morgen kommt ein Jogger den Weg zwischen den Dünen entlang und entdeckt den Körper einer jungen Frau. Unnatürlich verdreht liegt sie auf den Steinen. Er tritt näher, als plötzlich ihr linker Arm von ihrer Brust fällt. Ein Zettel entgleitet ihren kalten Fingern. Als er den ersten Schreck überwunden hat, nimmt er den aufgeweichten Zettel in die Hand und entfaltet ihn vorsichtig. Eine Bucket List kommt zum Vorschein. Der Haken am letzten Punkt ist etwas verlaufen. Dort steht, ein Sommergewitter ohne Regen. 

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