🔆 one 🔆

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Genervt, gereizt und ungeduldig waren wohl alles Wörter, die Jungkook gerade beschrieben. Er wollte an den Strand und sich endlich in die Sonne legen, doch nun musste er hier warten, direkt neben einem Mülleimer, aus dem der penetrante Geruch von weichen, gammeligen Pommes aufstieg. Und das alles nur wegen seinem großen Bruder, der nichts besseres zu tun hatte, als mit einem fremden, gut aussehendem Mädchen zu flirten. Wenigstens schien sie ganz nett zu sein, was aber nichts an dem Fakt änderte, dass seine Beine langsam schlapp machten und er sich endlich hinlegen wollte. Auf seinem Handtuch im Sand und garantiert nicht auf den harten Asphalt direkt neben dem Müll.

Seinen Bruder hingegen schien das eher weniger zu interessieren. Dessen Interesse war nämlich mehr auf die zwei wohlgeformten Brüste gerichtet, als auf irgendetwas anderes. Nur schien das Mädchen selbst, das gar nicht zu bemerken.

Es konnte sich nur um Stunden handeln, bis Namjoon es endlich schaffte, sich von der Schönheit zu entfernen und sie mit seiner Nummer auf dem Arm gehen zu lassen. Somit warf er sich das T-Shirt, dass er irgendwann während der Konversation — es sei ja so brühend heiß — ausgezogen hatte, über die Schulter und kam wieder auf Jungkook zu.

„Was?", war das erste, was Namjoon sagte, als er bei seinem Bruder ankam und dieser ihn genervt anstarrte.
„Auch mal fertig?!"
„Jetzt stell dich mal nicht so an. Das war doch nur ein kurzes Pläuschen."
„Ein kurzes Pläuschen?! Du hast fast eine halbe Stunde mit diesem Mädchen geschäkert, während ich hier warten musste!"
„Gott... Du solltest dir lieber ein Beispiel daran nehmen, statt mich so anzugehen. Du bist seit deiner Geburt single. Das würde mir mit siebzehn echt zu denken geben."

Genervt verdrehte Jungkook die Augen. Die Ansichten seines Bruders auf die Welt, was Beziehungen und Sex anging konnte er sich schenken. War ja schließlich nicht jeder so extrovertiert und selbstbewusst wie er. Jungkook schon gar nicht. „Du kannst mich mal", war daher auch das Letzte was er noch dazu sagte, bevor er seine Espadrilles von den Füßen zog und seine Zehe zum ersten Mal in diesem Jahr in den warmen Sand vergrub, der nun endlich vor ihm lag. Gott, wie er den Strand liebte.

„Kommst du? Ich will nicht ewig auf dich warten", kam es genervt vom Älteren, als Jungkook für einen ganz kurzen Moment die Augen schloss und den Moment genießen wollte, was er nun offensichtlich vergessen konnte. „Musst du gerade sagen! Wer war denn derjenige, der gerade so lange gebracht hat?" Auf Jungkooks gereizte Frage kam keine Antwort, Namjoon war einfach weiter gelaufen, sodass der Schwarzhaarige ihm nun wieder einholen musste.

Es dauerte nicht lange, da hatten sie einen guten Platz gefunden, sodass beide ihr Handtuch aus der Stofftasche (die natürlich Jungkook getragen hatte) zogen und es auf dem Sand ausbreiteten. Zufrieden ließ sich der Jüngere auch gleich auf seins fallen und kramte sein Buch aus der Tasche, das er, wie er bedauernd feststellen musste, schon so gut wie fertig gelesen hatte.

Doch gerade, als er sich auf den Rücken gedreht hatte, spürte er, wie etwas festes gegen seinen Hintern prallte und danach auf seine Oberschenkel fiel, von wo es bis zu seinen Füßen herunter rollte. Als er sich also etwas geschockt mit dem Kopf nach hinten drehte, erkannte er, dass dieses Ding, das ihn getroffen hatte, ein Ball war. Eindeutig von den Jungs, die nicht weit von ihm entfernt Fußball zu spielen schienen. Sie waren ihm schon vorhin aufgefallen, auch nur, weil jeder von ihnen ziemlich gut gebaut war, was Jungkook mit einem Schlucken hatte bemerken müssen.

Und nun kam einer von ihnen auf ihn zu gerannt, um sich mit Sicherheit den Ball zurückzuholen, wahrscheinlich weil er daran schuld war, dass er nun da lag, wo er nunmal gerade lag und das war immer noch auf Jungkooks Beinen.

Er sah gut aus. Ziemlich gut sogar, wie Jungkook feststellen musste. Seine Muskeln waren nicht ganz so ausgeprägt, wie die seiner Freunde, doch trotzdem konnte der Neunzehnjährige seine Augen nicht von ihm nehmen. Auf seiner Nase saß eine Sonnenbrille mit leicht orange getönten Gläsern über die vereinzelt braune Haarsträhnen fielen und seine Badehose war weit, etwas kürzer und pink.

Jedoch schien auch dem Braunhaarigen aufgefallen zu sein, wie Jungkook starrte, denn um seiner Nase setzte sich ein ganz leichtes Rosa ab, auch wenn es ihm offensichtlich zu gefallen schien, so angesehen zu werden.

„Hi. Tut mir leid wegen dem Ball, das war keine Absicht." Tief und schön, war das einzige, das
Jungkook zu dieser Stimme einfielen. Es gab mit Sicherheit noch mehr Wörter, aber er war immer noch so abgelenkt von allem, was mit diesem Jungen zutun hatte, dass er einfach nicht klar denken konnte.

„Ach, äh... kein Problem." Jungkook war nun wohl selbst die Röte ins Gesicht gestiegen, jedenfalls musste er feststellen, dass seine Wangen langsam immer mehr zu glühen begannen. Am liebsten hätte er den Blick einfach wieder abgewendet, aber er konnte einfach nicht.

„Wollt ihr vielleicht mitspielen?"

———

Yay, nach längerer Zeit habe ich es endlich wieder geschafft, etwas hochzuladen. Ich weiß echt nicht, warum zwischen meinen Geschichten immer so viel Zeit liegt..., aber diese Short Story soll eigentlich auch nur eine Art Überbrückung sein, bis bald hoffentlich wieder eine „richtige" Geschichte kommt.
Ich habe noch nicht alle Kapitel geschrieben, hoffe aber, dass ich es trotzdem schaffe jeden Tag eins hochzuladen :)

Golden Days ⚣𝗍𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt