Kapitel 17

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Valentine stöhnte auf. Sein Arm hatte sich bis kurz vor den Ellenbogen, neu gebildet. Die Schmerzen schienen mit jedem weiteren Muskel oder Knochen schlimmer zu werden. Am schlimmsten waren jedoch seltsamerweise die Sehnen. Sobald die nachwuchsen schwanden ihm die Sinne und er war jedesmal bewusstlos geworden. Er hasste es so schwach zu sein. Bis jetzt hatte er angenommen jede Art von Schmerz gekannt zu haben, doch das war etwas anderes. Ein anderes Level aus Schmerz, dachte er uns biß die Zähne fest aufeinander als er sah wie die untere Elle anfing sich zu bilden. Der Knochen schien seine Fühler auszustrecken und zwar nach seinen Nervenbahnen und seinem Schmerzzentrum, tief in seinem Hirn. Valentine wusste das er allein im Haus war und so öffnete er den Mund und schrie. dann drückte er sich mit aller Kraft tiefer in die mit Blut gefüllte Wanne, weil er mittlerweile bemerkt hatte das das etwas half. Das Blut linderte die Schmerzen, wenn auch nur wenig. 

Draußen auf dem Fensterbrett saß eine Katze und sah zu ihm rein. Das Fenster war angelehnt und Valentine lenkte seine Gedanken auf das Tier, das dauraufhin den Kopf etwas zur Seite neigte und ins Badezimmer sprang. Gemächlich und mit gesenktem Kopf kam sie auf ihn zu. Als sie nur noch wenige Zentimeter vom Bdewannenrand entfernt war, griff Valentine Blitzschnell zu und biß das Tier in den Nacken. Das Katzenblut das jetzt in seinen Körper ströhmte, erfüllte  den Vampir nur mit wenig Kraft, aber es beruhigte seine Gedanken, die von der Quahlvollen Heilung seiner Wunde in Aufruhr war. Achtlos ließ er den leblosen Körper des Tieres zu Boden gleiten und lehnte seinen Kopf an die kühlen Fliessen hinter ihm. Warum war er allein? Wo war der andere nur? Er hatte nicht erwartet das er sich um ihn kümmern würde, wahrhaftig nicht, aber das er völlig verschwinden würde das hatte er auch nicht erwartet. Sie waren nie wirklich gut miteinander ausgekommen, zumindest nicht seit sie Erwachsen geworden waren. Als sie noch Kinder gewesen waren, war das mal anders gewesen, dachte er etwas Wehmütig.  Er hatte sich bereits gewundert, daß er ihm überhaupt geholfen hatte. Vielleicht war es ganz gut so. Zuviel Nähe würde tamor nur wieder wütend machen und Valentine war nicht in der Stimmung die Streitigkeiten der beiden noch einmal zu ertragen. jahrelang waren sie sich egegenseitig an den hals gegeangen und das im wahresten Sinne des Wortes. Nein sollte er ruhig fort bleiben bis Valentine geheilt war, danach würde er schon einen Weg finden sich Dankbar zu erweisen. Jetzt hatte er andere Sorgen.

»Hauptsache er ist nicht so dumm und sucht nach der Jägerin.« sagte er zu sich selbst und der Gedanke machte ihm mehr Angst als er es von sich erwartet hätte.

Kurz überlegte er seine telephatischen Kräfte einzusetzen um Tamor zu erreichen, aber dann würde der wissen wollen wer ihm geholfen hatte. Erschöpft beschloss er also lieber zu warten bis er Kräftig genug wäre. Das Tessa Tamor noch nicht getötet hatte wusste. Die Präzenz seinen Bruder war noch da, Valentine konnte sie spüren. Hunger breitete sich in ihm aus, wie eine dicke woge aus Säure fraß er sich durch seine Eingeweide und Valentine knurrte in sich hinein und stieß einen lauten Seufzer aus. Da saß er nun. bis zum Hals im Blut und musste trotzdem hungern, dachte er wütend. 

»Wenigstens dafür hättest du Sorgen können, bevor du verschwunden bist  du Arschloch!«knurrte er und ballte die Hände zu Fäusten.

                                                                           ***

Tamor saß neben Tristan, der gerade von Vasya gekommen war und unbedingt mit ihm hatte sprechen wollen. Er war sich nicht sicher ob er das auch wollte. Er kannte den Clan Tristans gut. Sie waren schnell dabei, wenn es darum ging einen Streit anzufangen und gingen keinen Kampf aus dem Weg. Und Tamor wusste das Tristan weder ihn, noch Valentine besonders schätzte. Eigentlich hätte Valentine Tristans Platz im Rat zugestanden, doch der hatte abgelehnt. Er blieb aber eine Gefahr für ihn und alle anderen im Rat. Weil ihr Vater Gerald den Stuhl direkt neben Vasya inne gehabt hatte, stand seinem erstgeborenem, also Valentine sein Platz zu. Gerald hatte Vasya den höchsten Stuhl gelassen, er selbst war nie sehr machthungrig gewesen und so hatten Vasyas Ambitionen die Vampire zu regieren, ihm gut in den Kram gepasst. Doch nach Geralds Tot, wäre es Valentine durchaus möglich gewesen, sowohl Tristan als auch Vasya zu vertreiben und sich an die höchste Stelle im Vampirrat zu setzen.  So war es eigentlich in beider Sinne das er verschwunden war und Tessa ihn warscheinlich längst getötet hatte. Jetzt fragte Tamor sich natürlich was Tristan von ihm wollen könnte. Wenn Valentine wirklich schon tot sein sollte, würde er im Rang nachrücken und somit selbst zum Ratsanwärter werden. Wollte Tristan ihn vielleicht beseitigen? Tamor wusste er musste aufpassen und durfte niemandem trauen.

Tristan kam auf ihn zu und fasste ihn lächlend an den Schultern.

»Tamor ich hoffe man kümmert sich hier gut um dich? Hast du alles  und ist alles zu deiner Zufriedenheit?« wollte er säuselnd wissen und Tamor nickte verwirrt. Tristan lies seine Schultern los und wies ihn mit einem Blick sich zu setzen und Tamor folgte seiner stummen Bitte. Nachdem sie sich gesetzt hatten sprach Tristan mit gelassener Stimme weiter.

»Du wunderst dich sicherlich warum ich dich hab rufen lassen,« sagte er als ein Junger Mann eintrat. Tamor beobachtete den Mann wie er mit gesenktem Kopf das Tablett auf den Tisch stellte und vor ihn und Tristan ein Glas hinstellte und dann neben Tristan trat. Tristan nickte und der Mann schob seinen Ärmel hoch und hielt Tristan unterwürfig den Arm hin. Der zögerte nicht. Er packte den ihm dargebotenen Arm und Biß zu. Dann ließ er ihn wieder los und der Mann hielt seinen blutenden Arm erst über Tristans Glas und als dieses bis zur Hälfte gefüllt war, tat er das selbe bei Tamors Glas, dann zog er mit unbewegter Miene ein Taschentuch aus seiner Hosentasche, wand es ums ein Handgelenk und verließ im Rückwärstgang den Raum.

»Lass uns trinken ehe es kalt wird.« Tristan hob das Glas an seine Lippen und wartete bis Tamor sein Glas ebenfalls in die Hand genommen hatte, erst dann trank er. 

»Ich danke dir Tristan , Aber jetzt verrate mir warum wolltest du mich sehen? Was kann ich für dich tun?« sagte Tamor mit dem nötigen Respekt. Tristan ließ den letzten Tropfen Blut in seinen Mund laufen und leckte sich mit geschlossenen Augen die Lippen bevor er antwortete.

»Nun Tamor ich brauche deine Hilfe tatsächlich. Ich wüsste nämlich gern von dir wo dein Bruder ist. « sagte er und Tamor sah ihn verwirrt an.

»Ich weiß genau so wenig wie du wo Valentine ist. Deshalb bin ich ja zu euch gekommen. Wenn ich gewusst hätte wo Tessa ihn hingebracht hat, wäre ich längst dort. ich verstehe also die Frage nicht.« 

Tristan lächelte unbeirrt. »Ich rede doch nicht von Valentine mein lieber. Ich möchte von dir Wissen wo dein anderer Bruder ist. Ich gehe davon aus das ihr Kontakt habt, immerhin teilt ihr einen Elternteil.« sagte Tristan und Tamot verstand.

Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und Tristan legte den Kopf schief, sah ihn erstaunt an. Tamor atmete ein und erst dann antwortete er.

»Du redest von diesem Bastard als würde er zu meiner Familie gehören. Ich habe aus meiner Sicht jedoch nur einen Bruder und dessen Name ist Valentine. Ich hoffe das beantwortet deine Frage. Jetzt habe ich allerdings auch eine an dich werter Tristan. Was willst du von ihm?«

Tristan hob erstaunt eine Augenbraue und sah ihn aus zusammen gekniffenenen Augen an.

»Ich verstehe. Nun dein Hass auf ihn erklärt gleichzeitig deine Frage, gehe ich recht in der Annahme das du nur sehr wenig über ihn weißt? Dann werde ich dir gern auf die Sprünge helfen. Dein Bruder– verzeih– Halbbruder, ist in den letzten Jahrhunderten zu einem der stärksten und gerissenesten Vampiren aufgestiegen. Ich habe selten jemanden gesehen der so schnell und stark ist. Trotz der Tatsache das er weitaus jünger ist als viele von uns , glaube ich nicht das es viele gibt die ihm die Stirn bieten können. Deshalb halte ich ihn für den jenigen der Tessa zur Strecke bringen kann.« 

Tamor konnte sich nicht vorstellen was Tristan ihm gesagt hatte. Die Vorstellung das dieser Bastard so gut sein sollte mißfiel ihm. Es passte nicht in das Bild das er von ihm hatte, haben wollte.

»Ich verstehe zwar nicht wie du das glauben kannst, aber das ist deine Sache. ich kann dir leider nicht sagen wo er sich rum treibt. Solltest du ihn finden, sag mir bitte rechtzeitig bescheid dann kann ich ihm aus dem Weg gehen. Ich habe nämlich keinerlei Intresse ihn zu sehen.« sagte er und verabschiedete sich dann von Tristan und ging zurück in seine Räumlichkeiten.





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