Es war bereits eine Woche vergangen, seit Phoenix, Leighton und Ace von Caleb und Jake adoptiert worden waren und seitdem hätte ihr Leben nicht besser laufen können. Phoenix und Leighton gingen zur Schule und Ace hatte sich eine Ausbildungsstelle gesucht. Jake und Caleb sorgten dafür, dass es ihnen gut ging. Sie führten ein recht normales Leben und hatten endlich eine Familie. Leighton las am Abend eines der Bücher, die in seinem Zimmer gestanden hatten. Er hatte sich für ein Buch über Vampire entschieden. Während er las, merkte er, dass immer wieder kleine Anmerkungen in dem Buch standen, die jemand mit Bleistift an die Seitenränder geschrieben hatte. Leighton las sich auch diese durch. Irgendwas daran kam ihm seltsam vor. Woher sollte jemand denn schließlich wissen, was die Wahrheit und was gelogen war, wenn es um Vampire ging? Er seufzte und dachte etwas darüber nach. Wie war es möglich solche Punkte zu widerlegen, wenn es Vampire doch überhaupt nicht gab? Er schlug das Buch zu und stand auf. Das wollte er jetzt wissen. Er ging runter in die Küche, wo Caleb mit einem Kaffee am Tisch saß. Leighton fand es ja seltsam, dass er um diese Zeit noch Kaffee trank, aber er sagte nichts dazu. Caleb sah auf. „Brauchst du irgendwas?", fragte er. Leighton zögerte. Er hielt das Buch in der Hand. Letztlich fasste er sich und meinte: „Ich habe eine Frage wegen dem Buch." Caleb nickte etwas und bedeutete ihm, sich zu setzen, was Leighton auch tat. Er legte das Buch auf den Tisch. „Warum stehen in dem Buch immer wieder Anmerkungen an den Seiten? Ich meine: Wie kann man Statements zu etwas widerlegen, dass es nicht gibt?" Caleb schmunzelte etwas. „Das ist wohl kaum möglich, nicht wahr?" Er sah nachdenklich auf das Buch. „Die Kinder der Nacht", murmelte er leise, ehe er sich an Leighton wendete, „du interessierst dich für Übernatürliches?" Leighton zuckte mit den Schultern. „Ein wenig", entgegnete er. „Um was geht's?", fragte Jake und legte Caleb eine Hand auf die Schulter. „Die Kinder der Nacht", entgegnete Caleb. Jake nickte etwas. Leighton konnte ihm ansehen, dass er über etwas nachdachte, aber er sagte nichts. „Geht es um die Anmerkungen im dem Buch?" Caleb nickte etwas. Die beiden tauschten einen Blick und Leighton sah sie fragend an. Caleb seufzte. „Nun ja, Leighton", meinte er, „alle Mythen sind wahr." In seinem Tonfall lag etwas undefinierbares, etwas das Leighton einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Jake schien ihm das anzusehen, er schmunzelte belustigt. „Hör auf ihm Angst zu machen Caleb", meinte er lachend. Leighton musste genau hinsehen, aber er glaubte zu sehen, dass Jakes Eckzähne ein wenig anders waren, als sie sein sollten. Aber vermutlich bildete er sich das ein. Er nahm das Buch wieder an sich und zog sich in sein Zimmer zurück, wo er sich an seinen Schreibtisch setzte und zu lesen begann. Jetzt interessierte ihn das doch.
>Vampire haben eine Schwäche gegen Knoblauch, da dieser die Gefäße erweitert. Des weiteren ist er für Menschen mit Blutarmut und eben auch für Vampire gefährlich.<
las er. Dann fiel sein Blick auf die Anmerkung am Rand der Seite.
>Eine Lüge. Vampire haben kein Problem damit Knoblauch zu essen, jedoch haben sie eine Schwäche gegenüber Eisenkraut.<
Leighton hielt inne. Also war Knoblauch überhaupt nicht gefährlich für Vampire? Verdammt. Er hatte gedacht Jake könne kein Vampir sein, immerhin enthielt die polnische sowie auch die russische Küche sehr viel Knoblauch. Was stand noch in dem Buch? Vampire konnten nicht mit Kruzifixen oder anderen heiligen Gegenständen abgewehrt werden, das einzige was half, war wohl Weihwasser. Vampire hatten Spiegelbilder. Verwandeln konnten sie sich nicht. Auch konnten sie wie alle anderen Menschen auch ersticken. Sie starben jedoch nicht an Altersschwäche, sie alterten nicht. Töten konnte man sie nur wenn man ihr Herz traf, oder man sich eine ihrer anderen Schwächen zu Nutze machte. Sonnenlicht machte ihnen auch nichts aus. Vampire hatten viel weniger Schwächen als er gedacht hatte. Auch sie zu erkennen war schwer. Ihre Eckzähne zeigten sie nicht, wenn sie nicht grade wen bissen . Sie sahen aus wie ganz normale Menschen, jedoch waren sie oft blass und sahen krank aus. Leighton seufzte und legte das Buch weg. Er sollte sich nicht an der Vermutung festhalten, dass sein Stiefvater ein Vampir sei. Jedoch würde er vorsichtig sein, denn Caleb hatte gesagt, dass alle Mythen war waren. Warum sollte er das sagen, wenn es nicht stimmte? Er seufzte etwas und ging zu Phoenix, seiner Adoptivschwester. Er hatte heute nicht wirklich Lust Zeit mit Ace zu verbringen, aber Phoenix war nett und man konnte mit ihr reden.
Phoenix hatte aufgesehen, als ihr Bruder an die Tür geklopft und ihr Zimmer betreten hatte. Sie verstand sich gut mit Leighton, jedenfalls besser als mit Ace. „kann ich dir helfen?", fragte das Mädchen ruhig, worauf Leighton den Kopf schüttelte. „Nein, nicht wirklich", entgegnete er, „Ich wollte nur nicht alleine sein." Phoenix nickte. „Setz dich", murmelte sie. Leighton setzte sich auf den Stuhl an ihrem Schreibtisch. „Denkst du unsere Väter haben ein Geheimnis?", fragte er. Phoenix zuckte mit den Schultern. „Wer weiß", murmelte sie, „jeder Mensch hat Geheimnisse. Warum sollten die beiden keine haben?" Leighton nickte nachdenklich. „Glaubst du an Übernatürliches, Phoenix?", fragte er weiter. Phoenix schwieg einen Moment. „Nun ja", begann sie, „Ich denke, dass in jedem Mythos etwas wahres steckt, aber ich denke nicht, das Geschöpfe wie Vampire oder Werwölfe wirklich existieren.", erklärte sie ihrem Bruder. Leighton schloss die Augen und legte den Kopf auf die Lehne des Stuhls. „Ich weiß nicht, was ich glauben soll.", meinte er. Phoenix legte den Kopf schief. „Wieso?", fragte sie leicht neugierig, „war was?" Leighton schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe vorhin nachgefragt warum in einem Buch über Vampire Anmerkungen stehen, wenn Vampire doch überhaupt nicht existieren.", erläuterte er. Phoenix hörte ihm aufmerksam zu. „Und?", fragte sie. „Die Art wie sie reagiert haben, hat mir... hat mir Angst gemacht." Er schilderte das Gespräch von vorhin. Phoenix hörte ihm zu, ihr nachdenklicher Blick ging dabei ins Leere. „Du weißt doch, wie sie sind. Sie waren doch schon immer geheimnisvoll.", murmelte sie. Sie strich sich durch die Haare und sah aus dem Fenster. „Wir sollten uns vielleicht trotzdem erstmal auf uns selbst konzentrieren, ich denke wir haben in der Zukunft noch genug Zeit herauszufinden, wo wir hier wirklich gelandet sind." Sie setzte sich auf und sah Leighton an, dessen bleiche Haare ihm ein wenig ins Gesicht hingen. Sie seufzte. „Ich geh nochmal raus, kommst du mit?" Leighton sah auf. „Nein, heute nicht mehr", entgegnete er. Phoenix nickte. Sie ging nach unten, zog sich Schuhe an, nahm ihre Jacke mit und verließ das Haus. Wo Jake und Caleb zudem Zeitpunkt waren, wusste sie nicht, jedoch bezweifelte sie, dass sie das wirklich wissen wollte.
(1102 Wörter)
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Ein neues Leben?
Ficção AdolescenteAls Phoenix, Zack und Leighton von einem schwulen Ehepaar adoptiert werden, soll sich das Leben der Teenager bald ändern. In der Hoffnung, dass von jetzt an alles besser wird, starten sie voller Vorfreude in ihr neues Leben. Jedoch soll nicht alles...