Ich saß gekrümmt auf der weißen Bettwäsche und ließ die Karte durch meine Hände gleiten. In den letzten Minuten herrschte angenehme Ruhe, da meine Mutter mir gerade Snacks holte. Immer wieder grub ich all die Erinnerungen an die letzten Monate auf, es war jedoch wirklich zum verzweifeln.
Ein Strauß Blumen, die Aufschrift der Karte und all die Erinnerungen, die sich als Koma-Traum herausstellten. Und jetzt die Frage, ob ich auf eine Kur möchte.
Die sind doch alle nichtmehr ganz knusprig.Ich wollte mehr als alles andere, dass sie mir Glauben schenkten und mich nicht so verdammt bemitleidenswert betrachteten.
Langsam zweifelte ich selbst an der ganzen Geschichte, denn ich konnte einfach keinen klaren Gedanken in diesem sterilen und kleinen Raum mehr fassen.
Und als könnte es nicht noch schlimmer werden, kamen nun meine Mutter und eine Krankenschwester ins Zimmer, die bereits einen eklig motivierten Eindruck machte.„Hallo Freya, ich bin hier, um mit dir über deine Zukunft zu sprechen. Deine Optionen kennst du bereits, aber ich möchte dir noch etwas ans Herz legen." sprach diese und stützte sich gelassen am Fußteil des Bettes ab.
Ihre langen weißblonden Haare erinnerten mich stark an Chris, aka Barbaras ungebändigte Friese.
„Ich will hier einfach nur raus." murmelte ich stumm in den Raum. „Wellory wär doch was" flüsterte ich leise seufzend, sodass es niemand hören konnte, außer mir.
Dachte ich.„Was sagtest du gerade?" erstaunt weiteten sich ihre Augen einen Moment und ihr Blick wanderte zu meiner Mutter.
„Haben Sie es ihr bereits erzählt? Ich bin verwirrt." gab sie etwas perplex von sich.
„Nein, ich habe nur die Kur ansich erwähnt, mehr weiß ich ja selbst nicht." fügte meine Mutter schulterzuckend bei.„Entschuldige Freya, sagtest du Wellory?" fragte sie mich und suchte gleichzeitig hektisch auf ihrem Blatt Papier nach etwas.
Wellory war der Ort aus meiner Vision, weswegen es mich sehr aus der Fassung brachte, dass die Krankenschwester ihn zu kennen schien.„Ach ja, hier steht es. Für die Kur, von der wir dir erzählt haben, würde es für dich nach Blumberg, im Küstenteil Wellory gehen.
Ich schätze, du kennst den Ort bereits?"Wie erstarrt saß ich da und ließ die Wörter durch meinen Schädel schallen. Das war doch kein Zufall? Wieso zum Geier passierte sowas immer wieder? Tausend mögliche Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab.
Wenn ich erzählen würde, ich hätte von dem Ort vor kurzem eine Vision gehabt, hätten sie mich sicherlich gleich eingewiesen.
Ich räusperte mich.
„Nicht wirklich, aber ich habe schonmal davon gehört" antwortete ich ihr dann und sie nahm meine Aussage mit kurzem Nicken zur Kenntnis.Die junge Blondine fing an, mir alles darüber zu erzählen. Es wäre eine kleine Farm an einem ruhigen Küstenteil mit netten Menschen und vielen Möglichkeiten, sich auch mal zurückzuziehen. Die Farm wurde gerade umgebaut und teils renoviert. Es wurde noch nie ein schlechtes Wort über diesen Ort verloren, sagte sie. Die Leute, die sich dort um einen kümmerten, waren liebenswert und gutmütig, das Wetter meistens warm und sonnig und Wellory war für seine super Pancakes bekannt.
Die Schwester schien garnicht mehr aus dem Redefluss herauszukommen, denn sie erzählte mir noch einige weitere Einzelheiten und versuchte wirklich, mich mit allen möglichen Mitteln davon zu überzeugen, diese Kur zu machen.
Dabei wusste sie ja garnicht, dass sie mich schon mit dem Ort Wellory überzeugt hatte.
Mein Inneres war der festen Überzeugung, dass das meine erste Spur war, Milo wieder zu finden.
Die Schnitzeljagd konnte beginnen.________________________________
wieder ein kurzes Kapitel, ich weiß ich weiß..
hab mir die Hand verstaucht und durch die viele Arbeit gerade wenig Zeit, aber ihr werdet auf jeden Fall wieder von mir hören :)
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where are you?
Romantik2. Teil von „who are you?" Als Freya aus dem Koma aufwacht, halten alle sie für verrückt, als sie von Milo erzählt. Dass sie sich das alles ausgedacht hat. Dass die Hirngespinste nach dem Autounfall mit ihrem Ex vollkommen normal sind. Dass sie in...