Kapitel 4 - Jodie

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Mein Körper wirkte immer lebloser - zumindest bildete ich mir das umso größer der Abstand zu meinem letzten sexuellen Erlebnis wird, es war beinahe zwei Wochen her - ich fühlte mich nutzlos.

Es war nicht einmal so, als vermisste ich den Sex, es war lediglich der Gedanke an Sex, welcher mich in den Wahnsinn trieb. - nicht irgendein Sex, bloß der Sex mit Patrick.

Jedoch war dies nichts, was mir die Qual nahm morgens aufzustehen und in die Firma zu fahren. Der Aufzug brachte mich bis in den 14. Stock, wo ich den Gang machen entlang ging.
„Du hast Besuch Sweety." ertönte es von Clary, welche ziemlich hektisch über den Gang fegt. Mir war bewusst, dass es Keith war - er besuchte mich ständig - viel zu oft bei der Arbeit, jedoch konnte ich es ihm nicht übel nehmen. Würde ich wissen, wo ich das Objekt meiner Begierde finden würde, würde ich wahrscheinlich versuchen genau so viel Zeit mit ihm zu verbringen.

Ich ging also den langen Gang entlang bis in mein Eckbüro und drehte mich auf dem Weg nach drinnen, um Keith wie immer mein Outfit zu präsentieren.

„Ich hoffe du hast Kaffee-" begann ich meinen Satz schon fröhlich flötend, bis mir auf einmal bewusst wurde, dass keine Spur von Keith war. Er saß nicht auf dem Platz auf der Couch, wo er immer sah. Es war jemand völlig anderes - jemand der sich direkt an meinen Schreibtisch gesetzt hatte.
„Guten Morgen Jodie, hätte ich gewusst, dass du auf Kaffee bestehst, hätte ich dir definitiv auch einen mitgebracht." brachte mir ein gut gelaunter Patrick entgegen und wedelte mit einem etwas provozierendem Blick mit einem Kaffeebecher - oh er machte mich sauer, mit voller Absicht.

Ich schenkte ihm dann ein so gut wie möglich ernst gemeintes Lächeln, während ich in Richtung meines Schreibtisches gehe und dort dann meine kleinen Handtasche abstelle.
„Nenn mich ruhig Quinn, der Name gefällt mir um einiges besser." entgegne ich nur, wobei ich Patrick seinen blöden Becher dann aus der Hand nahm und einen ziemlich großen Schluck daraus nahm.

„Komm schon, ich habe mich sehr bemüht Blondie." lacht Patrick mir entgegen und ich musste schon zugeben, dass ich beeindruckt von Patrick Coldwell war.
„Ach ja?" frage ich ziemlich unbeeindruckt, auch wenn ich mir bewusst war, dass er sich vermutlich genau so wenig Mühen um Frauen gab, wie ich mir im Normalfall um Männer. „Du darfst mich heute Abend zu einem Drink einladen, hol mich um neun hier ab, das sollte genug sein, um deine großen Mühen zu würdigen." meinte ich dann nur, wobei ich ein grinsen auf Patricks Lippen bemerkte. Ein Grinsen, welches doch dafür sorgte, dass mir ziemlich warm unter meinen Klamotten würde - er wusste natürlich genau, was er anrichtete - und so wirkte er doch ein bisschen, als würde er es sogar noch genießen - er genoss es mich verlegen zu
Machen - selbst wenn ich keine der Frauen war, welche sich sowas anmerken ließen - wieder einmal hatte Patrick Coldwell eine Reaktion - wenn auch auf seine Aktion einfach nicht verdient.

Nach meiner ansprache stand er dann als auf und blieb dann direkt vor mir stehen „Du hast da noch was, das mir gehört." ertönt es in einem Ton, welcher so rau und dunkel war, das ich ihn am liebsten an mich gezogen hätte und mich wieder von ihm hätte ficken lassen - jedoch deutete mein Gesichtsausdruck etwas völlig anderes aus - verwirrung. Ich öffnete gerade schon meinen mund um nachzufragen, da spürte ich auch schon seine Hand an meiner - er nahm sich tatsächlich seinen Kaffeebecher wieder. Dabei berührte er meine hand ein paar Sekunden länger als es meiner Meinung nach nötig gewesen wäre.
„Wie gütig von dir Miss van Halen, so viel deiner kostbaren Zeit nur dafür, dass du weißt,  das du am Ende wie immer einfach nur flachgelegt wirst." kam es so völlig schamlos aus seinem dreckigen Mund, ich konnte erst nicht wirklich glauben, was er da gesagt hatte, jedoch machte mich das was er eben gesagt hatte so unglaublich wütend.
„Verschwinde." artikuliere ich ganz klar und deutlich, wobei nun selbst er gemerkt haben musste, dass es absolut unpassend mit mir gesprochen hatte.

Ich nehme dann an meinem Schreibtisch platz und bemerke dann erst, als ich nach einer weile das knallen der Türe hörte, dass er wohl weg war - dennoch war mir bewusst, dass er wieder kommen würde, er würde um Neun kommen und die versprochenen Drinks von mir einfordern und trotztdem würde ich ihm vermutlich auch um neun noch wütend sein.

One night until forever - Jodie & PatrickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt