☆ 4. Kapitel

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„Thea, w-wo bin ich.." Mein Vater versuchte, sich mit seinen Händen am Bettrand entlangzutasten.
„Du bist im Krankenhaus", antwortete ich flüsternd. „Vater, ich bin gleich wieder da" Langsam entfernte ich mich von meinem Dad und als ich an der offenen Tür angekommen war, stieß ich fast mit Dylan zusammen.

„Ey!", kam es verärgert aus seinem Mund. Ich musterte ihn skeptisch. „Du kommst doch wie ein Irrer aus der Männer Toilette gestürmt." Ich musste tief einatmen, um mich zu beherrschen. „Hol schnell einen Arzt und Mom, beeil dich, Dad ist aufgewacht...!"

Dylan warf einen kurzen Blick hinter mich und starrte kurz auf das Bett, auf dem unser Vater hilflos herumtastete. Schließlich sah er zu mir und nickte schnell, bevor er hektisch im Flur des Krankenhauses verschwand.

Meine Beine zitterten und ich eilte zum Bett meines Vaters. Er lag jetzt still da, die Arme auf den Bettrand abgestützt, versuchte er sich nun, aufzurichten. „Dad, leg dich wieder hin, du musst dich schonen" Er blickte mich kurz verzweifelt an, dann ließ er sich auf die Matratze zurückfallen und starrte ausdruckslos an die Decke. Ich zweifelte daran, dass er er selbst war, doch nach einer Weile fing er an, mich lächelnd anzuschauen, genauso wie früher.

„..lice...", wisperte er unverständlich, doch ich wusste, was er sagen wollte.
„..Dad, ich...", fing ich an, doch ich wurde unterbrochen.
„Schätzchen, wie ähnlich siehst du deiner Schwester nun schon..."
Ich starrte meinen Vater an und meine Augen füllten sich mit Tränen.
Nun veränderte sich seine Gesichtsmiene und sie wirkte verwirrt. „Wo ist Alice..?"

Seine Frage traf mich wie ein Schuss im Bauch. Ich machte den Mund auf und begann: „..also Alice, sie ist..." Ich musste mich zusammenreißen. „.. sie ist zuhause und konnte nicht kommen, weil sie für die Schule lernen muss", log ich. Es klang ungläubig, das musste ich zugeben.
Mein Vater betrachtete mich mit zusammengekniffenen Augen.
Mist, dachte ich. Er glaubte mir doch hoffentlich?

Nach ein paar ewigen Sekunden unterbrach leises Gemurmel das eisige Schweigen.
Dylan, Mom und der Arzt von vorhin stürzten in die Tür. Ich starrte immer noch auf das Bett von meinem Vater. Sein Blick wurde schwach, er zuckte einmal zusammen und rührte sich nicht mehr, bevor er die Augen schloss.

„Mom! Er war wach, was ist jetzt mit ihm?", fragte ich verzweifelt.
Meine Mutter sah zuerst zu meinem Bruder, dann zu mir. „Schatz, er schläft bestimmt nur."
Pfff, ich war doch wohl kein kleines Kind mehr und glaubte das. Er lag wieder im Koma, das spürte ich.
Und irgendwas sagte mir, dass es an Alice lag.

Last HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt