14. Kapitel

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Während unsere Senseis sich auf den Weg zum Hokage machten, um ihm mitzuteilen, dass wir angekommen waren, ging ich mir mit meinen Freunden das Dorf ansehen. Es erschien mir größer als Sunagakure und die Straßen waren überall voller Menschen. Staunend bewunderte ich die vier großen Felsportraits die über unseren Köpfen in den Hügel gemeißelt waren.
Nach einer Weile kamen wir zu einem riesigen Platz auf dem tausende Stände platziert waren. Neugierig ging ich voran und verschwand regelrecht in dieser Menschenmasse. Mühsam kämpfte ich mich durch die Menge und wusste garnicht mehr, ob Akuna und Yugi mir folgten, aber das war mir egal. Ich hatte heute noch nichts gegessen außer einem Stück Brot zum Frühstück und mein Magen knurrte vor Hunger. So schnell wie möglich steuerte ich auf einen kleinen Dango-Stand zu von dem ein verlockender Duft ausging.
"Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", fragte der dickliche Mann mit einem breiten Lächeln und mein Blick schweifte über die Köstlichkeiten. Am Ende entschied ich mich für zwei Spieße mit bunten Klößchen und bezahlte mit dem wenig Geld das ich hatte. Glücklich biss ich in den leckeren Reis und machte mich auf den Weg um mein Team wiederzufinden.
Aber schon nach kurzem bemerkte ich, dass ich mich ein verlaufen hatte. Hilflos sah ich mich in der leeren Seitengasse um, in die ich irgendwie hineingeraten war und kam mir zwischen den großen Häusern ein wenig verloren vor. Anders als das restliche Dorf war es hier erstaunlich still und außer mir war kaum ein Mensch zu sehen.
Auf einmal ertönten laute Stimmen aus der Nähe und ich lief leise zur nächsten Straßenecke. Vorsichtig drückte ich mich in die Schatten der Wand und blickte hinter dem Stein hervor.
Vor mir lag eine weitere, fast leere Straße. Ein paar Meter von mir entfernt standen fünf Leute, ein blonder Junge mit orangen Klamotten, ein Mädchen mit langen, rosafarbenden Haaren und drei kleinere Kinder. Grade als ich hinsah, schlug das Mädchen den blonden Jungen und kurz darauf einen von den Kleinen wütend auf den Kopf und ich musste grinsen. Ich schlich mich noch ein paar Meter näher heran um zu hören was sie sagten.
"Oh man, Naruto! Du nervst echt!", meckerte das Mädchen, bevor sie sich umwandte und davonging.
"Man, ist das echt deine Alte?", fragte der kleine Junge den Blondschopf mit einem schmerzvollen Stöhnen.
Da kam das pinkhaarige Mädchen auf einmal zurück und brüllte wütend etwas unverständliches.
Panisch sprangen die beiden Jungs auf und rannten ängstlich davon.
Ich musste mir ein lautes Lachen verkneifen und kicherte stattdessen kurz, verstummte aber als ich einen dumpfen Knall hörte, gefolgt von einem Ruf.
"Konohamaru!"
Schnell blickte ich wieder zu dem Geschehen auf der Straße und zuckte überrascht zusammen. Der kleine Junge lag wieder auf dem Boden, dieser Naruto kurz hinter ihm und das Mädchen war noch weiter entfernt stehen geblieben.
Aber das überraschendste an dem Bild waren Kankuro und Temari die mit dem Rücken zu mir vor den beiden Jungs standen.
"Hey Konohamaru, ist alles in Ordnung?", fragte Naruto besorgt und der kleine Junge nickte. Aber bevor er antworten konnte, wurde er brutal von Kankuro am Kragen in die Höhe gehoben.
"Du bist ganz schön frech, du kleiner Bengel", bemerkte dieser mit bedrohlicher Stimme und Konohamaru zappelte hilflos herum.
"Lass ihn runter!", rief Naruto aufgebracht.
"Du also auch? Dich nehm ich mir nach dem Kleinen hier vor", entgegnete Kankuro genervt und Temari legte ihre Hand auf seine Schulter.
"Beruhig dich, Kankuro", murmelte sie leise aber ihr Bruder schüttelte sie ab.
Doch auf einmal ließ er Konohamaru mit einem Zischen los und hielt sich die rechte Hand, als ob sie schmerzen würde. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr und mein Blick schweifte zu dem Baum unter, dem sich alles abspielte.
Dort saß im Schatten ein schwarzhaariger Junge, der blaue Klamotten trug und triumphierend grinste. In seiner Hand lag ein Stein.
"Was soll das?", rief Kankuro wütend und alle blickten zu dem Neuankömmling.
"Sasukeee!", jubelte das Mädchen glücklich und ich runzelte verdattert die Stirn.
"Na warte", grunmelte Kankuro und packte die Marionette, welche er auf seinen Rücken gebunden hatte.
"Also, jetzt übertreibst du aber? Willst du wirklich die Karasu benutzen?", fragte Temari genervt, wurde aber von ihrem Bruder ignoriert. Da ertönte plötzlich noch eine andere Stimme aus dem Baum.
"Hör auf, Kankuro."
Sasuke zuckte erschrocken zusammen und wandte den Kopf.
In den Schatten erkannte ich eine kleine Gestalt und als diese ans Licht trat, erkannte ich den Jungen mit den roten Haaren.
Gaara hing an den Füßen kopfüber von dem Ast hinter Sasuke und musterte seinen Bruder ausdruckslos. Dieser ließ seine Waffe sinken.
"Ähm... Gaara, der Junge da-", er wollte noch weiterreden, würde aber von Gaara unterbrochen.
"Halt die Klappe", befahl er in düsterem Ton und seine Augen funkelten gefährlich, "sonst bring ich dich um."
Überrascht verstummte Kankuro, dafür wandte Sasuke sich jetzt Gaara zu.
"Wer bist du?", fragte er mit ruhiger Stimme und folgte Gaara als dieser mit einer schnellen Bewegung vom Baum sprang. Er antwortete nicht.
Jetzt erhob das Mädchen zögernd das Wort.
"An euren Stirnbändern erkenne ich, dass ihr aus Sunagakure seid... Was macht ihr hier in Konoha?", fragte sie mit einer erstaunlich festen Stimme.
"Wir sind wegen der Chunin-Prüfung hier", meinte Temari und erklärte dem verdatterten Naruto, was sie damit meinte.
Als sie fertig war, wandte Gaara sich um und ging ein paar Schritte in meine Richtung.
"Temari, Kankuro, kommt", befahl er und die beiden folgten ihm.
"Warte! Sag mir deinen Namen", bat Sasuke und Gaara blieb stehen.
Langsam wandte er sich um sodass ich nur noch seinen Rücken sehen konnte.
"Ich bin Gaara. Sabaku no Gaara.  Und du?"
Der Schwarzhaarige grinste frech.
"Uchiha Sasuke", antwortete er selbstbewusst und Gaara musterte ihn eine Weile.
Schließlich drehte er sich ohne ein Wort um und tappte langsam in meine Richtung.
Schnell machte ich kehrt und lief ich die Straße entlang, um mich dann hinter einer weiteren Hausecke zu verbergen. Erst als die drei Gechwister schweigend an mir vorbei waren, ging ich zurück zu meinem Beobachtungsplatz und bemerkte, dass nur noch Naruto, das Mädchen und dieser Sasuke da waren.
Langsam löste ich mich von der Wand und steuerte auf die drei zu.
Naruto bemerkte mich als erstes.
"Hey, wer bist du denn jetzt?", rief er lauthals. Belustigt grinste ich und auch die anderen beiden wandten sich jetzt zu mir um. Stolz schob ich meine roten Haare zurück, sodass mein Stirnband sichtbar wurde.
"Ich heiße Takami Kogara und komme aus Sunagakure. Ich bin ebenfalls wegen der Chunin Prüfung hier", erklärte ich und sah die drei nacheinander an.
Naruto guckte leicht verwirrt, Sasuke musterte mich ausdruckslos und nur das Mädchen lächelte.
"Mein Name ist Sakura und das sind Sasuke und Naruto. Freut mich, dich kennenzulernen", erwiderte sie und ich blinzelte sie schweigend an.
"Gehörst du etwa zu diesem komischen Gaara?", fragte Naruto und guckte mich total schief an.
Zögernd strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
"Ähm... Also, nicht so wirklich", meinte ich etwas unsicher und setzte ein gespieltes Lächeln auf.
Sakura blickte mich mitfühlend an bevor ihr Blick zu Sasuke wanderte und dann wieder zurück zu mir. Erschrocken starrte ich sie an.
Denkt sie etwa ich wäre in Gaara verliebt?, fragte ich mich.
Als ob ich ihm so hinterher hecheln würde wie sie diesem Sasuke!
Mein Blick verfinsterte sich und ich ging auf sie zu.
"Entschuldigt mich, aber ich muss weiter", erklärte ich kühl und ging ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei, wobei ich Sakuras überraschten Blick ignorierte.

-

Nachdem ich endlich meine Freunde wiedergefunden hatte, trafen wir uns mit den anderen am ausgemachten Punkt und gingen zur Herberge in der wir übernachten würden.
Langsam wurde es auch schon dunkel und ich verkroch mich in mein Bett.
"Was hast du eigentlich die ganze Zeit gemacht?", wollte Akuna von ihrem Bett aus wissen, sie teilte sich mit mir ein Zimmer.
"Ich... Hab ein paar Leute kennengelernt. Ein Genin-Team aus Konoha", erzählte ich.
"Da war so ein Trottel namens Naruto, das Mädchen hieß Sakura und noch so ein merkwürdiger Typ, Sasuke."
"Meinst du sie nehmen auch an der Prüfung teil?", fragte meine Freundin und ich zuckte mit den Schultern.
"Sie wirkten ein bißchen jünger als wir, aber wer weiß", meinte ich desinteressiert und drehte mich weg.
Es lag mir auf der Zunge ihr von Gaara und seinen Geschwistern zu erzählen, aber irgendwie wollte ich nicht. Es gab auch so schon zu viele die dachten das ich ihn mochte.
"Gute Nacht", murmelte Akuna leise und ich antwortete mit einem "Schlaf gut", bevor ich das Licht ausmachte.
Nervös lag ich noch lange wach, während mir tausende Gedanken durch den Kof gingen. Aber hauptsächlich dachte ich an die bevorstehende Prüfung und das ungute Gefühl, welches langsam begann, sich in mir breit zu machen.

How to Love a Demon  [Sabaku no Gaara]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt