Kapitel 3 - Patrick

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Selten in meinem Leben hatte ich Abfuhren von Frauen kassiert - ich war mir also trotz allem ziemlich sicher, dass nicht einmal Jodie es wirklich schaffen würde mir Final eine zu verpassen. Selbst wenn es ihr Plan gewesen wäre, würde ich es nicht zulassen, dafür war mein Interesse an ihr eindeutig zu groß.
Ich könnte mich bei dem Gedanken daran, dass alles perfekt gelaufen war und ich es mit diesem beschissenen Namen versaut hatte verfluchen. Jedoch stand ich mir ein, dass es im Nachhinein schlauer gewesen wäre sie vorab nach ihrem Namen zu fragen. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich ein Klopfen an meiner Türe bemerkte und wenig später Ryan seinen Kopf durch die Türe gesteckt hatte.
„Da bist du ja endlich." bemerkte ich dann, wobei ein kurzes Grinsen über meine Lippen zog, wenn ich alte Freunde sah kam sofort wieder dieses Grinsen, welches mir während der College und der High School zeit so viele Türen zu Mädchenzimmern geöffnet hatte.

„Ich weiß du hast mich vermisst Pat, aber das ist kein Grund so dreckig zu grinsen." Er schlenderte durch den Raum und geradewegs vorbei an meinem Schreibtisch, er lief zu einem der Beistelltische, bediente sich mit einem Glas Whisky selbst und verschwand dann an die Fensterfront, von welcher aus er über die Stadt sah. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte passte es zu ihm, nicht oft, aber in diesem Moment in welchem er kein verschwitztes Trikot trug sondern ein Hemd, welches trotz allem wahrscheinlich jahrelang kein Bügeleisen mehr gesehen hatte.

„Also, wie heißt sie?" unterbrach er dann nach einer Weile die Stille - es war eine ziemlich lange Weile gewesen. Eine Weile in welcher es mir unglaublich schwer fiel auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Mir war bewusst gewesen, dass Ryan oft - viel zu oft von ihr gesprochen hatte. Lange Zeit war es sein Ziel gewesen ihr direkt nach dem College einen Antrag zu machen - aber es kam nun man anders - und jetzt bin wohl ich der, der sich Gedanken darüber macht, wie er Jodie Van Halen seine Liebe zeigt? Oh nein, bitte nicht. Für Ryan.

„Das wird dir absolut nicht gefallen Ry." entgegne ich mit einem Glas Whisky in der Hand, während auch ich nun den Weg in Richtung der Fensterfront auf mich nehme.
„Natürlich nicht, sonst hättest du mich nicht gebeten her zu kommen." ein Lachen durchzog seine stimme - ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass ihm die Antwort nicht gefallen wird, jedoch würde er mir nicht sauer sein. Denn Ryan Kingsley war reif genug um zu verstehen, dass Interessen sich überschneiden konnten.
„Jodie van Halen." erwiderte ich staubtrocken, ohne sein Lachen auch nur irgendwie zu erwidern - es wäre auch vollkommen falsch gewesen, nachdem ich ja genau gewusst hatte, dass Ryan diese Frau die mich so verrückt machte in und auswendig kannte. Nicht nur mein Tonfall war staubtrocken - auch sein Lachen wurde trockener, bis es vollkommen versagte. Ich wusste viel von dem, was zwischen den beiden gelaufen war, hätte ich gewusst, dass sie sie ist, wäre wahrscheinlich nie mehr gelaufen.

„Wow. Gute Wahl." kam es erst um einiges später von Ryan - ich hatte vieles erwartet, beispielsweise einen Schlag in die Fresse oder einen sich anbahnenden Streit - aber keinesfalls, dass er es so einfach schlucken würde. „Also, wie hast du's dir versaut?" lenkte Ryan das Gespräch dann weiter - genau in die Richtung, in welche ich das Gespräch nicht hätte lenken wollen.
„Naja, ich habe sie Quinn genannt. Aber ich werde es keinesfalls darauf beruhen lassen, ich möchte sie wenigstens nochmal vögeln." hab ich völlig ehrlich von mir. Zwar konnte ich mir die Vorzüge eine Frau wie Jodie öfter oder sogar permanent zu sehen gar nicht ausmalen so schön musste es sein - jedoch war ich eben immer noch ich und wollte diesen Sex. Ich folgte Ryan mit meinem Blick- dieses Mal war er es, der sich an den Schreibtisch begab, ich sah wie er etwas aufschrieb, ehe er ging. Er verabschiedete sich nicht, genau so wenig wie ich. Denn ich war gerade dabei seine Ex Freundin für mich zu gewinnen, da war kein Platz für ein auf Wiedersehen.

Vielleicht, da ich mir nicht einmal sicher war, ob wir uns wieder sehen würden? So lief es doch beinahe jedes Mal. Man konnte nie wissen, ob man Ryan Kingsley jemals wieder sah, wenn er einmal durch die Türe verschwunden war.

One night until forever - Jodie & PatrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt