Kapitel 6

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Als mein Wecker klingelte und ich wachte mit Schmerzen auf. Mein Rücken, sowie mein Nacken taten höllisch weh. Meine Arme brannten auch. Ich stemmte mich hoch um den Wecker auszumachen, es war 06:00 Uhr.
Ich überlegte kurz ob ich heute zur Schule gehen sollte, morgen war eh schon Freitag. Diese Woche ging überraschend schnell rum, und heute hatte ich sogar nur 5 Stunden. Die sollte ich wohl auch noch überstehen. Ich stand auf um mich fertig zu machen, heißt ich reinigte und desinfizierte meine Arme und wickelte einen frischen Verband um bevor ich einen neuen Pulli anzog. Eigentlich müsste ich duschen gehen aber dazu fehlte mir gerade eindeutig die Kraft. Ich hatte großen hunger, und so war ich auch schnell auf dem Weg zur Küche.

Nach dem Frühstück machte ich pünktlich 07:09 Uhr los um zur Schule zu laufen. Mein Cousin stand da gerade auf und kam runter in die Küche. Ich beeilte mich aber rauszukommen, sodass wir keinen Blickkontakt herstellen konnten. Dennoch spürte ich wie er mir durchs Küchenfenster nach sah. Heute ignorierte ich den Wald neben mir gekonnt. Selbst wenn dieses seltsame Ding da stehen sollte, würde es sicher keine Aufmerksamkeit von mir bekommen. In der Schule angekommen setzte ich mich erleichtert an meinen Platz. Dieser Raum war an der Innenseite der Schule, also weg vom Schwarzwald gedreht. Ich konnte mich diese Stunde also normal konzentrieren.

Jetzt war die 2. Stunde rum und wieder ging ich auf die Toilette. Ich erledigte mein Geschäft, spülte und wollte Hände waschen gehen. Auf einmal kamen Phil und seine Freunde "Hallo lieber Cousin. Kurze Frage, warst du in den letzten Tagen garnicht duschen? Du stinkst nämlich ganz schön heftig." Säuselte Phil mir zu. Ich sah ihn nur stumm an und hatte eine böse Vorahnung worauf er hinauswollte. Ich versuchte mich an ihnen vorbei zu quetschen, als Eric mich am Arm fest hielt "Lass mich los!" Knurrte ich durch zusammengepresste Zähne und versuchte mich zu befreien. Ryan trat mir in die Kniekehle sodass ich einknickte und nun vor ihnen hockte. "Wir wollen dir doch nur einen gefallen tun, freu dich doch, denn immerhin achtet irgendjemand auf dich." Ich versuchte aufzustehen, doch er packte mich am Nacken und hielt mich dadurch unten. "Lasst mich in Ruhe!" Phil machte eine schnelle Bewegung und trat mir gegen mein Gesicht. "Du bist widerlich. Eine Missgeburt!" Zischte er. Ich fing jetzt an zu zittern. Eric und Ryan brachten mich nun zu einer Toilette. "Was glaubst du, wie lange kann er wohl die Luft anhalten?" Fragte Phil hämisch. "Lass es uns doch ausprobieren." Antwortete Ryan gehässig. Ich flüsterte "Bitte nicht." Ryan zog meinen Kopf zu sich hoch. "Hast du was gesagt?!" "Bitte lasst mich gehen!" Ich flehte jetzt nur noch und als Antwort schlug mir Eric einmal kräftig gegen den Rücken. Ich keuchte auf. Er packte mich an den Haaren, während Ryan den Klodeckel aufmachte. In dem Moment bekam ich richtige Panik und fing an einfach um mich zu schlagen. Eric, der meine Haare immernoch fest in seiner Hand hatte drückte meinen Kopf in die Toilette, während Ryan spülte. Das Wasser lief mir in den Mund, ich ich fing an zu weinen. Wehrte mich so sehr es ging, aber es brachte nichts. Mein Kopf wurde einfach weitergehend mit Toilettenwasser umspült und mir wurde so schlecht bei dem Gedanken was da schon alles runtergespült wurde. Das Wasser füllte meine Nase und in den Mund. Eric holte meinen Kopf ruckartig wieder aus der Kloschüssel. Ich spuckte das Wasser aus und schnappte gierig nach Luft, während mir Toilettenwasser und Tränen das Gesicht runterliefen. Ich spürte jemanden knapp neben meinem Ohr. Es war Phil "Ich würde gerne sagen das es mir leid tut," Er packte mich an den Haaren und Eric ließ los "aber das wäre gelogen." Er drückte meinen Kopf wieder in die Kloschüssel und spülte. Diesesmal schaffte ich es noch rechtzeitig meinen Mund zu schließen, dennoch füllte das Wasser meine Nase. Das unangenehme Brennen was dadurch erzeugt wurde, war aber gerade das kleinste Übel.

Mein Cousin drückte meinen Kopf immernoch kräftig unter das Wasser und machte keinen Anschein danach mich wieder loszulassen. Ich zappelte und versuchte ihn loszuwerden, ich merkte aber wie mir anfingen die Kräfte zu schwinden. Meine Bewegungen wurden schwächer und langsam wurde mir schwarz vor Augen. Phil aber ließ nicht nach. Warum? Will er mich töten? Oh Gott er wird mich töten! Er will mich in dieser scheiß Toilette ertränken! Die panischen Gedanken die durch meinen Kopf schossen verblassten langsam. Ich will noch nicht sterben. Mit einem Ruck ließ Phil mich los und mein Kopf wurde mit Wucht aus der Toilette gerissen. "Du hättest ihn beinahe umgebracht!" Eric hatte meinen Cousin offenbar von mir weggerissen, denn er hielt seine Schultern noch fest. Ryan schaute panisch zu mir herunter "Du verdammter Idiot hörst du mir überhaupt zu?" Sagte er als er hektisch seinen Kopf wieder zu Phil drehte. Der aber starrte mich nur an. Ab diesem Moment wurde mir eines klar, er würde nicht zögern mich zu töten wenn er die Chance dazu hätte. Das war das selbe Glitzern in den Augen wie bei meinem Vater. Oder nein doch nicht. Mein Vater war verrückt und benebelt, Phil aber hingegen wusste genau was er tat und was er wollte. Er war wütend, auf mich. Ich hasste es. Ich hasste ihn. Während ich noch kraftlos an die Toilettenwand gelehnt war, griff Ryan meinen Cousin und Eric am Handgelenk und zog sie stürmisch aus der Toilette. Die kleine Ratte hatte ganz schöne Angst vor den möglichen Konsequenzen seiner Handlungen.
Ich hasste ihn. Aber noch mehr hasste ich Phil.

Ich schnaubte während ich mich aufrappelte. Das ist so verdammt widerlich. Mein Hoodie war auch ganz nass. Ich wusch mich, zum Glück war heute ein relativ warmer Tag und ich würde nicht frieren. Ich musste ja auch nur noch 3 Stunden hier aushalten. Es klingelte nun zur nächsten Unterrichtsstunde. Ich ignorierte die Blicke die mir die anderen Schüler teils zu warfen. Auch als mich eine Lehrerin fragte warum ich denn so nass war, sagte ich nur das ich mit meiner Wasserflasche gekleckter hatte. Ich wusste dass diese Ausrede unglaubwürdig und dumm war. Meine Lehrerin schaute auch so, dennoch beließ sie es einfach auf der Aussage.

In der letzten Stunde waren wir wieder in einem Raum auf der Seite des Schwarzwaldes. Ich schaute provokativ hinein, in der Hoffnung das Wesen zu sehen. Es war aber nirgends zu sehen. Als ich mich wieder auf mein Blatt konzentrierte, war ich nicht verwundert. Ich hatte wieder diese Zeichen gemalt. Ich schrieb das Blatt aber auch nicht neu, mir war es jetzt schlicht und einfach egal. Und jetzt war die letzte Stunde sowieso rum.

Wörter: 1153
Vielleicht ziehe ich die Geschichte zu sehr in die Länge, aber irgendwie sind mir diese Szenen wichtig und die Einzelheiten der Geschichte. Ich hoffe das ist okay für euch und dass ihr sie auch weiter lesen werdet.♡
Danke an die, die meine Geschichte verfolgen.

The Story Of Chris The ChaserWo Geschichten leben. Entdecke jetzt