KAPITEL II || winston
am nächsten tag komme ich wieder am cafe vorbei. diesmal mit mehr zeit und der absicht mich hinzusetzen. die tür gibt einen leisen klingellaut von sich, als ich reingehe. ich bestelle und sehe mich um, auf der suche nach einem platz. in einer ecke sitzt camille, über ein schachbrett gebeugt, ein buch in der hand. sie lernt strategien auswendig. ich nehme meinen kaffee entgegen, bezahle und setze mich zu ihr. sie schaut hoch. ‚du schon wieder.' ‚ich schon wieder.' dann frage ich: ‚spielen wir?', und deute auf das schachbrett. sie nickt, baut die figuren richtig auf und sagt: ‚auch wenn man es eigentlich nicht so macht, ich beschließe einfach, dass du weiß bekommst.' ‚wenn du das nächste mal dann weiß hast.' ‚du planst schon ein nächstes mal?' ich zwinge mich nicht rot zu werden, und wir beginnen das spiel. während draußen es beginnt zu schneien und der wind mehr wird, werden die figuren immer weniger auf dem brett. und wir schweigen. bis camille hochschaut und fragt: ‚remis?' ich nicke und meine: ‚okay.' der kaffee ist schon längst ausgetrunken, und sie packt ihre sachen zusammen. ‚hast du heute noch etwas vor?' ‚planst du jetzt etwa ein nächstes mal?' ‚vielleicht?' dann antworte ich auf ihre frage: ‚ich habe heute nichts mehr vor.' ‚dann komm doch zu mir. ich mache zum abendessen nudeln mit pesto und tee, und wir spielen noch ein schachspiel.'
ich nicke und wir verlassen das cafe und laufen draußen durch das schneegestöber.
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camille und winston
Poetryeine ganz gewöhnliche liebesgeschichte von zwei menschen. von camille und winston, die sich eines winters kennenlernen. | beendet