Kapitel 2

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Caleb hielt vor einem großen Haus, das im modernen Stil gehalten war. Kai sah aus dem Fenster des Autos und ihr blieb der Mund offen stehen. War das hier das Haus in dem sie leben würde? Jake stieg aus und so tat es Caleb, also tat Kai es ihnen gleich. Sie nahm ihren Rucksack und ging mit ihren Adoptivvätern zur Haustür. Caleb schloss die Tür auf und ließ die beiden anderen herein. Kai sah sich staunend um. Sie hatte noch nie so ein großes Haus gesehen. Caleb bedeutete ihr, ihm zu folgen und brachte sie zu ihrem Zimmer. Kai sah ihn begeistert an. „Das hier ist mein Zimmer?" Caleb nickte. „Wir fahren morgen und kaufen dir neue Möbel, erstmal haben wir nur das Nötigste eingerichtet", meinte er. Kai sah sich in ihrem Zimmer um. Es war recht hell gehalten, hatte ein großes Bett, ein paar Schränke, Pflanzen, ein Teppich lag auf dem Boden und auf einem Regal standen ein paar Bücher. „Nein, es ist perfekt so", meinte sie und lächelte. Caleb nickte. „Wenn du meinst. Ich ruf dich dann zum Abendessen, ruh dich erstmal aus." Damit ging er und Kai warf sich auf ihr Bett. Es war unfassbar, wie sich ihr Leben innerhalb der letzten paar Stunden so verändert hatte. Sie seufzte und schloss die Augen. Ihr Leben würde perfekt werden. Das wusste sie einfach. Sie lächelte und legte die Hände auf ihren Bauch. Eine Weile lang lag sie einfach so da. Es war schön sich mal keine Gedanken machen zu müssen. Es dauerte eine Weile, bis Caleb sie rief. Kai stand also auf und ging in die Küche. Auf dem Tisch standen drei Teller, Caleb und Jake saßen nebeneinander und Kai setzte sich auf den dritten Stuhl. Sie sah auf ihren Teller. „Sieht lecker aus, was ist das?", fragte sie. „Golonka", entgegnete Caleb, worauf Kai ihn leicht verwirrt ansah. „Was?" Diesmal war es Jake, der antwortete: „Gebackene Schweinshaxe mit Kohl und Gemüse", erklärte er, „ein polnisches Gericht." Sie nickte etwas und sah wieder zu Caleb. „Du bist Pole?" Er zögerte. „Zur Hälfte, ja", entgegnete er. Kai beschloss es dabei zu belassen. Sie aß etwas. „Das is so verdammt lecker", murmelte sie. Caleb schüttelte belustigt leicht den Kopf. Jake schmunzelte nur etwas. Caleb schien dann jedoch wieder nachdenklich. „Alles ok?", fragte Kai. Caleb nickte etwas. „ja es ist alles in Ordnung ich dachte nur grade", murmelte er, „was wäre wenn wir noch ein Kind adoptieren würden?" „Ich krieg ein Geschwisterkind?", fragte Kai begeistert und neugierig. Jake verschluckte sich und nahm erstmal einen Schluck Wasser. Caleb sah Jake an, worauf dieser seufzte, dann jedoch nickte. „Von mir aus", meinte er. Kai legte minimal den Kopf schief. Wollte Jake keine Kinder. Caleb, der ihren Blick bemerkt hatte, bedeutete ihr nur sich keine Gedanken zu machen. Sie aßen also zu ende, ehe Kai wieder in ihr Zimmer ging. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das wirklich alles real war. Sie ging sich in ihrem Zimmer etwas umsehen und entdeckte sie eine weitere Tür. Diese führte zu einem begehbaren Kleiderschrank. Dort waren erstmal nur ein paar Klamotten, von denen sie sich ein paar aussuchte und für Morgen rauslegte. Dann legte sie sich hin. Für heute war genug passiert, alles andere hatte bis Morgen Zeit. Also kuschelte sie sich in ihre Decke und schlief rechtschnell ein.

Sie riss die Augen auf und ihr Blick wanderte zu ihrem Handy. 4 Uhr morgens. Sie seufzte etwas und zog sich um, ehe sie nach unten ging. Sie wollte eigentlich nur ein Glas Wasser holen, hielt aber inne, als sie Caleb sah. „Guten Morgen", murmelte ihr Adoptivvater. „Morgen", murmelte Kai leise, „schon wach?" „Immer noch", entgegnete Caleb und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, „und du?" „Schon wieder", murmelte Kai. Caleb nickte etwas. „Albträume?" Kai seufzte. „Vermutlich eher die Aufregung", meinte sie. Caleb nahm das so hin. „Und du hast keine Ahnung was du bis zum Frühstück noch machen sollst?", fragte er. Kai gab ein bestätigendes „mhm" von sich. „Ich geh gleich joggen", sagte Caleb, „Willst du mit?" Kai wägte einen Moment ab, nickte dann aber. „Klar." Die beiden zogen sich also Schuhe an und gingen joggen. Kai hatte Probleme mit Caleb mitzuhalten, weshalb dieser sein Tempo anpasste. Nach ein paar Kilometern hielt sie an. „Ich kann nich mehr", murmelte sie. Caleb blieb also ebenfalls stehen. „Wir machen kurz Pause" Kai setzte sich kurz auf eine Bank. „Gehst du immer alleine joggen?", fragte sie. Caleb nickte. „Jake steht nicht gerne früh auf und joggen ist auch nicht wirklich seins", erklärte er. Kai nahm das so hin. „Na los, weiter geht's" Caleb nickte und die beiden setzten ihre Strecke fort. Etwa eine Stunde später kamen sie wieder zuhause an. Kai war vollkommen fertig und ging direkt erstmal duschen. Caleb war es gewöhnt morgens zu laufen, das tat er bereits seit ein paar Jahren, eigentlich schon seit er ein Teenager war. Er ging nach Kai duschen. Beide warteten also bis Jake aufwachte und bereiteten in der Zeit Frühstück vor. So gegen 9 Uhr war Jake dann auch wach und kam verschlafen in die Küche. Caleb reichte ihm fast sofort eine Tasse Kaffee und küsste ihn. „Guten Morgen" Jake erwiderte den Kuss und nahm ihm die Kaffeetasse ab. „Morgen", murmelte er. Sie aßen also gemeinsam Frühstück. Danach machte Caleb schnell den Abwasch, ehe er zur Tür ging, gefolgt von Jake. „Na komm", meinte Jake zu Kai. Sie sah auf. „Was?" „Wir wollen schon, dass du mit entscheidest", meinte Caleb, „schließlich musst du ja auch mit deinem Geschwisterkind zurechtkommen oder?" Kai nickte etwas und ging mit ihnen zum Auto. Diesmal war es Jake, der fuhr. Sie hielten vor einem anderen Heim als gestern, das in dem sie gelebt hatte, hätte sie wiedererkannt.


(949 Wörter)

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