Die Kunst der Liebe

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Die Kunst der Liebe

Verträumt blickte ich die tanzenden Paare auf der Tanzfläche an und wünschte mir insgeheim auch tanzen zu können.
Aber es war mir nicht möglich, da ich ersten mich noch nicht traute und zweitens mich kein Mann beachten würde.

Meine ältere Schwester wurde das Juwel der dies jährigen Season und wer würde dann noch mich beachten?

Alle Blicke der Männer gehörten meiner Schwester. Mich sah man nur mitleidig an, das kleine Mauerblümchen neben dem Diamanten.

Natürlich war meine Mutter überglücklich über das Ereignis das Ruby das Juwel wurde, so glücklich das sie mich auch vergaß.

Ich wurde der Schatten des Juwels und dennoch würde ich das beste aus der Season machen. Gut wenn man mich nicht sah, dann konnte ich endlich das tun was ich wollte!

Auch wenn es Mutter immer nicht billigte, nahm ich dennoch meinen Skizzenblock mit zu den Bällen.
Wo bekam man bessere Inspirationen als auf einem Ball? Nirgends...

Ich verstecke mich an einer ruhigen schattigen Ecke im Saal und begann ein tanzendes Paare zu skizzieren.

Lächelnd malte ich die Umrisse der eleganten Frau und bemerkt gar nicht wie hinter mir jemand sich zu mir gesellte.

„Sie haben wirklich Talent, meine Liebe", sprach eine ruhig Stimme und erschrocken drehte ich mich um.

Die Furcht musste mir wohl im Gesicht geschrieben stehen, den mein gegenüber fing an laut zu lachen.

„Es ist unhöflich eine junge Frau auszulachen", erwiderte ich aber lachte dann ebenfalls.

„Tut mir leid, es war nicht meine Absicht sie zu erschrecken oder gar auszulachen", erklärte sich mein gegenüber aber zwinkerte mir frech zu.

„Benedict Bridgerton", stellt sich der Mann vor und lächelt freundlich.

„Y/N L/N, freut mich Sir Bridgerton", erwiderte ich freundlich und klappte nebenbei mein Skizzenblock zu.

„Haben sie sich das selbst bei gebracht? Ich meine das Zeichen ",

Mild lächelte ich ihn an und nickte.
„Ja wer sonst hätte es mir bei bringen sollen? Meine Mutter? Wir wissen beide zu gut was die Aufgaben der Frauen sind. Ich muss perfekt sprechen, schreiben, lesen, tanzen und Klavier spielen können aber das was ich liebe darf ich nicht tun...Ich darf nicht Zeichnen oder malen wie ich es möchte und das nur weil ich eine Frau bin und ich doch nur für mich einen Ehemann finden muss", erwiderte ich und blickte in die Augen meines gegenüber.

„Sie haben recht und ich hasse es ihnen da zuzustimmen. Jeder sollte dies tun was er möchte. Ich finde es schade das so ein Talent welches sie besitzen nicht unterstützt wird", sprach Sir Bridgerton ehrlich.

Ich lächelte und verbeugte mich leicht vor ihm.
„Danke für ihre freundlichen Worte. Auf ein Wiedersehen Sir Bridgerton", sprach ich sanft und mein gegenüber nickte mir nur zu.

Am nächsten Tag saß ich vergnügt an meiner Staffelei und malte ein Obst Teller der vor mir stand.

„Schnell räum dein gemaltes weg Y/N! Sir Benedict Bridgerton ist hier und möchte deine Schwester kennenlernen! Los jetzt weg mit dem Unfug!", rief meine Mutter aufgeregt und meine Schwester setze sich wie es sich für eine feine Dame gehört hin.

Augen verdrehen begann ich damit meine Staffelei aufzuräumen, als Sir Bridgerton das Zimmer betrat.
Ich wusste gar nicht das auch er meiner Schwester den Hof machen wollte, hat er deshalb nur mit mir gesprochen gestern Abend...

„Oh Sir Bridgerton, meine Tochter Ruby freut sich schon sie kennenzulernen.", sprach meine Mutter überglücklich als Benedict Bridgerton auf sie zukam.

„Ehm ich möchte eigentlich ihre anderen Tochter kennenlernen Y/N", erwiderte Benedict und plötzlich drehten sich alle zu mir um.

Verwirrt blickte ich in die blauen Augen von Benedict Bridgerton.

Meine ältere Schwester gab einen unverständlichen Laut von sich und verließ daraufhin dann gleich den Raum.

Meine Mutter nickte nur und formuliert nur ein leises „Natürlich."

Nun saß ich das Mauerblümchen vor Benedict Bridgerton, einer der meist begehrtesten Junggesellen der Season.

„Sind sie sich sicher das sie mich kennenlernen wollen und nicht meine Schwester das Juwel?", fragte ich sicherheitshalber nach.

Sir Bridgerton lachte nur und schüttelte den Kopf.
„Das Juwel ist mir egal, aber sie nicht. Ich kann an nichts mehr anderes denken als an sie. Die Begegnung mit ihnen gestern Abend, spielt sich immer wieder in meinem Kopf ab. Ich möchte sie gerne besser kennenlernen und vielleicht können wir auch mal gemeinsam etwas malen? Ich sehe das sie vorhin an etwas gearbeitet haben? Dürfte ich es vielleicht sehen meine Liebe?",

Ich glaubte das ich träumen würde, aber vor mir war jemand der mich kennenlernen wollte und mich nicht auslachte für meine Vorliebe für die Kunst.


5 Jahre später:

Lächelnd strich ich über das Porträt das ich endlich fertig gebracht hatte und war stolz auf mich selbst.
Aber noch mehr fühlte ich mich glücklich den ohne diesen Mann in dessen Porträt ich blicke, würde ich nun nicht hier sein.
Er hab mir die Liebe die ich gebraucht habe und die Unterstützung die ich so lange gesucht hatte.

„Hast du mich schon wieder gemalt, Liebes?"
Ein sanfter Kuss wurde mir auf meinen Nacken gehaucht.
„Ich muss dich doch einholen, du hast viel mehr von mir, Benedict", erwiderte ich
lächelnd meinem Ehemann.
„Du bist einfach so wunderschön, ich kann nicht anders als dich ständig zu malen. Ich liebe dich so sehr....",

„Ich liebe dich auch Benedict"

Bridgerton One Shot BookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt