Ihr Lieben!
Sechs Monate ist es her, seit ich das letzte Kapitel veröffentlicht habe und wenn ihr jetzt immernoch dabei seid, dann seid ihr die absolute Wahnsinn.
Ich habe das Gefühl, diese Schreibpause hat mir und dem Verlauf dieser Story gut getan.
Annalena und Robert haben diese sechs Monate lang sehr gelitten - das möchte ich einmal vorweg nehmen.
Ansonsten, lasst euch überraschen, kommentiert gerne wie es euch gefallen hat und lasst ein Like da.15.12.2022, 09:37 - Wirtschaftsministerium
„Scheiße!"
Robert knallte die Tageszeitung des gestrigen Tages auf den hölzernen Tisch und vergrub sein Gesicht in den Händen.
Seufzend massierte er sich die schmerzenden Schläfen. „Scheiße, scheiße, scheiße!," wiederholte der Wirtschaftsminister flüsternd und stieß seufzend die Luft aus.
Sein Kopf pochte, sein Rücken schmerzte vom stundenlangen Sitzen und seine Lider waren schwer wie Blei. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen und die Stunden verschwammen förmlich ineinander.
Roberts Augen wanderten zögernd zu der Zeitung, die zerknittert neben ihm lag und beinahe ängstlich laß er die fett gedruckten Buchstaben auf dem Titelblatt.„Baerbock vs. Habeck - Ihre Rivalität droht die Grünen zu spalten"
Ihm war bewusst, dass die eisige Stimmung zwischen Annalena und ihm nicht unbemerkt bleiben würde. Monate waren vergangen seit jenem verhängnisvollen Abend und Annalena hatte ihr trauriges Wort gehalten - sie hatten nie wieder ein Wort über diese Momente verloren.
Genauer gesagt, hatten sie überhaupt keine Worte mehr übereinander verloren.
Die wenigen Worte, die miteinander geteilt hatten, waren notwendige politische Angelegenheiten gewesen, um die beide nicht herum gekommen wären und auch die Emotionen kochte in keinem von beiden Politikern mehr hoch.Annalena verhielt sich abgewandt, sah ihm kaum noch in die Augen, geschweige denn berührte ihn.
Und Robert hatte es ihr irgendwann - nach qualvollen Wochen - gleich getan.
Sie waren verstummt, hatten sich nichts mehr zu geben und erst recht nichts mehr zu sagen.
Der Hass, der zwischen Ihnen herrschte, war erloschen und Robert realisiert schmerzhaft, dass dieses überwältigende Gefühl das einzige war, was sie noch füreinander geteilt hatten.Jetzt empfanden sie gar nichts mehr füreinander und ein schmerzhafter Gedanke kreiste in Roberts Kopf umher - er wollte Annalena hassen, er wollte wieder etwas für sie empfinden.
Doch in ihm klaffte eine Leere, die er nicht beschreiben konnte und die niemand füllen konnte. Wochenlang waren Annalenas Worte sein ständiger Begleiter: „Ich liebe dich"Drei Worte, die sein Leben auf den Kopf gestellt hatten. Drei Worte, die ihm Tag für Tag den Schlaf raubten und ihn in eine Maschine verwandelt hatten, die nichts mehr tat, als nur noch funktionierte.
I tell myself you don't mean a thing
And what we got, got no hold on me
But when you're not there, I just crumbleRobert war bewusst, dass Annalenas Worte aus dem Moment heraus gekommen waren - zwischen zwei Höhepunkten und eng an ihn geklammert, die Realität weit entfernt von ihnen - und dennoch war Robert mehrere Male drauf und dran gewesen, Annalena an der Hand zu packen und ihr vor allen die Worte zu sagen, die er jener Nacht nicht über die Lippen bekommen hatte - Ich liebe dich auch.
Doch er hatte nicht den Mumm dazu gehabt, hatte sich immer wieder verkrochen, wie ein Tier und sich in einer Traumvorstellung verloren, die ihm Tag für Tag die Lebenslust geraubt hatte.So viele Tage später saß er nun da, tiefe Augenringe zierten sein Gesicht, er war blass, ausgelaugt und seine Hände wollten seit Wochen partout nicht aufhören, zu zittern.
In einer schlaflosen Nacht war es ihm dann bewusst geworden, ihm war ein Licht aufgegangen - so hell, dass es ihm Kopfschmerzen verursachte:
Der einzige Grund, weshalb er Annalena nach dem fatalen Wahlkampf hasste bestand nicht etwa darin, weil sie ihre politischen Chancen verspielt hatte - nein - sein Hass wurde entfacht durch ein Gefühl tief in ihm.
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strangers with memories
Fanfiction„We are not friends, nor enemies. Rather two strangers who share the same memories." ~Luna Emerson Robert gab Annalena die Schuld an einem verlorenen Wahlkampf. Annalena gab Robert die Schuld an ihrer zerbrochenen Freundschaft. (Annalena x Robert)