☆ Wie alles begann

47 3 2
                                    

"Alice, hilfst du mir bitte mal kurz mit den Handtüchern? Die fliegen immer weg!", rief ihre Mutter verzweifelt und das Mädchen drehte sich um. Das kalte Wasser schwabbte an ihren nassen Füßen hoch, sie liebte das Gefühl von wandernden Wellen, doch nun ging sie mit einem Bein aus dem Wasser, dann mit dem anderen, um ihrer Mutter zu helfen. "Ich komme schon"

Alice beugte sich herunter und nahm eine Spitze des Tuches, um es zu ziehen und sauber in den Sand zu legen. Das Gleiche machte sie auch mit den anderen Liegetüchern, bis sie alle endlich nebeneinander gereiht dalagen. Als ob der Wind einfach so auf meine Anwesenheit verschwunden ist, ging es ihr durch den Kopf.

"Kann ich jetzt zu Dylan und Thea gehen? Die wollten Volleyball mit mir spielen.", bat das Mädchen, wobei sie sich aufrichtete. Ihre Mutter nickte, bevor sie es sich auf einem der blauen Tüchern bequem machte.

Schnell, als ob sie es kaum erwarten konnte, endlich mit ihren Geschwistern die Dreisamkeit zu genießen, lief sie zu einem der weit nach oben gespannten Netzen, neben dem wahrscheinlich schon ihre Schwester und ihr Bruder auf sie warteten.

Doch als sie das Netz erreicht hatte, war da keine Thea und kein Dylan zu sehen. Stattdessen hörte sie tiefe Schreie links von ihr am Strand. Alice schreckte hoch und sah sich um. Dort stand ihr Bruder, doch wo war Thea?
Sie merkte, wie Panik in ihr aufkam und sie rannte zu der Stelle, von dort sie die Geräusche gehört hatte. "Dylan-", fing sie an, wobei ihre Stimme zitterte. "-wo ist Thea?!"

Ihr schien, als ob der Junge sie gar nicht bemerkte, deshalb öffnete sie den Mund, um ihn noch einmal zu fragen, wo sich ihre Schwester befand. Aber sie kam nicht dazu, denn Dylan war schon auf dem Weg in die schlingenden Wellen.
"Dylan!", schrie sie dem weiten Ocean zu und stürzte sich ebenfalls in die See. Ihre Arme und Beine begannen, hektische Schwimmbewegungen zu machen, um näher an ihren Bruder zu kommen.

"W-warte! Ich... ich-" Alice spürte eine glitschige Welle, die sie zu verschlingen versuchte. Nun tauchten sie ihren Kopf unter und das Mädchen hörte nur noch den rauschenden Ton des Meeres. Sie versuchte, mit ihren Augen etwas zu erkennen, dennoch war ihr Blick zu verschwommen. Sie versuchte aufzutauchen und Luft zu holen, doch es war vergeblich. Sie war zu weit vom Strand weg, um jetzt ihre Energie aufzubauen und umzukehren.

Plötzlich spürte sie große Hände, die Alice an der Schulter packten und sie hochzogen.

Doch es war, als ob das Wasser dagegen ankämpfte, sie loszulassen. Sie strampelte mit den Füßen, um nach oben zu tauchen. Es ging nicht. Das Wasser hielt sie gefangen.

Irgendwann gab Alice auf. Ihr Instinkt sagte ihr, es war hoffnungslos. Schließlich gab ihr Körper nach und sie sackte tiefer nach unten. Tiefer und tiefer, bis sie gar nicht mehr wahrnahm, sie seie auf der Welt. Es war, als ob das Wasser in sie eindrang und sie keine Kontrolle mehr besaß. Deshalb schloss sie die Augen und wünschte sich, Thea soll gefunden werden und sie konnte in Frieden gehen.

Für immer.

Last HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt