Golden Days ⚣𝗍𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄

🔆 three 🔆

Jungkook war nicht gut darin, sich richtig in Gespräche einzubringen — erst recht nicht in einer Runde, die, abgesehen von seinem Bruder, nur aus Fremden bestand —, sodass er meist nur still zuhörte und die Hälfte der Süßigkeiten verputzte.

Wenigstens kannte er mittlerweile alle Namen. Hoseok war der erste gewesen, der sich vorgestellt hatte und mehr als 50 Prozent von allem Gesagtem in dieser Runde war aus seinem Mund gekommen. Yoongi hingegen schien genauso introvertiert wie Jungkook zu sein. Jedenfalls hob er seine Stimme nur ganz selten, was allerdings genauso gut daran liegen konnte, dass er die ganze Zeit über so sehr damit beschäftigt war seinem — offensichtlichen — festen Freund anzusehen, als dass er sich überhaupt richtig auf das Gespräch konzentrieren könnte. Jimin (Yoongis Freund) schaffte es im Gegensatz zu ihm, sich richtig an der Konversation zu beteiligen, trotz der vielen Liebkosungen, die er von seiner besseren Hälfte immer und immer wieder bekam. Der Letzte war Seokjin. Er hatte offensichtlich ein Auge auf Namjoon geworfen, nur wollte Jungkook ihm diese Idee direkt wieder aus dem Kopf schlagen. Namjoon war hetero und daran würde sich nichts ändern. Selbst ein umwerfender Seokjin nicht.

„Jungkook ist übrigens single", kam es auf einmal aus Namjoon, womit er gleich die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen auf sich zog, doch zu dessen Pech natürlich auch die der anderen. „Und das seit seiner Geburt", schob er noch hinterher, was es für Jungkook nicht besser machte.

Er hatte nichts dagegen single zu sein und doch träumte er schon lange von einem Freund, von jemandem, der ihn so liebte, wie er war. Nur leider hatte er bis jetzt noch niemanden gefunden, der diesem Anspruch gerecht wurde. Manchmal hatte er echt das Gefühl aufgrund seiner Introvertiertheit auf andere langweilig und uninteressant zu wirken.

Doch nun, wo so viele attraktive Männer um ihm herum saß, wollte er seine Chance nicht verpatzen. Doch hatte das nun sein Bruder getan. Wahrscheinlich wollte er nicht einmal, dass Jungkook einen Freund haben würde.
Entweder, weil er ihn als großen Bruder auf eine gewisse Art und Weise beschützen wollte oder er gönnte es ihm nicht. Jungkook tippte auf das zweite.

Nun jedoch lagen alle Blicke auf ihm. Der seines Bruders, mit einem fast hinterlistigen Lächeln, Seokjins und Hoseoks, der ziemlich überrascht wirkte. Yoongis, der eher monoton Jungkooks Gesicht scannte, als hätte er seine Anwesenheit gerade erst mitbekommen. Und der Blick Jimins sowie Taehyungs. Er war bedrückt, fast schon traurig und gewissermaßen auch mitleidig.

Doch mit einem Mal schlug der Gesichtsausdruck von Seokjin zu einem schelmischen Lächeln um und nur kurz darauf sagte er auch schon: „Zufälligerweise ist Taehyung hier-" Er schlug den Braunhaarigen auf die Schulter „ ebenfalls singel. Und zufälligerweise bist du genau sein Typ-"
„Hör auf! Ich kann das auch selber!", unterbrach dieser ihn, nur war es eigentlich schon zu spät. Jin hatte alles gesagt, was er hatte sagen wollen.

„Sicher? Und warum sitzt er dann noch nicht auf deinem Schoß?"
„Man kann Dinge auch langsam angehen..."
„Gott, ich will dir doch einfach nur dein Leben vereinfachen."
„Ich brauche deine Hilfe aber nicht!"

Taehyung war offensichtlich genervt. Das merkte jeder. Nur Jungkook nicht. Dieser war nämlich viel zu sehr damit beschäftigt über die Worte nachzudenken, die Jin gerade erst verlassen hatten. Und zufälligerweise bist du genau sein Typ. Meinte er das ernst? Er war noch nie der Typ von jemandem gewesen. Oder die Personen, denen er gefiel, hatten es ihm einfach noch nie gesagt. Das Gefühl, dass sich in seinem Bauch frei machte, war wie tausende Schmetterlinge, die versuchten einen Weg nach draußen zu finden.

Auch die anderen schienen zu merken, dass die Worte mehr in ihm auslösten, als sie es gedacht hätte und es dauerte nicht lange, bis Jungkook auch schon die ersten Sätze wahrnahm.
„Gott, ihn hat es ja richtig erwischt."
„Ich glaube, er hat so etwas noch nie über sich gehört. Kann das sein?"
„Ja. Es ist, als würde er seine ganze Existenz überdenken."
„Vielleicht überlegt er auch einfach, wie er Taehyung einen Korb geben kann..."

„Jungkook?" Das kam eindeutig von Taehyung. Keiner der anderen saß so dicht an ihm heran und auch keiner der anderen würde ihn gerade so behutsam und fast schon ängstlich anfassen.

„Jungkook, es tut mir leid. Ich hab nicht gewusst, dass du-"
„Alles gut! Ich- äh... Ich geh schwimmen. Ich meine, warum bin ich sonst hier...?"