Kapitel 15

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Wincent
Mit den zwei Kaffeebechern verlasse ich das Gebäude wieder und mache mich auf den Weg zu meiner Familie. Mein Weg wird dann aber von zwei Mädels gekreuzt, ich schätze mal so im Alter meiner Schwester. Sie brabbeln direkt drauf los, so schnell kann ich gar nicht reagieren. Schon nach kurzer Zeit muss ich sie unterbrechen. „Hey, Stopp! Ich verstehe kein Wort, viel zu schnell und ich bin nicht mehr der Jüngste." „Können wir ein Foto machen?" ist dann der erste Satz, den ich verstehe. „Ok, aber ich hab echt nicht wirklich viel Zeit. Meine Familie wartet schon, wir wollen weiter." Ich mache dann also ein paar Fotos und will dann eigentlich weiter gehen, nur labern die zwei weiter und gehen mit mir mit. Von weitem sehe ich dann Mira mit Zoe an der Hand in meine Richtung kommen. Als sie mich entdecken, versteht Mira sofort und nimmt Zoe auf den Arm. „Wincent, wir warten!" ruft sie. „Ich werde gerufen" flöte ich. „Und wenn Frauchen ruft, springst du?" „Hey, das da ist meine Frau! Nen bisschen Respekt bitte. Schönen Tag noch" mahne ich die beiden und das verschlägt ihnen anscheinend so die Sprache, dass ich die Gelegenheit nutzen kann und etwas schneller zu Mira und Zoe gehe. „Alles ok?" fragt sie vorsichtig. „Ja, ich will jetzt nur zum Auto und weiter fahren!" „Papa?" Zoe setzt ihren süßesten Blick auf und streckt einen Arm nach mir aus, was mich schmunzeln lässt. Mira und ich tauschen also etwas umständlich und sind dann schon fast am Auto.

Als ich vom Rastplatz fahre, legt Mira ihre Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt leicht drüber. Ich werfe einen kurzen Blick zu ihr und beruhige mich bei ihrem sanften Lächeln sofort. Meine Mundwinkel zucken sofort leicht nach oben und ich kann auch die letzten Stunden Fahrt mit einem kurzen Zwischenstopp zum Abendessen entspannt hinter mich bringen. Als wir ankommen, nehmen wir vorsichtig die schlafenden Kinder aus ihren Sitzen und gehen rein. Ich habe Lion und Zoe auf dem Arm, die ihre Gesichter beide in meiner Halsbeuge versteckt haben. „Papa?" kommt es dann von Lion gemurmelt. Er richtet sich etwas auf und reibt sich verschlafen die Augen. Im nu ist auch Zoe wach, so dass ich beide runterlassen kann. „Mama sorgt grade dafür, dass wir nen Zimmer kriegen, bleibt ihr hier bei Tante Shay, dann hole ich unsere Taschen." Zoe und Lion nicken nur verschlafen und setzen sich dann zu ihrer Tante auf eine Couch. Ich gehe dann nochmal raus und hole das Gepäck aus dem Auto. Als ich wieder reinkomme, bedangt Mira sich gerade bei dem Mann hinter dem Tresen und kommt zeitgleich mit mir bei Shayenne und unseren Kids an. Irgendwie schaffen wir es alles, Kinder und Gepäck, in den Fahrstuhl und dann auch in unser Zimmer. Es ist ziemlich groß, aber wir sind halt auch zu sechst. Und vor allem mit Kindern, die gerade sehr gerne rumtoben, da ist das ziemlich praktisch.

Wenig später lassen Mira, Shay und ich uns auf dem Sofa fallen. Lion, Zoe und Joel schlafen nebenan und wir haben uns was zu trinken genommen, um noch etwas Netflix zu schauen. Die Damen haben natürlich ohne mich entschieden, was wir schauen. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als einfach mit zu schauen. Hingegen meiner Erwartungen ist der Film dann doch relativ spannend, was die Frauen neben mir allerdings nicht so sehen. Die quatschen neben mir einfach über Kram, der mich mal so null interessiert. Als der Film dann vorbei ist, gehen wir dann auch mal ins Bett. Mira braucht gefühlt eine Ewigkeit, aber als sie dann auch mal zu mir kommt, zieht sie sich nur noch schnell die Jogginghose aus, bevor sie zu mir unter die Decke krabbelt. Sie kuschelt sich fest an meine Brust, wobei sich bei ihren kalten Füßen, die meine Beine nur streifen, alles zusammenzieht. „Deine Füße sind schon wieder Eisklötze" schmunzle ich. Extra provokant fährt sie mit ihrem Fuß über mein Bein, was mir eine krasse Gänsehaut verschafft. „Mira bitte nimm deine Füße da weg" lache ich leise und sehe zu ihr runter. Sie stützt sich dann etwas hoch und legt ihre weichen Lippen auf meine. Der Kuss ist sanft und gefühlvoll, bis er von uns beiden aus irgendwann doch fordernder wird. Ich ziehe meine Frau auf meinen Schoß und direkt noch dichter an mich ran.

Immer noch schwer atmend kuschle ich mich an Mira, die sich inzwischen wieder ein Shirt und einen Slip angezogen hat an mich und atme ihren Duft ein. Ich liebe es, dass wir auch nach fünf Jahren Ehe und drei gemeinsamen Kindern noch wir sein können. In diesem Moment fühle ich mich, als wären wir sechs/sieben Jahre in der Zeit zurück gereist. Meine Nase verstecke ich in ihren offenen Haaren und ziehe sie noch etwas dichter an mich. „Ich liebe dich" murmle ich und verteile Küsse auf ihrem Hals. Mira verschränkt unsere Hände miteinander und ich spüre ihr leichtes Grinsen.

All of me // Wincent Weiss FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt