der Sohn von Ertrunkenen

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Zwei Tage später:

"Hast du alles?", fragte der Zwergenkönig sorgsam um seinen Meisterdieb der gerade dabei war die letzten Sachen an sein Pony zu satteln. Bilbo schmunzelte als er in das Gesicht seines Geliebten blickte.

"Du siehst viel zu niedlich aus wenn du dir Sorgen machst. Ich hab alles.", etwas wehmütig sah er zum schneebedecktem Gras und wieder in die eisblauen Augen die vor Beunruhigung ganz glasig waren. "Thorin, bitte guck mich nicht mit diesem Welpenblick an. Es ist, doch nicht für lange. Spätestens in vier Monaten bin ich zurück und dann bleibe ich für immer, und ewig; weiche nicht von deiner Seite. Niemals. Nicht mal wenn du mich darum bittest."

Der Zwerg seufzte und setzte sich wieder ein Lächeln auf. "Amrâlimê...", murmelte er vor sich hin und zog den Kleineren an sich der zu seiner Überraschung mal wärmer war, als er selbst. Ganz fest nahm er ihn in die Arme und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. Bilbo keuchte, ein Wenig da Thorin ihm wie schon zuvor auf dem Rabenberg die Luft abdrückte.

"A-Amrâlimê Thorin... ich kann nicht atmen..." Der König kicherte, in seine Lunge und gab seinem Hobbit einen langen, und sanften Kuss. Der Meisterdieb schmeckte das salzige Wasser welches ihm in den Mund floss. Vorsichtig löste er sich aus der Berührung und sah dem Zwerg in die tropfenden Augen. Sachte hob Bilbo seine Hände und wischte dem Zwerg beidseitig die Tränen aus dem Gesicht.

"Los... ich halte dich nur auf, Ghivashel.", raunte der Schwarzhaarige etwas wehmütig. Bilbo schmunzelte und stieg in den Sattel. Ein letztes Mal hielt er Thorins Hand, ritt einmal um ihn im Kreis und ließ sie schließlich los. Auch ihm bahnte sich eine Träne über die Wange. Er wollte es nicht gestehen, aber auch ihm fiel der Abschied schwer. Auch wenn er nur kurz anhalten würde. Lange sahen sie sich gegenseitig nach. Sehr lange.

Der Meisterdieb erkannte jeden Stein und jeden Baum auf seinem Weg. Wie als wäre er erst gestern dort lang gelaufen. Zu viele Erinnerungen hingen an diesen Pfaden. Erinnerungen mit guten und bösen Seiten.
Die Stadt Thal in der einige Mauern noch immer nicht neu erbaut wurden.
In der Ferne die Trümmer der Seestadt, auf dem man selbst von so weit weg, die rot-goldenen Schuppen vom leblosen Körper des Drachen erkannte.
Die Wasserfälle und Wachtore, an denen die Gemeinschaft aus dem Gefängnis des Waldlandreiches floh und Kili von einem schwarzem Pfeil ins Bein getroffen wurde, und nur dank der Hilfe von Tauriel überlebte.
Die Schatten des Waldes, der sich auch nach der Schlacht nicht richtig lichtete. Leicht hätte sich Bilbo verirren können, doch er tat es nicht. Tag für Tag behielt er den Weg im Auge. In den Nächten fand er kaum Schlaf, weshalb der Halbling fast die ganze Zeit wach blieb. Hin und wieder quatschte er mit Sauron. Nichts wichtiges - nur weitere Beschreibungen wie Mordor aussah. Einige Leute die er auf dem Weg traf, hielten ihn für verrückt, da sie glaubten er rede mit sich selbst.

Nach gut zwei Wochen hatte der Hobbit Beorns' Haus erreicht. Er entschied, sich ihm einen kurzen Besuch abzustatten, um mal wieder auf andere Gedanken zu kommen, als die Sehnsucht nach seinem Geliebten und der öden Beschreibung von totem Land. Doch als er am Tor klopfte, machte niemand auf. Scheinbar war er gerade in Bärengestalt draußen. Etwas enttäuscht, dass er Beorn nicht treffen konnte, stieg er wieder auf sein Pony und ritt weiter.
"Ja, Sauron...

Wundervoll...

Hmhm...

Ja...

Definitiv...

Ja...

Echt schön..."

◆ ◇ ◆ ◇ ◆ ◇ ◆ ◇ ◆ ◇ ◆ ◇ ◆

"Unterschrift 997...
Unterschrift 998...
Unterschrift 999...
1000! Gibt's noch mehr Balin?"

"Ich will nicht lügen, du hast gerade mal die Hälfte für heute, Thorin."

One ring to rule your soul - (dark) BagginshieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt