Kapitel 6

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Vorab erstmal: Vielen Dank für die 1k reads! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass wir die erreichen werden. Danke, danke nochmal vielmals!


Es ist nun einige Zeit vergangen, seitdem Y/n neue Freunde in Inazuma gemacht hat. Auch Lumine und Paimon sind weiter nach Sumeru gereist. SIe kommen zwar immer noch ab und zu mal her, um Freunde zu besuchen oder mal ihre Taschen mit den Spezialitäten aus Inazuma zu stopfen, aber oft sieht man sie nicht mehr. Y/n konnte zwar aufgrund ihrer Arbeit keinen Besuch abstatten, aber sie schrieb dem Oni Itto noch regelmäßig Briefe - die dann natürlich auch beantwortet wurden.


An jenem Tag suchte Kuki Shinobu ihren Anführer auf, denn Akira, Genta und Mamoru hatten sich heimlich an den Vorrat von Lavendelmelonen rangemacht. Dabei hatte Itto ihnen eindringlich eingeprägt diesen nicht anzufassen, da es für den "Jedes Jahr zusammen Lavendelmelonen essen Tag" gedacht war. Jedoch war nirgendwo von ihm eine Spur. Verwundert kratzte sich Shinobu am Nacken und schüttelte den Kopf, sodass ihre grünen Haare wild umherflogen:" Na hoffentlich macht er dadraußen keinen Unsinn. Passieren wird ihm schon nichts..." Zurück im Hauptquatier der Arataki-Bande entdeckte sie, dass die drei Diebe der Vorräte mit gesenkten Köpfen auf den Boden knieten und sich nicht mal trauten den Kopf zu heben, als das Mädchen sie nach dem Grund fragte. Sie sahen wie drei Geschwisterkinder aus, die gerade von der Mutter eine Standpauke bekamen. Schließlich war es Akira, der seine rechte Hand hob und auf den kleinen Tisch am Rand zeigte - immer noch mit dem Kopf gesenkt. Jetzt erst bemerkte die Grünhaarige das zerknitterte und bereits demolierte Stück Papier. Sie nahm das Papier in die Hand und laß es im Schein des Feuers durch.

Der Inhalt war kurz gefasst, nur zwei Sätze: Ihr müsst nicht mit dem Essen auf mich warten, ich komme später wieder. Und Shinobu, pass auf meinen Vorrat von den Lavendelmelonen auf!!! Shinobu zeigte nicht viel Reaktion, sondern wand sich dann wieder den Dreien zu, die immer noch auf dem Boden knieten. "Kann mir das mal jemand von euch erklären? Ich bin mir ganz sicher, dass das Stück Papier noch nicht hier lag, als ich losgegangen bin." Eine Stille kehrte ein, die nur das Knistern des Feuers zuließ. Unter dem Druck des Blickes von Shinobu, stießen sie sich gegenseitig mit den Ellenbögen an, um nicht diese Pflicht auf sich selber lasten zu lassen. Schließlich war es immer noch Akira, der aufstand und einen flüchtigen Blick der Grünhaarigen zuwarf. Der strenge Blick ihrerseits ließ ihn jedoch ganz schnell wieder den Blick senken und er fummelte stotternd an seiner Hose rum. "A-also, sei jetzt bitte nicht böse, aber... Also das Papier... Na, vor einiger Zeit kam hier doch so ein Mädchen aus Mondstadt her. Sie hatte sich ganz gut mit dem Boss verstanden und jetzt, da wo sie weg ist, haben sie noch durch Briefe ihren Kontakt. Und, naja... Wir waren einfach nur neugierig was die denn so schreiben... Also haben wir..." "Habt ihr den "Brief" aufgemacht und habt dann aber bemerkt, dass es garnicht an Y/n, sondern an uns gerichtet war." "J-ja, so ähnlich." Das Mädchen schlug sich nur mit der Hand gegen die Stirn und wusste sich nicht mehr weiterzuhelfen, als den Dreien eine kleine Lektion zu erteilen. Wenn man in einen kleinen Spaziergang in der Nähe des HQ unternehmen wollte, wurde in dieser Nacht dieser Wille komplett ausgelöscht...

Auf der anderen Seite der Insel saß Arataki Itto mit einer Schüssel Reisbrei vor einem Grabstein. Auch auf dem Grabstein wurde eine Schüssel Reisbrei abgesetzt. Jedoch, anders als bei normalen Menschen, wo das Grab aus fünf Steinblöcken besteht (Gorin-tō (五輪塔)), besteht dieses Grab nur aus einem. Auf dem Grab steht schief geschnitzt :鬼婆婆, was soviel bedeutet, wie Oma Oni. Der sonst so aufgehetzte Oni sitzt nun schweigen auf dem Gras und seufzte. Er versteht bis heute nicht, warum die alte Frau sich so für ihn eingesetzt hat. Damals, als Itto noch ein ganz kleiner Junge war wurde seine Familie wegen einer Reihe von Raubüberfällen und Plünderungen beschuldigt. Dies jedoch nur wegen ihrem Status als Oni. An vieles kann sich Itto nicht mehr erinnern, doch die misstrauischen und angewiederten Blicke die die Dorfbewohner ihnen zuwarfen, als sie das Dorf verließen, könnte er nie vergessen. Auch die Worte:"Ein Oni ist nunmal ein Oni" hörte er auch später noch unzählige Male. Nach dem Tod seiner Eltern verbrachte der Oni sein Leben auf der Straße. Er griff jeden an, der es auch nur wagte über die Oni zu reden. Jedoch war er noch ein kleines Kind, weshalb er zum größten Teils nur geschlagen wurde. Aber er gab nicht auf, sondern rappelte sich immer wieder auf, bis eines Tages sich Banditen zusammen taten und den armen Jungen zusammen schlugen. Die Verletzungen plus auch noch der große Hunger, den er jeden Tag mitsich tragen musste, brach er schließlich auf der Straße zusammen. Als Itto wieder aufwachte befand er sich bereits in einer kleinen Hütte und einer menschlichen, alten Dam neben ihm. Nach einiger Zeit kam ihm die Realisierung, dass die Frau ihn gerettet hat. Völlig verwirrt konfrontierte er sie mit dem Fakt, dass er ein Oni ist. Die alte Dame, jedoch, bot ihm einfach nur eine Schüssel mit Reisbrei an. "Ich sagte doch, ich bin ein Oni! Siehst du nicht die Hörner auf meinem Kopf?" "Ich kann's sehen, ich kann's sehen... Es ist Brei im Topf, willst du welchen?", antwortete sie nur ruhig. Schlussendlich gab der Oni seinem Hunger nach und nahm den Reisbrei an. Von dem Tag an lebte er bei der alten Dame und führte ein recht ruhiges Leben.

Itto fühlte sich immer schlecht, wenn andere Leute über die alte Frau gelästert haben. Immerhin hatte sie eigentlich einen eigenen Namen, aber von dem Moment an, wo sie Itto adoptiert hatte, galt sie für alle nur noch als Oma Oni. Der Oni selber meinte auch mal, dass es ihm egal ist, wie andere Menschen über ihn denken, aber er möchte nicht, dass andere Menschen sie nur seinetwegen verurteilen. Oma Oni war immerhin der beste Mensch auf der Welt - für ihn.

Und nun sitzt er vor ihrem Grab, mit einer Schüssel Reisbrei und durchlebt in den verbleibenden Erinnerungen die schöne Zeit mit Oma Oni nocheinmal...

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Okay okay, ein weiteres Kapitel ist fertig! Ich weiß, dass das sehr lange gebraucht hat und es tut mir auch leid euch so lange warten zu lassen. Ich kann aber leider nicht versprechen, wann das nächste Kapitel kommen wird, also macht euch aufs warten bereit ;)

Feedback und Ideen könnt ihr wie immer hinterlassen und noch eine schöne Zeit fürs restliche Jahr!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 26, 2022 ⏰

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Itto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt