Kapitel 3

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Ein Rauschen durchfuhr die Luft, Vögel sangen von den Baumkronen und die warmen Sonnenstrahlen lagen auf meinem Gesicht. Der Tag neigte sich zum Ende und ließ deshalb die Umgebung in rotorangenem Licht erstrahlen. Es war kein grelles Licht, sondern ein warmes, beruhigendes. Plötzlich legte sich eine große Hand auf meine. Verwirrt sah ich nach rechts und sah dort meinen Geliebten. Das sonst so matte Rot von seinen Hörnern, strahlte besonders glänzend in der Abendsonne. Auch sein Lächeln strahlte mehr als die Sonne. Auf meinen Wangen schlich sich ein leicht roter Schimmer und ich legte lächelnd, vorsichtig meinen Kopf auf seine muskulöse Schulter. Der Oni legte auch seinen starken Arm um mich und gab mir so die Wärme, die mir nicht einmal die wunderbare Sonne geben konnte. Ich drehte langsam meinen Kopf zu ihm und sah ihm zart in die Augen. Auch mein Geliebter schien sich in meinen grashüpfergrünen Augen zu verlieren. Unsere Gesichter waren so nahe, dass nur noch ein Buchenblatt zwischen unseren Nasen gepasst hätte. Ich schloss meine Augen und bewegte meine Lippen auf seine zu. Dieser warme Atem... Gleich spüre ich sie... Diese wunderschönen Lippen......

"Y/n! Y/n!" "Hn......?" Y/n öffnete verschlafen ihre Augen. Doch bevor sie reagieren konnte, lagen ihre zarten, weichen Hände schon auf den rauen Wangen des Onis. Dieser starrte sie nur verwundert an und rührte sich nicht. Erst Sekunden später merkte das braunhaarige Mädchen, was sie da eigentlich tat. Erschrocken zog sie ihre Hände zurück und rutschte nach hinten. Unglücklicherweise war dort eine Wand. Erst jetzt versuchte Y/n sich daran zu erinnern wo sie hier waren und was passiert ist. Itto hatte sie doch getragen..... Sie müsste wohl auf dem Weg ins Dorf eingeschlafen sein. Im Moment saß die Braunhaarige auf einem Holzbrett, in einem nicht wirklich großem Raum. Die Wände bestanden aus hellem Zement und die Tür aus Eichenholz. Mehr als einen Holztisch und ein paar Stühlen - oder eher Hockern - gab es nichts weiter in der... Hütte? Als Dach dienten nur Strohballen, die auf Holzplanken raufgelegt wurden.

Ein leichter Windhauch neben dem rechten Ohr von dem Mädchen, erinnerte sie daran, dass es noch eine weitere Person im Raum gab. Halb verwirrt und halb erschrocken sah sie ihrem Gegenüber mit geweiteten Augen ins Gesicht. Diese rotorangenen Augen erinnerten wirklich an die Abendsonne und die rote Bemalung um die Augen, ließen ihn noch einzigartiger erscheinen. Vielleicht auch ein wenig sexier... Mit einem Lächeln, wo man nicht richtig sagen konnte, ob es einfach nur ein einfaches Lächeln war oder doch das Werkzeug eines Flirt Versuchs, sah Itto Y/n an. "Wie wäre es mir einer Erklärung, anstatt mit einer Flucht? Wie wäre es, wenn du mir erstmal erklärst was du denn so schönes geträumt hast, dass du so friedlich gelächelt hast und dann sagst du mir, was das eben gerade soll. Na?" Beschämt sah das Mädchen zur Seite und wünschte sich nur ein Loch zum verkriechen. Das war ja mal auf einem anderen Level beschäment.

Zu ihrem Glück kam gerade der Besitzer der Hütte rein, um zu sehen, ob das Mädchen schon wach ist. Erst dann ließ Itto von ihr ab und wandte sich mit dem gewohnten, breiten Lächeln an ihn. Nach dem Gespräch erklärte der Oni, dass es schon zu spät sei, um weiter nach Tatarasuna aufzubrechen. Also werden sie für diese Nacht bleiben.

Wenige Zeit später befanden die beiden sich auf den weiten Wiesen in der Gegend. Eben gerade nach dem Abendessen, wollten die Gäste sich bei den Dorfbewohnern für die unterkunft und das Essen bedanken. Zuerst lehnte das Oberhaupt ab, gab jedoch nach, als die beiden einfach nicht locker lassen wollten. "...und wenn es irgendwelche Probleme gibt, dann werde ich, der stärkste und talentierteste Oni in ganz Inazuma und meine Freundin euch helfen! Ihr habt doch bestimmt schonmal von der Arataki Gang gehört, oder? Ich, Arataki Itto bin deren großer Anführer! Hahahahahahaha...khekhe..km, verschluckt..." Das Oberhaupt lachte nur laut:"Na, wenn schon der große Anführer Itto, der bekannt dafür ist nicht zu arbeiten, jetzt für uns was erledigen möchte, kann ich doch nicht nein sagen. Es gibt ein paar Nobushis im Nordes des Dorfes, die uns ziemlich oft Kopfschmerzen bereiten. Wenn ihr nichts dagegen hättet, würde ich euch bitten, sie für uns zu besiegen." "Klar doch! Ist in null komma nichts fertig!" Erfreut darüber, aß Itto voller Freude weiter, ohne zu merken, dass das Mädchen neben ihn mittlerweile einen ziemlich roten Kopf bekommen hatte.

Auf dem Weg zu den Nobushis riss sich Y/n zusammen und fragte mit hoch rotem Kopf:"Sag mal Itto, was meintest du vorhin mit "meine Freundin"?" Verwundert sah der Angesprochene sie an. "Wir sind doch Freunde oder nicht?" "Nun ja, schon. Aber... es gibt einen Unterschied zwischen "meine Freundin" und "eine Freundin". "Meine Freundin" heißt, dass man... naja...halt...zusammen ist..." Nachdenklich sah der Oni sie an. "Hm...Und Leuten so zart an den Wangen berühren und so versunken drein zuschauen macht mal wohl bei normalen Freunden, oder?" Da, da war es schon wieder. Schon wieder dieses Lächeln, welches der Weißhaarige dem Mädchen in der Hütte gegeben hatte. Ertappt versuchte Y/n also panisch von diesem Thema abzulenken. "Sag mal, was sind denn eigentlich diese Nobushis?" Ein leichtes Grinsen überzog das makellose Gesicht von Itto, der dieses plötzliche Themawechsel sehr amüsant fand. "Nun, Nobushis sind eigentlich Samurai. Und wie du vermutlich schon weißt, sind diese da, um gegen das Böse kämpfen. Nobushis aber, sind Samurai, die den Weg des Banditentums gewählt haben. Sie sind stärker als normale Schatzräuber und können ziemlich lästig sein. Ah, wo wir schon davon sprechen: In dieser ganzen Zeit, wo wir gemeinsam Unterwegs waren, habe ich keine Vision an deiner Kleidung gesehen. Besitzt du eine?" Y/n lächelte schief:"Nein, ich besitze leider keine Vision, aber ich trotzdem sehr gut kämpfen. Es ist nicht so, dass ich schwächer bin, als die mit einer Vision - fallst du das denkst." "Nein, nein. Ich denk nicht, dass du schwach bist. Hab mich nur gewundert." Verlegen wollte das Mädchen gerade auch ein Kompiment zurückgeben, als sie reflecksartig ihr Schwert rauszog und gerade so noch einen tötlichen Schlag eines Nobushis abfing. Um die beiden herum versammelte sich eine Truppe von denen und sie alle schienen nicht in freundlicher Absicht zu kommen. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren begannen die beiden zu kämpfen. Obwohl sie noch nie zusammen gekämpft haben, schienen sie genau zu wissen, wie man dem anderen hilft und wie man dem anderen den Weg frei macht. Y/n hatte sich noch nie so gut in einem Kampf gefühlt. Dieses Gefühl, mit jemanden zu kämpfen, der einen so gut unterstützen kann ist einfach atemberaubend. Nun ja, vielleicht sind da aber auch noch andere Gefühle im Spiel....

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Okay okay, noch ein Kapitel fertig. Hoffe es hat euch gefallen und wir sehen uns im nächsten Kapitel! :)                                                               

Ps: Genießt euer Leben!

Itto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt