15. Kapitel

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Akaashi POV:
Diese Nacht schlief ich erholsam.
Die Decke, Bokutos Geschenk, wirkte Wunder.
Jede Nacht kuschele ich mich in sie hinein und schlafe gleich darauf ein.

Ich muss gähnen. Es war Montagmorgen, mein Wecker summt vor sich hin, aber ich muss erstmals noch zu mir kommen. Muss ich unbedingt zur Schule gehen? Üblich war es nicht für mich, so etwas zu denken.
Ich will mich gleich wieder hinlegen, bis ich an Bokuto denke. Er würde ohne mich nicht klarkommen. Das letzte mal als ich krank war und meine Mutter darauf bestand, dass ich zuhause bleibe, hat Bokuto mir ein Dutzend Nachrichten geschickt bis meine Mutter mir das Handy abgenommen hatte.

Ich gebe mir einen Ruck, stehe auf und pfeffere den Wecker in die Ecke ohne es richtig zu merken.
So richtig wach werde ich erst in der Dusche. Es ist mittlerweile Frühling und meine Gefühle für Bokuto erweitern sich nur jeden Tag. Es ist hoffnungslos.

In der Schule ist es üblich langweilig, ausgeschlossenen den Pausen und Clubaktivitäten Nachmittags. „Schmetterlinge flattern im Bauch wenn man verliebt ist", eine Metapher die ich erschreckenderweisse
wann immer ich mit Bokuto bin komplett nachvollziehen kann.

Ich warte wie immer auf Bokuto, der wieder mal zu spät kommt. Ich prüfe also meine Nachrichten. Kenma hat geschrieben. Wir schreiben uns eigentlich nur selten, weswegen ich nun neugierig war.

✿ Chat ✿

Kenma: Hey Akaashi, rate mal wer jetzt einen Freund hat? Kuroo hat mir gestern seine Gefühle gestanden und ich bin immer noch so aufgeregt.
Ich denke du und ich sind Beide hoffnungslos in richtige Tollpatsche verfallen, wie läufts so mit Bokuto?
Gelesen um 7:20✓ ✓

Akaashi: Herzlichen Glückwunsch euch! Das wurde auch Zeit. Erzähl mir später alles ja?
Angekommen 7:23✓ ✓

Ich bin glücklich für die Zwei, Kuroo hatte wohl endlich diesen Schritt gewagt. Man soll sich ein Vorbild an ihn nehmen.
Kenmas letzte Frage beantwortete ich nicht. Ich kenne die Antwort selber nicht.
Bokuto und ich haben nicht darüber geredet, was in der Nacht geschehen ist. Vielleicht sollten wir das aber.

Wenn man vom Teufel spricht, der einzig wahre Bokuto läuft gerade zu mir. Wenn wir nicht zuspät kommen wollen, müssen wir uns jetzt beeilen.

-

Heute haben wir Volleyball. Da Bokuto davor noch etwas erledigen muss gehe ich schonmal alleine zum Training. Außer mir ist noch niemand da. Nachdem ich fertig mit umziehen war gehe in die Sporthalle. Ich beginne schon mal alles aufzubauen bis die anderen kommen würden. Warum dauert das so lange?

Ich ziehe mir eine Jacke über und gehe ein paar Schritte nach draußen und tatsächlich rennt mir Konoha entgegen.
„Oh hey Akaashi! Die anderen kommen alle gleich. Wir Drittklässler mussten noch länger mit den Lehrern über unsere Zukunft reden. Das war lästig, ehrlich. Kannst du bitte schnell ein Blatt im Sekretariat abholen? Sag einfach es geht um Volleyball und sie geben es dir"
„Okay klar. Bis später Konoha-san"

Der Weg zum Sekretariat ist nicht weit. Ich hole das besagte Blatt ab, es geht um die Genehmigung des Nationalmeisterschaftenturniers. Danach gehe ich einen kleinen Umweg um mir einen Snack beim Automaten zu holen.

Ich höre Stimmen, will die Personen aber nicht bespitzeln. Nachdem ich meinen Riegel hatte, will ich wieder gehen bis ich eine vertraute Stimme höre. Was macht denn Bokuto hier? Ich schauhe unauffällig um die Ecke. Ein Mädchen hängt sich an Bokutos Arm. Es sieht aus, als würde sich Bokuto unwohl fühlen.
Er ist zu nett um zu sagen, das sie aufhören soll.

Ich will gerade dazwischen treten als ich sehe, dass das fremde Mädchen Bokuto auf die Wange küsst und verschwand. Ich wünsche ich weiß, was Bokuto in diesem Moment fühlt. Aber aufjedenfall ist sie zu weit gegangen.

Später an diesem Tag kann ich Bokuto nicht mehr richtig in die Augen schauen. Mir wurde mehr und mehr bewusst, was ich die letzten Monate zu verdrängen versuchte.
Bokuto hat es am Ende mit einem Mädchen viel besser als mit einem Jungen.
Ich kann ihm nicht so etwas bieten wie Kinder, aber er schwärmte immerzu von eigenen Kindern.
Nicht mal eine offene Beziehung könnte klappen, Homophobie ist leider immer noch weit verbreitet.

Am Ende war es seine Entscheidung und ich würde jede akzeptieren.

-

Ich krame meinen Hausschlüssel raus. Meine Mutter ist zu Hause, das hab ich schon an dem Auto erkannt. Ich lege Tiefkühlkartoffeln in den Ofen und setze mich aufs Sofa.
„Wie war die Schule Keji?", fragt sie mich als sie zu mir stoß.
„Ich habe einen Mord verhindert"
„Wow wirklich? Wie hast du das denn geschafft?"
„Selbstkontrolle", entgegne ich monoton und stehe auf. Dieses Mädchen von vorhin verlässt einfach nicht meinen Kopf. Ich schwöre wenn sie Bokuto auch nur minimal verletzt...

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We are the protagonists of the world  -  Bokuaka (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt