Lonely Together

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TW: Tendenzen zu selbstverletzendem Verhalten!

Ihr Lieben,
Ich habe es diesmal früher geschafft und das Kapitel ist sogar extra lang geworden!
(Kleiner stolzer Moment 👑)
Ich hoffe es gefällt euch!
Lasst doch gerne ein Like oder / und ein Kommentar da.
Alles Liebe und bis ganz bald,
NotYourType

19.03.2022; 07:45Uhr - Berlin Mitte

Ein lautes Hämmern schreckte Annalena aus dem Schlaf und sie riss erschrocken die Augen auf.
Grelle Sonnenstrahlen fiel durch die Jalousien direkt in ihr Gesicht und sie hielt sich stöhnend eine Hand vor die Augen.
Wer zum Teufel hämmerte an einem Samstagmorgen um diese Uhrzeit?

Annalena verbarg frustriert ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen und nahm zum ersten Mal Roberts wohlige Wärme wahr. Er lag, an ihren Rücken gepresst, hinter ihr und hatte seinen Arm eng um ihre Taille geschlungen.
Sein warmer Atem kitzelte in ihrem Nacken und Annalena drehte sich vorsichtig zu ihm, um ihn ansehen zu können.
Die Bettdecke hatte sich um seine Hüften gewickelt und gab den Blick frei auf seinen definierten Oberkörper, der nun eng gegen Annalenas Brüste gedrückt war. Seine nackte Haut so nah an ihrer verursachte ein warmes Kribbeln in ihrer Magengegend.

Robert schlief augenscheinlich noch immer tief und fest. Seine Frisur war noch strubbeliger als sonst - einzelne Haarsträhnen fielen ihm in die Stirn und seine Lippen waren rot verschmiert von ihrem Lippenstift. Annalenas Blick wanderte von seiner Schulter, an der sich deutlich eine Bisspur abzeichnete, bis zu seiner Brust, die von tiefen Spuren ihrer Fingernägel übersäht war und sie wusste, dass sein Rücken ebenfalls nicht anders aussah.
Annalena konnte das gute Gefühl in ihrem Körper nicht verhindern, dass sie der Grund für die Spuren auf seinem Körper war und sie fuhr vorsichtig mit ihren Fingern über die tiefen Kratzer auf seiner Haut.

At the bottom of a bottle
You're the poison in the wine

In diesem Moment kam Bewegung in Roberts Körper und er öffnete verschlafen die Augen. Sein Blick traf direkt Annalenas. Erwischt!
Röte schoss ihr ins Gesicht, doch sie konnte sich nicht von seinen leuchteten Augen abwenden.
Robert löste seinen Blick ebenfalls nicht von ihr und sein Griff um Annalenas Taille wurde fester - so, als hätte er Angst, dass sie jeden Moment aufspringen und gehen würde. Doch Annalena dachte nicht daran. Ihre Hand ruhte noch immer auf seiner Brust und gerade in diesem Moment schien die Zeit still zu stehen. Für einen kurzen Augenblick konnte Annalena die Außenwelt vergessen und sie konnte in Roberts friedlichem Blick erkennen, dass es ihm genauso ergehen musste. Sie genossen den stillen Moment zusammen und dennoch war Annalena bewusst, dass dieser friedliche Augenblick genauso schnell wieder vorbei sein würde, wie er gekommen war.
Nicht nur politisch lastete seit Wochen eine noch nie da gewesen Situation auf ihrer beiden Schultern, auch privat würde zwischen ihnen bald wieder die tosende Sturmflut hereinbrechen. Doch in diesen Minuten klammerten sie sich aneinander - retteten sich gegenseitig vor dem Ertrinken.

Let's be lonely together
A little less lonely together

„Guten Morgen.," hauchte Robert und seine raue Stimme löste eine Gänsehaut auf Annalenas Körper aus.
„Morgen.," antwortete Annalena und beobachtete belustigt wie Robert kurz inne hielt und dann verwirrt fragte: „Was hämmert denn hier?"
Annalena konnte sich das leichte Lächeln nicht verkneifen, das über ihre Lippen huschte.
„Meine Nachbarn meinen, sie müssten an einem Samstagmorgen um acht ihre Wohnung auseinander nehmen.," flüsterte sie leise und Robert riss erschrocken die Augen auf.
„Scheiße!"
Hektisch griff er über Annalena hinweg zu ihrem Wecker und wurde noch panischer, als das digitale Ziffernblatt tatsächlich 08:02Uhr anzeigte. Der Moment war zerplatzt und die Realität prasselte ohne Erbarmen auf Annalena und Robert ein.

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