Kapitel 3: Ich bin doch für dich da

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Nachdem Thilo seinen letzten Song performt, läuft er ins Backstage in dem Linus, Danny und ich warten. Er kommt uns mit einem riesigen Lächeln im Gesicht entgegen. Er schaut mich an und umarmt mich. Es kommt sehr unerwartet und ich weiß nicht wie ich reagieren soll. Er lässt mich los, doch unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Ich lächle leicht und ich habe dieses kribbeln im Bauch. Unser süßer Moment wird durch Danny zerstört, der auf uns zu rennt und sich auf Thilo stürzt um ihn zu umarmen. Ich schaue zu Linus rüber der direkt die Kamera rausholt. Ich gehe genervt weg und setze mich auf einen Sessel. Neben mir steht noch ein Sessel, niemand sitzt drin und als ich für einen kurzen Moment die Augen schließe um die lauten Geräusche auszublenden, bekomme ich nicht mit wie sich Thilo auf den leeren Sessel setzt. Als ich die Augen wieder öffne räuspert er sich und ich schaue links neben mich. Er sagt nichts, er schaut mir nur in die Augen. Alles um mich rum scheint vergessen. Die Zeit vergeht, doch wir bewegen uns nicht und wir reden nicht. Es sind nur wir beide, nichts anderes, all das Chaos um uns rum spielt keine Rolle. Irgendwann steht er auf und geht. Ich bin verwirrt und verstehe nicht was los ist. Ich laufe ins Badezimmer und schaue mit Tränen in den Augen in den Spiegel. Verliebe ich mich gerade in meinen kindheits besten Freund? Nein, das darf nicht passieren. Ich versuche mich zusammen zu reißen. Als ich das Badezimmer verlasse laufe ich gegen Danny, der besorgt aussieht. "Wir müssen los", sagt er mit zitternder Stimme. "Was ist los?", frage ich ihn und denke sofort an Thilo. "Es geht um Thilo", antwortet er. Ich renne ihm hinterher obwohl ich immer noch nicht weiß was gerade passiert. Ich gucke mich um doch ich kann Thilo nicht finden. Ich mache mir Sorgen. "So schlimm ist es nicht", sagt Linus als er auf uns zu kommt. Mittlerweile bin ich genervt das ich immer noch nicht weiß was passiert ist. "Wo ist Thilo?", frage ich und Danny und Linus gucken mich an. Sie sagen beide nichts und laufen in die Richtung eines Autos. Ich laufe hinterher in der Hoffnung im Auto Thilo zu sehen.

Wir sind am Auto angekommen und Linus öffnet mir die Tür. Auf der Rückbank sitzt Thilo. Er schaut aus dem Fenster. Er reagiert nicht auf mich. Er scheint es nicht einmal mitzubekommen. Da ich keine Verletzungen oder ähnliches sehe, bin ich etwas beruhigter. Ich setze mich hin und die Tür auf meiner Seite wird geschlossen und wir fahren los. Ich weiß nicht wohin, doch irgendwann erkenne ich den Weg. Wir fahren zu Thilo nach Hause. Ich bin Müde und lehne mich an Thilos Schulter. Ich schlafe fast ein, doch ich merke noch wie Thilo versucht unauffällig meine Hand zu nehmen. Als ich es bemerke muss ich schmunzeln und ich hoffe er hat es nicht gesehen. Ich weiß das wir angekommen sind, da Thilo sich abschnallt und meine Hand loslässt. Ich schnalle mich auch ab und öffne die Autotür. Thilo und ich laufen zu seiner Wohnung ohne etwas zu sagen. Er öffnet seine Wohnungstür. Er schaltet das Licht nicht an und läuft einfach in sein Schlafzimmer und schließt die Tür hinter sich. Ich bin verwirrt also laufe ich zu der geschlossenen Schlafzimmertür. "Ist alles okay?", frage ich. "Du kannst mit mir reden. Früher hast du mir doch auch alles erzählt. Ich bin doch für dich da". Ich bekomme keine Antwort. Nach ein paar Sekunden öffnet sich die Tür und Thilo schaut mich mit Tränen in den Augen an. Ich nehme ihn in den Arm. Mir ist egal was los ist Hauptsache es geht ihm gut. Es ist still und nehme ihn weiterhin in den Arm. Irgendwann lasse ich ihn los und lege meine Hände an seine Wangen. Er legt sich ins Bett und schließt seine Augen. Es ist 02:26 Uhr als ich mir die Zähne putze und mich zum schlafen auf das Sofa lege. Ich höre Schritte als ich Thilos sanfte und leise Stimme höre: "Ich möchte echt nicht alleine schlafen heute, darf ich mich zu dir legen?". Ich setze mich auf und nicke. Ich hebe meine decke hoch und er legt sich neben mich. Ich schließe meine Augen und lege meinen Kopf auf seine Brust. Kurz bevor ich einschlafe flüstert er: "Ich weiß nicht was mit mir los war, irgendwie hab ich angefangen zu zittern und mir war schwindelig, ich hatte angst oder so. Ach ich hab kein Plan". "Ich habe mir einfach nur Sorgen gemacht. Wenn du irgendwas brauchst, bin ich für dich da", sage ich. Kurz darauf schlafe ich ein.

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