Kapitel 5- There is something

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Die Monate verstrichen ohne ein Meeting. Ich war gerade daran, selbst den Lord zu rufen, aus Sorge, es könnte etwas passiert sein, als mein Mal brannte. Ich grinste, stürmte fast die Treppen im Manor hinab und kam im Speisezimmer an. Noch war es leer. Nur meine Schwester deckte schon den Tisch. Bei meinem Anblick lächelte sie und ich war mir darüber bewusst, dass mein Körper nun weniger ungepflegt aussah. Zwar hatte mir Askaban zugesetzt aber meine Seele zumindest war wieder ganz. Ich lächelte zurück, von einer Vorfreude getrieben, die mein Herz schneller schlagen ließ. Der dunkle Lord würde kommen, gleich!
Ich nahm meinen Platz ein und sobald der erste Todesser den Raum betrat, setzte ich meine undurchschaubare Maske auf. Eine Maske, die mehr aus Neutralität als aus einem Stoff bestand. Es war nur im übertragenen Sinn eine Maske.
Ich achtete nicht auf die Tür, die fast im Sekundentakt auf und zuschlug. Ich saß nur da und wartete. Plötzlich strich ein kalter Luftzug meinen Nacken. Mein Herz machte einen Satz, denn es wusste vor meinem Kopf, wer da gerade erschienen war. Innerlich platzte ich gleich vor Spannung.
Der Lord saß nun. Ich war mal wieder die Einzige, die ihm in die Augen sah, weshalb er oft meinen Blick suchte. Natürlich nur, um zu wissen, dass man ihm zuhörte. Bei den anderen konnte er das ja kaum feststellen, da er nur selten Legilimentik in den Kreisen der Todesser verwendete. Er war einfach gelangweilt von den Gedanken. Er folterte lieber. Hatte er das Gefühl, man hörte ihm nur eine Sekunde nicht zu, genoss er es, den Cruciatus-Fluch anzuwenden.
„Nun! Potters Schuljahr endet bald. Ich denke, dass ihr versteht, dass ich langsam mehr von euch erwarte. Es gibt eine neue wichtige Mission. Für alle von euch!"
Mein Herz machte einen Satz, als er meinen Blick suchte. Ich konnte keinerlei Emotionen darin erkennen, aber trotzdem raste mein Puls.
„Wieso zitterst du, Bellatrix?" zischte er.
Ich realisierte erst jetzt, dass meine Hand wieder leicht vibrierte. Ich biss mir auf die Unterlippe und zog den Arm vom Tisch an meinen Körper. Schlagartig hatte ich ihn wieder unter Kontrolle. Ich schluckte und schaute wieder auf. Der Lord schaute fast amüsiert auf mich herab. Ich biss fester auf meine Unterlippe um seinem Blick standzuhalten.
„Also! Genaueres werde ich euch später zukommen lassen!"
Er beendete das Meeting. Ich blieb noch sitzen, wie immer. Während Snape als einer der letzten disapparierte, wandte der Lord den Blick zu mir. Mein Blick war noch auf den Punkt gerichtet, wo Snape verschwunden war und ich bemerkte den Blick des Lords nur aus dem Augenwinkel.
„Weshalb hast du wirklich gezittert?" fragte der Lord amüsiert.
„Ich... Ähm naja. Es ist einfach... toll wieder etwas tun zu können!" erklärte ich, mehr schlecht als recht.
Er zog eine Augenbraue hoch.
Ich spürte, wie mein Gesicht sich leicht verfärbte und senkte den Blick.
„Aha! Dir ist schon bewusst, dass auch deine Okklumentik leicht nachgelassen hat, oder?" Noch immer mit einem amüsierten Blick disapparierte er. Ich musste selbst lächeln, als mir plötzlich bewusst wurde, was er aus meinen Gedanken gelesen hatte. Ich wurde wieder rot und sprang auf. Mein Zimmer lag zwar am anderen Ende des Manors und dazu noch im dritten Stock, aber mir kreuzte glücklicherweise niemand den Weg. Gerade im Zimmer angekommen spürte ich schon wieder ein Brennen meines Mals. Mein Herz begann erneut zu rasen und ich wurde wütend auf mich selbst. Er war der Lord, ich musste nicht gleich ausrasten! Ich atmete ein weiteres mal durch und disapparierte.
Ich seufzte. Ich würde mein Herz eh nicht zur Ruhe bringen können. Zuerst inspizierte ich mein Umfeld. Es war etwas dunkel hier. Ich drehte mich um und da stand der Lord. Er lehnte an einer Hauswand.
„Wo sind wir?" fragte ich ihn.
„Bellatrix! Wir sind auf jeden Fall nicht hier um ein nettes Pläuschchen zu führen! Übrigens deine Gedanken schreien mich förmlich an!" wieder dieser leicht amüsierte Ausdruck auf seinem Gesicht. Ich senkte den Blick wieder.
„Ich möchte dir zunächst deine Rolle in der Mission nahelegen! Die Mission wird im Ministerium stattfinden..."
Er schilderte mir den Plan und ich hörte aufmerksam zu, nickte ab und zu.
Als er fertig war mit reden stieß er sich von der Wand ab und schaute mir einfach nur in die Augen. Unser Abstand war vielleicht ungefähr einen Meter, aber mein Herz sah es wieder einmal als ein Argument völlig auszurasten. Ich stand nur da, schaute ihn auch an. Schließlich biss ich mir auf die Lippe, denn langsam fiel es mir schwer ihn anzusehen.
Noch bevor ich den Blick senkte trat er einen Schritt auf mich zu, Schritt dann jedoch an mir vorbei. Ich wusste nicht, ob ich es mir einbildete, aber es kam mir vor, als hätte seine Hand flüchtig und nur ganz unmerklich meine gestreift. Dann war er verschwunden. Ich blieb noch lange stehen und starrte an die Wand, an der er noch vor Minuten gelehnt hatte.
Wie konnte ich eigentlich nur so naiv sein, zu glauben, er hätte auch Gefühle für mich. Ich lachte über mich selbst. Gefühle. Gefühle gab es nicht, nicht für ihn. Er war der Lord und nicht mein Ehemann. Er war nicht mal ein richtiger Mensch. Ich lachte über mich selbst, aber innerlich schrie ich und heulte. Wieder einmal war ich verzweifelt, zerrissen. Ich fühlte mich merkwürdig. So... abhängig vom Lord. Ja, so konnte ich es beschreiben... Der Lord war wie eine Droge, die mich nur aufheiterte, wenn sie da war. Aber sobald ich ihn ein paar Sekunden nicht sah dachte ich nach, verkettete mich in Gedanken und verlor mich darin. Ich seufzte, schüttelte den Kopf und floh vor mir selbst. In Malfoy Manor angekommen, eilte ich in die Bibliothek. Fehlentscheidung-stellte ich nur Sekunden nach dem Öffnen der Tür fest. Da stand Draco... und er küsste mit Parkinson. Ich machte Kehrt und verzweifelte innerlich daran, dass ich nirgends Ruhe hatte.
Und da war noch was... Eifersucht? Auf Draco? Einfach Eifersucht darauf, geliebt zu sein... denn das war das einzige an meinem Leben, was mir fehlte. Die Liebe, die Zuneigung, die Existenz einer Person, die ich liebte...
Und ich wollte diese Liebe nicht von Rodolphus, den ich nur wegen unseren Eltern geheiratet hatte, es ging nicht um einen der Männer, die in den Kreisen der Todesser untergebracht waren. Es ging um den Lord höchstpersönlich. In meinem Zimmer überkam mich eine Wut. Ich knallte die Tür zu und zerschmetterte eine Vase an der Wand.
Danach ging es mir besser, aber ich wurde langsam wieder nachdenklich, traurig. Ich ließ mich auf das Bett sinken. Und dann begann ich ohne jegliche Vorwarnung zu weinen. So verzweifelt war ich selten gewesen. Nur einmal, aber das war eine komplett andere Situation und außerdem viel schlimmer als das hier. Aber im Moment konnte ich nur an ihn denken, nur nach seiner Liebe, seiner Zuneigung streben... und ihn lieben, auch wenn er das vielleicht niemals tuen würde.

Joa genau! Was denkt ihr da drüber? Ich persönlich finde es ein bisschen... mhhhh... naja nd so toll, die Story war nur in meinen Entwürfen und deshalb... ach ja... damals habe ich Bella und Voldy noch geshippt haha;) aber gibt ca. 10-12 Kapitel🙃...

I think I've lost my mind, it's on your side... (Bellamort)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt