Kapitel 5

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Ein leichtes Rauschen schlich sich in das Ohr von Y/n. Sie murmelte etwas Unverständliches und spürte bald darauf ein Schwall vom warmen Wasser. Noch im Halbschlaf seufzte sie zufrieden und würde eigentlich am liebsten gleich wieder einschlafen, wenn da nicht diese Hand wäre. Eine große Hand strich ihr über den weichen Bauch und machte sich dann auch an ihren weichen Beinen zu schaffen. Die Hand rückte immer weiter rauf, bis zum inneren der Oberschenkel. In diesem Moment wurde das Mädchen komplett aus ihrem Genuss herausgezogen und sie realisierte erst jetzt, dass die Hand ein bisschen zu weit nach oben gewandert ist. Mit einem schrillen Schrei wich sie nach hinten und und drückte ihren halbnacken Körper fest an die kalte Wand. Ein paar Meter vor ihr saß ein Oni mit orangeroten Hörnern und einem verwirrten Gesicht. Er war halbnackt - nur mit einem Rokushaku Fundoshi (männliche, traditionelle japanische Unterhose) bekleidet. Seine tiefrote Bemalung war nun nicht nur auf dem Gesicht und Oberkörper sichtlich, sondern auch an seinen Beinen - wenn auch ein bisschen zerlaufen. Auch seine Haare waren anders als sonst: Von Wasser durchnässt fielen ihm ein paar Strähnen ins Gesicht und der Rest lag entweder auf seinen Schultern oder hingen belanglos herab. 

Langsam stand der Oni auf und rieb sich den Hintern:"Zum Glück hält mein Hintern das aus, sonst würde ich schon im Krankenhaus liegen...", murmelte er. Erst jetzt bemerkte Y/n den kleinen Holzhocker vor Itto. Darauf hatte er wohl gesessen, bis sie ihn unterbewusst runter geschubst hat. Das Mädchen setzte ein entschuldiges Lächeln auf, wollte aber dennoch kein Schritt nach vorne machen, ohne zu wissen was hier eigentlich abging. Das was sie wahrgenommen hatte ist zusammen gefasst: Ein männliches Wesen befummelt ein weibliches Wesen, während sie am schlafen ist und sich somit nicht wehren kann. Und das auch noch in einem Badezimmer! Itto scheint wohl ihre verwirrten gehört zu haben, denn er kratzt sich ein wenig verlegen den Hinterkopf und starrt auf den Boden. "Es ist nicht so wie es aussieht...", fing er an, "Da du nur aus Erschöpfung eingeschlafen und nicht auf den Kopf gefallen bist, erinnerst du dich bestimmt noch an den Kampf... oder?" Y/n nickte nur unsicher. "Ach, was schäme ich mich denn dafür. Ich hab doch nichts falsch gemacht!", meinte der Oni es mehr zu sich selbst, als zu dem Mädchen.

Er ging wieder zum Hocker hin und ließ sich mit einem Plumser nieder. "Nun, nach dem Kampf - den wir natürlich gewonnen haben, sind wir mehr oder weniger ein bisschen ins Schwitzen geraten. Vorallem du. Man könnte meinen du wärst Paimon nachdem sie sich vollgestopft hat und nicht mehr fliegen kann. Hahahahahaha...km.. Kommen wir zurück zum Thema. Also, du warst vollgeschwitzt und ich wollte dich waschen. Ja, ich wollte dich waschen, weil du geschwitzt hast, aber da du ja am schlafen warst..." "...Hast du das einfach übernommen." Y/n seufzte. Sie setzte sich wieder vor den Oni auf den Boden und sah auf den Boden. Sie merkte wie ihr merklich heiß wurde und das nicht wegen der Temperatur im Raum. Itto sah sie ein wenig verloren an und wollte gerade was sagen als das Mädchen zuerst das Wort ergriff:"Ist schon gut... Mach ruhig weiter..." Den Kopf weiter gesenkt und einen hochroten Kopf, vergrub sie ihre Hände in ihren Schoß. Eine Weile lang war es still zwischen den beiden und die braunhaarige würde vor Scham am liebsten im Erdboden versinken.Nach einer gefühlten Ewigkeit grinste ihr Gegenüberbreit breit und es gingen ein paar Lacher von ihm aus. "Lach nicht! Das ist nicht witzig!", brachte Y/n immer noch mit einem hochrotem Kopf raus. Itto grinste nur noch breiter und griff nach der großen Holzschüssel neben ihm. "Augen zu", warnte er noch bevor ein Schwall vom warmen Wasser das Mädchen übergoss. "Angenehm, fast schon so beruhigend wie Ittos Brust...", seufzte sie zufrieden in Gedanken.

Nach dem Duschen führte Itto Y/n zu einer Holzhütte:"Das Oberhaupt meinte, dass wir hier schlafen können." Y/n nickte nur und bahnte sich dann in die Hütte, nur um festzustellen, dass es nur EIN Bett gab. Es gab auch keine Tatami Matten und auf dem Boden schlafen kommt gar nicht erst in Frage, da dieser zur Hälfte aus Erde besteht. Y/n drehte sich zu dem Oni:"Warum ausgerechnet eine Hütte mit nur EINEM Bett?!" "Ist das denn schlimm?" "Natürlich!" "Und warum? Was daran so schlimm mit jemanden in einem Bett zu schlafen, mit dem man gerade erst zusammen geduscht hat?" Das Mädchen drehte nur den Kopf weg und murmelte was von:"Ich schlafe rechts." Denn eigentlich freut sie sich innerlich darauf und weiß wirklich nicht wie sie in diesem Zustand einschlafen soll. Wenn sie in Junge wäre könnte man das somit beschreiben, dass sie die ganze Nacht über einen Ständer haben wird - nur so als Verständnis für ihre Lage.

Am nächsten Tag verabschiedeten sie sich vom ganzen Dort und dankten ihnen für die Versorgung. Kurz darauf machten sich die beiden weiter auf, um Onikabutos zu suchen.

Auf dem Weg nach Tatarasuna passierte nicht viel. Und so kamen die beiden auf der Insel unversehrt an. "Ich kann nicht mehr!", rief Y/n und ließ sich dann mit einem Plumser auf den harten Boden nieder. Keine Sekunde später rieb sie sich schmerzerfüllt den Hintern. "Was ist? Ist dein Hintern etwa nicht so fähig, wie meiner?", fragte Itto mit einem breiten Grinsen. Die Angesprochene murrte nur leise und versuchte sich möglichst ohne Schmerzen wieder Aufzurichten. Dies ging leider nach hinten los und ihre Beine gaben nach. Y/n kniff schnell die Augen zu und wartete auf den Aufprall, welcher nicht kam. Verwundert öffnete sie ihre Augen und wurde sogleich von anderen wunderschönen Augen, deren Farbe dem Sonnenuntergang gleichten, angestarrt. Das Mädchen konnte von Glück sprechen, nicht wieder Bekanntschaft mit dem Boden zu machen.

Noch bevor sie sich jedoch von dem Schock erholen konnte, zerrte der Oni sie schon am Handgelenk mit. "Da! Sieh mal! Ein riesengroßer Onikabuto! Woha!", rief er begeistert während er auf das Tier zu lief. Jedoch stoppte er kurz vor dem kniehohen Baumstamm, worauf gerade eine Onikabuto sein Leben genoss und ließ Y/n's Handgelenk los. Er deutete ihr an leise zu sein und beugte sich ein wenig runter. Auf leisen Sohlen schlich der Oni dicht gefolgt von seiner Gefährtin an den Baumstamm ran. "Onikabutos sind eigentlich sehr friedliche Tiere, aber wenn sie dich angreifen kann es schon ziemlich brennen.", erklärte der Weißhaarige ohne die Augen von dem kleinen Tier abzuwenden, "Am Ende aber, sind die Tierchen so oder so klein. Weshalb man sie ganz einfach mit beiden Händen einfangen kann. So, ich zeig es dir!" Gespannt sah die Braunhaarige dabei zu, wie Itto langsam mit seinen Händen dem Tier alle Fluchtwege abschneidet und dann schneller als Xiao, wenn er sein Name hört, zugreift. Mit einem verschmitzten Lächeln zeigte er Y/n das Tier auf seinen Händen:"Ich sag doch, ich bin der beste mit Onikabutos!" Es war so groß, dass es mehr als die Hälfte von seinen Händen einnahm. Und auch die Farbe war anders, als sie es im Kamisato Anwesen gesehen hatte. "Da, schenk ich dir!" Ungläublich sah das Mädchen den Oni an. "Was den? Willst du den etwa nicht? Na, dann behalte ich den..." "Nein, nein. Ich nehme ihn gerne an... Danke!" Y/n nahm den Onikabuto vorsichtig auf die Hand und lächelte unbewusst mehr, als sie es beabsichtig hätte. Ihre Wangen glühten schon und sie schwor sich diesen Moment nie zu vergessen. Derjeniger, den sie so gern hatte, hatte ihr tatsächlich so ein schönes Geschenk gemacht. Etwas, was er mit vollem Einsatz gefangen hatte, schenkte er ihr. In diesem Moment könnte Y/n sich wirklich als das glücklichste Mädchen bezeichnen...

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Prima, ein weiteres Kapitel fertig! Ich weiß, es hat mehr als ein Monat gedauert diese Ff weiterzuführen, aber ich werde in nächster Zeit ein wenig aktiver sein. Immerhin muss ich so gut wie nichts mehr für die Schule machen :)

Wie auch immer, hoffe es hat euch wie immer gefallen, Kritik und Vorschläge oder Ideen könnt ihr gerne hinterlassen, bis zum nächsten Mal!

PS: Wusstet ihr schon, dass Kettensägen am Anfang erfunden wurden, um bei schwangeren Frauen Kaiserschnitt durchzuführen?

Itto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt