2. Kapitel

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-4 Jahre später-

Erschrocken fuhr ich aus dem Schlaf hoch als ich einen lauten Knall hörte.
Was war das denn?, fragte ich mich verwirrt und stand auf. Schnell zog ich mir meine Sachen an und rannte dann nach draußen. Während ich lief hörte ich erneut einen Knall und ein ungutes Gefühl breitere sich in mir aus.
Als ich schließlich auf der Straße ankam sah ich dort einen Mann mit mittellangen, weiß-violetten Haaren liegen, sein Gesicht und seine Brust waren voller Blut. Neben ihm stand meine Mutter und hielt sich wie in Trance die Hände vor den Mund ohne sich zu bewegen.
Entsetzt schrie ich auf und rannte zu ihr. Als ich sie fast erreicht hatte drehte sie sich um und keuchte erschrocken als sie mich sah.
"Takami, was machst du hier? Geh sofort zurück ins Haus!", rief sie mir zu aber ich beachtete sie nicht und blieb schließlich neben dem Mann stehen. Als ich in sein Gesicht blickte, erkannte ich ihn. Es war Fujuro, einer der Lehrer an der Ninja-Akademie. Und er war tot, auch das konnte ich deutlich sehen, denn auf seiner Brust klaffte eine tiefe, blutige Wunde und seine Augen starrten glasig in die Luft.
Langsam drehte ich mich zu meiner Mutter um.
"Ma... Mama, was...?"
Ich konnte den Satz nicht zu Ende führen, denn meine Mutter umarmte mich so fest, dass mir fast die Luft wegblieb.
"Takami, es... Es ist nichts, geh zurück ins Haus, du musst zur Akademie", murmelte sie unter einem Schluchzen.
Ich wandt mich aus ihren Armen und stolperte ein paar Schritte rückwärts.
Kopfschüttelnd zeigte ich auf Fujuro.
"Das kannst du nicht nichts nennen! Einer meiner Lehrer liegt tot vor unserer Haustür! Was ist passiert?!", rief ich laut und langsam stiegen mir Tränen in die Augen. Aber meine Mutter schüttelte nur den Kopf und begann zu Schluchzen. Ich drehte mich um und rannte die Straße hinunter. Es war mir egal wohin ich wollte nur noch weg von meiner Mutter, von dem Tod und von meinem toten Lehrer. Während ich lief stiegen mir Tränen in die Augen und ich wischte sie mit meinem Handrücken weg damit sie mir nicht in Strömen die Wangen runterliefen.
Als ich um eine Ecke bog prallte ich plötzlich mit jemandem zusammen und fiel hin. Ich schlug hart auf dem Boden auf und schnappte kurz nach Luft, dann drehte ich mich um, um zu sehen wer es stand. Es war ein junger Mann mit einem Suna-Stirnband der mich ärgerlich ansah.
"Es tut mir leid", murmelte ich und stand auf. Der Mann blickte mich weiterhin böse an und schüttelte den Kopf.
"Also wirklich, kannst du nicht mal aufpassen, du unverschämte -", plötzlich brach er ab und sein ärgerlicher Blick verwandelte sich in eine Mischung aus Hass und Angst. Einen Moment starrte er mich an, dann schüttelte er erneut den Kopf und drehte sich weg.
"Entschuldige", sagte er mit leiser Stimme, dann rannte er sehr schnell davon. Verwirrt sah ich ihm hinterher und überlegte was ihn so erschreckt haben könnte.

Heute ist ein echt sonderbarer Tag, dachte ich und blickte in den Himmel. Die Sonne stand schon ziemlich hoch und vermutlich sollte ich mich beeilen, aber da ich eh schon zu spät war, hob ich entspannt meine Sachen auf und ging los.
Wie meistens um diese Zeit waren die Straßen von Suna ziemlich leer und ich fühlte mich ein wenig unwohl während ich durch das Dorf lief.
Ein seltsames Gefühl bereitete sich in mir aus. Ich fühlte mich irgendwie verfolgt, als ob unsichtbare Augen mich beobachten würden, aber als ich mich umsah war nichts zu sehen aus den hohen Steinwänden der Häuser. Nervös ging ich schneller und hielt den Kopf gesenkt. Am liebsten würde ich einfach zurück nach Hause gehen, aber nach dem was ich dort gesehen hatte kam das nicht in Frage.
Ich schluckte kurz und blieb erleichtert stehen als sich das Gebäude der Akademie vor mir erhob. Der Hof war leer und ich beeilte mich hinein zu kommen. Als mein Blick auf die Uhr an der Wand fiel, rannte ich fluchend noch schneller und schlitterte um die Ecken auf dem Weg zu meinem Klassenzimmer.

How to Love a Demon  [Sabaku no Gaara]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt