5.KAPITEL
Pinkes Bikini-Oberteil,weißer langer Wickelrock, und noch pinkere Flip-Flops. Nichtoptimal, aber gut. Ich gehe zur Kasse und reiche dem Kassierer dasGeld für die Sachen die ich schon trage. Mein weißes Kleid hängtnoch halb aus dem Mülleimer neben der Umkleide. Das letzte Stück,für mich, dass mich an meinem alten Leben festhalten lässt, und ichlasse es hinter mir. Aus den Lautsprechern tönt, während ichrausgehe, der Refrain von Can't Pretend von Tom Odell. Selbstsichertrete ich aus dem Shop und sehe, die Straße hinauf, das EinsatzKommando die, mit gezückten Waffen, in meine Richtung rennen. Nagut. Dann will ich mich mal anpassen. Genauso wie alle anderen laufeich, aufgeschreckt wie ein Huhn, die Straße hinunter, immer noch mitde Song von eben im Kopf. Der ist echt gut. Oh man, ich bin somerkwürdig. Es gibt manchmal einfach so Momente wo mir so komplettaus dem Kontext gerissene Sachen in den Kopf kommen, aber ich kannauch super konzentriert und zielstrebig sein. Ups. Vorsicht.Aufpassen, Kiiara! Verfluche ich mich selber und husch gerade noch indie Kleine Gasse, bevor ich sie fast verpasst hätte. Ich laufe anzwei großen Müll Containern vorbei und entdecke eine Leiter, dieAuf das Dach de Hauses führt. Ein Blick nach Hinten. Niemand da. Ichergreife die erste Sprosse und steige die Leiter hinauf. Auf dem Dachangekommen setze ich mich an den Rand und atme einmal tief durch. Esist eine schöne Aussicht. Sehr schön sogar. Das Haus ist nichtbesonders hoch, sondern hat nur zwei Stockwerke. „Wunderschönoder?" Hör ich eine leise, tiefe Stimme hinter mir. Ich schreckeherum und ziehe, aus Reflex, meine Waffe, die ich hinten an meinemRock befestigt hatte. „Verdammte Scheiße! Was soll das! Ich hättevom Dach fallen können, du Arsch! „ Die Augen einesMilchgesichtigen, vielleicht 13 Jahre alten, Jungen starren micherschrocken an.
„Äh..." fängt eran zu stottern. Ich lasse meine Waffe sinken. „Tut mir Leid",stottert er weiter „ Ich habe nur seit Ewigkeiten niemanden mehrauf diesem Dach gesehen und wollte nett sein. Ich wollte Sie auf garkeinen Fall verärgern. Das müssen Sie mir glauben!"
„Schon okay. Erschreckmich nur bloß nie wieder! Und übrigens kannst du mich dutzen. Ichheiße Kiiara."
Er wirkt erleichtert. „Und wie ist dein Name?"
„Jona! Aber meineFeinde nennen mich: horror of the USA" Sagt er mit verstellttiefer Stimme. Ich lache. „Du hast Feinde!?"
„Na ja, sie würdenmich so nennen wenn ich welche hätte würden sie mich so nennen."
„ Okay, Jona. Ichwerde wohl nicht die erste sein, die dich so nennt. Wenn du willstkönnen wir Freunde sein." schlage ich ihm vor.
„ Was?! Natürlichgerne! Ich habe nur wenige Freund und die meisten würden michwarscheinlich gegen noch so wertlosen Gegenstand ersetzen. Also, ichwürde sehr gerne zu deinem Freundeskreis gehören!"
Ich schaue ihn bedauerndlächelnd an.
„ Ehrlich gesagt bistdu somit mein einziger Freund. Dafür hab ich umso mehr Feinde"teile ich ihm mit „ Vermutlich solltest du dich lieber von mir fernhalten, damit du nicht auch noch zur Zielscheibe wirst." Betontgelassen lässt er sich auf das Dach nieder und lehnt sich gegen denSchornstein. Sein Blick schweift über das Meer aus Häusern. Ichsetze mich zu ihm.
„ Ich bleibe genauhier und werde dein Freund sein. Ich habe nichts zu verlieren, alsokann ich auch zur Zielscheibe werden." sagt er, etwas traurigaussehend.
„ Das stimmt nicht !"rufe ich entsetzt „Du hast dein Leben zu verlieren. Deine Zukunft!Vergiss das nicht."
„Okay, okay. Beruhigedich!" erleichtert dass er nicht komplett Lebensmüde ist atme ichauf. „Nicht das ich mich umentscheiden würde, aber ich werdeaufpassen, inordnung" Oh mein Gott! Ich kenne diesen jungenvielleicht gerade siet Zehn Minuten und er treibt mich schon jetzt inden Wahnsinn. „ Nichts ist in Ordnung! Aber weißt du was, miregal. Dann lauf doch in deinen Tod hinein. Ich werde dich ja sowiesonicht davon abhalten können" gebe ich seufzend auf. Er lachtzufrieden. „ Na geht doch. Und Jetzt komm mit. So wie ich deinenMagen knurren höre, hast du wohl heute noch nichts gegessen. Ichweiß wo wir was zum Futtern bekommen." Und schon steht er auf undspringt mit einem Satz von dem Dach auf das nächste. Geschickt undleise kommt er auf dem Kies artigen Dach auf. Fragend dreht er sichum. „Worauf wartest du?"
Ich stelle mich an denRand des Daches und gucke auf die belebte Straße hinunter. Ich geheein paar Schritte zurück, nehme Anlauf und springe auf das nächsteDach, direkt in meine Zukunft auf der Flucht.
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Maybe all is happening for a reason. Maybe not.
AcciónKiiara ist eines der Opfer der Regierung. Sie wird mit anderen Jugendlichen festgehalten und für Missionen, im Namen der Regierung, ausgebildet. Sie denkt sie wird dort nie rauskommen. Ihre Eltern nie wieder sehen. Nie wieder Frei sein. Doch dan...