Ich hasste es, wenn jemand an meine Tür klopfte. Dieses Geräusch trieb mich in den Wahnsinn und dass derjenige gerade zu versuchen schien, das Holz einzuschlagen, machte es nicht besser.
Genervt zog ich die Decke über den Kopf und versuchte, das immer lauter werdende Klopfen auszublenden. Vielleicht wurde dem Störenfried langweilig und er haute wieder ab.
„Harry, ich weiß, dass du da bist. Mach die verdammte Tür auf, du hast einige Fragen zu beantworten!", schallte die Stimme meines besten Freundes durch das Holz.
Seufzend setzte ich mich auf und rieb mir über die Augen. Ich war komplett fertig und würde am liebsten noch ein paar Stunden schlafen, aber das schien mir nicht vergönnt zu sein. Ron wäre ich ja vielleicht noch durch Ignorieren los geworden, aber ich war mir ziemlich sicher, dass auch Hermine vor meinem Zimmer stand und auf Antworten wartete.
Ich schnappte mir einen Pullover vom Sessel und schlüpfte schnell hinein. Dann erst schlurfte ich zur Tür und schob den Riegel zurück, bevor ich sie aufzog. Davor standen, wer hätte es gedacht, meine beiden besten Freunde. Sie sahen furchtbar aufgeregt aus und ich fragte mich, was verflucht die beiden bewegt hatte, mich zu so einer Uhrzeit am Wochenende aus dem Bett zu holen.
„Bin ja schon da", brummte ich und hielt mir gähnend eine Hand vor den Mund. „Was gibt's?"
Ungläubige Blicke wurden getauscht, bevor sich Hermine zu Wort meldete. „Harry was war das gestern? Kannst du uns das bitte erklären?"
Verwirrt zog ich die Brauen zusammen. „Was soll denn gestern passiert sein?"
Ron klappte das Kinn runter, während Hermine nach Luft schnappte. „Der Ball? Dein Tanzpartner? Der männlich war und der dich geküsst hat?" Hermines Stimme war eine Oktave höher als sonst und ich verzog das Gesicht.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bevor die Worte zu mir durchdrangen, dann riss ich die Augen auf. „Oh", stieß ich hervor und versuchte, mich an die Geschehnisse des letzten Abends zu erinnern. Gedankenfetzen stürzten auf mich ein, von Oliver, der mich versetzt hatte, vom Astronomieturm und dann war da Draco und der Ball und der Kuss und...alles andere.
„Ihr seid danach abgehauen und dann hat euch keiner mehr gesehen", setzte Hermine nach und hoffte vermutlich auf etwas mehr Information. „Was habt ihr denn...also war das ernst gemeint, oder habt ihr euch nur einen Scherz erlaubt, oder..."
Schlurfende Schritte ertönten hinter mir, dann legte sich ein Arm um meinen Bauch und ein warmer Körper drückte ich an meinen Rücken. Besonders die Morgenlatte an meinem Hintern trieb meinen Puls in die Höhe. Aufgeschreckt drehte ich den Kopf zur Seite und bekam einen Kuss auf die Wange gedrückt. Ein zweistimmiges Keuchen ertönte vor mir.
„Was ist denn hier los?", wollte Draco verschlafen wissen und rieb sich mit einer Hand über die Augen, ehe er sie ebenfalls um meine Mitte schlang.
Oh stimmt. Wir waren in meinem Bett eingeschlafen. Wie hatte ich es bitte geschafft, aufzustehen, ohne Draco neben mir liegen zu sehen?
Als ich mich zu meinen besten Freunden umwandte, starrten diese mich mit großen Augen an.
„Ähm ja, also das...", stammelte ich und wusste nicht recht, wie ich mich erklären sollte.
„Es war ziemlich spät gestern Abend und Harry hat mich bei ihm übernachten lassen", übernahm Draco für mich und ich nickte zustimmend. Die Verwirrung auf den Gesichtern vor mir wurde nur unbedeutend weniger.
Ich räusperte mich. „Wir, ähm, also ich bin schwul." Gedanklich schlug ich mir die Hand vors Gesicht. Sehr viel mehr hätte ich mit der Tür nicht ins Haus fallen können, aber mir fiel gerade keine schöne Umschreibung ein. Ich stand nicht auf Brüste, sondern auf Schwänze. Auch nicht gerade subtil.
Dracos Arme um meinen Bauch drückten mich leicht, während ich seine Lippen auf meinem Hinterkopf spürte. Das liebevolle Küsschen bescherte mir eine Gänsehaut.
„Ich übrigens auch, falls das hier irgendwen interessiert", fügte Draco hinzu.
Das schien die beiden aus ihrer Starre zu reißen und Ron sah erst ungläubig zu Hermine, bevor er seinen Blick wieder auf mich heftete. „Seit wann denn das?"
Seine Freundin versetzte ihm einen Klaps auf den Arm. „Schon immer, Dummkopf. Oder Harry?"
Ich schmunzelte und nickte. „Ich wollte euch das eigentlich schon viel früher sagen, aber irgendwie war das...mir ist es schwer gefallen. Und ich dachte, es euch einfach zu zeigen, wäre leichter."
„Und ausgerechnet mit dem da?" Ron schien seine Sprache wieder gefunden zu haben und deutete anklagend hinter mich.
Ich sah mich zu Draco um, der mich mit einem sanften Lächeln bedachte. „Ich glaube, ich geh dann mal und lass euch das klären." Er brauchte nur ein paar Momente, um sich anzuziehen, während ich versuchte, ihn nicht ganz so offensichtlich anzustarren. Als er wieder neben mich trat, drückte er mir einen Kuss auf den Mund. Meine Augen fielen wie von selbst zu, als ich seine sanften Lippen auf meinen genoss.
Viel zu schnell löste Draco sich wieder von mir und gab mir einen leichten Klaps auf den Po. „Sag Bescheid, wenn du was brauchst, Baby. Wir sehen uns."
„Spätestens Samstag", sagte ich und erwiderte sein Lächeln mit heißen Wangen.
Draco nickte, dann quetschte er sich an Ron und Hermine vorbei, die ihm eilig Platz machten.
Sobald er um die Ecke verschwunden war, schoben mich vier Hände rückwärts in mein Zimmer. Als ich mich mit dem Hintern auf dem Bett und mit zwei neugierigen Besuchern auf dem Boden vor mir wiederfand, begann die Befragung.
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Drarry: Versetzt (Smut)
FanfictionDer Winterball in Hogwarts steht an und als Rückkehrer ist Harry ebenfalls mit von der Partie. Es soll ein besonderer Abend für ihn werden, einer, an den sich alle noch erinnern werden.Doch dann kommt alles anders und die Frage bleibt: Wird es so be...