4.Kapitel

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4.Kapitel


Ich renne durch dendunklen Gang. Er ist hinter mir. Er folgt mir. Ich werfe mein Messernach ihm und schneide ihm die Hand ab, doch sie wächst einfach nach.Ich kann sein Gesicht nicht sehen. Plötzlich zerfällt er zu Staub.Ich renne weiter. Mein Vater steht vor mir.

Ich schrecke hoch. Ichliege auf einem kleinen Bett in dem ersten Motel das ich gesternfinden konnte. Es ist ein Ganzes Stück von dem See entfernt in einemkleinen Dorf, wenn man das so nennen kann. Ich kann das Schnarchendes ekligen Typen von nebenan hören. So abartig. Ponk. Okay. Jetztist er aus dem Bett gefallen. Schräger Typ. Und das Schnarchen gehtweiter.

Ich schwinge mich ausdem Bett und ziehe mein Kleid und Schuhe an. Ich gehe ins Bad undschaue in den Spiegel. Das Make-Up hat sich ziemlich gut gehalten.Ich sehe ein bisschen müde aus, aber sonst gut. Meine braunen Lockenraffe ich zu einem süßen Messy-Bun zusammen und verlasse dasZimmer.

Unten angekommen, kommtmir der Geruch von verbranntem Rührei entgegen. Es gibt ein mageresFrühstücks-Angebot, welches ich aufgrund der zunehmenden Gerüchewohl nicht annehmen werden können. Die Besitzerin des Motels kommtauf mich zu und brummt : „ Guten Morgen. Wollen sie hierFrühstücken oder gleich aus-checken? Ich würde ihnen empfehlenhier zu Essen. Meine Kochkünste sind hier zu gegen sehr begnadet.Mein Mann hat mein Essen geliebt, bevor er an einerLebensmittelvergiftung starb."

Ach du scheiße. Hat sieihn getötet? Ich weiß nicht was ich darauf erwidern soll. MeinBeileid? Ich entscheide mich für: „ Dieses Angebot klingt ja sehrverlockend, aber ich bin schon verabredet." Die Frau starrt mich anals ob ich gerade einen Welpen getötet hätte. Ein unangenehmesSchweigen macht sich breit. Diese Frau ist echt creepy. „ Nun gut"breche ich räuspernd das Schweigen „Ich habe gestern schon imvoraus bezahlt, also werde ich jetzt gehen." sage ich und schauesie erwartungsvoll, auf eine Antwort wartend, an. Es passiert reingar nichts. Sie guckt mich immer noch nur verurteilend an „ Okay,dann einen schönen Tag noch" Wünsche ich ihr und gehe schnell zurTür, bevor ihr noch einfällt mir etwas von ihrem Frühstück, oderso, in die Hand zu drücken.


Ich gehe die enge Straßeentlang. Ich kann nicht aufhören über die Worte von Iwanownachzudenken. Das was er über meinen Vater gesagt. Ich kann nichtglauben das es wahr ist. Oder eher möchte ich nicht glauben dass eswar ist. Ich habe jeden Tag und jede Nacht an meine Familie gedachtund mir gewünscht ,dass ich bei ihnen wäre. Wenn mein Vater michmit Absicht dort hingeschickt hat, weiß ich nicht ob ich ihm dasjemals wieder verzeihen könnte. Ob meine Mutter davon weiß? Ichsollte mir nicht so viele Sorgen darum machen, wenn ich noch garnicht weiß, was davon alles war ist. Ich komme an einem kleinenSouvenir Laden vorbei und bleibe davor stehen. Ein kleiner Jungerennt lachend mit seinem neuen Ball, hinter seiner Mutter aus demLaden und legt sich unter eines dieser Teile aus denen die Feuerwehrdas Wasser zieht, welches offensichtlich ein Leck hat. Er kugelt undwälzt sich in dem Wasser, bis er klitsch nass ist und seine Mutterihn entnervt dazu auffordert das zu unterlassen. Er steht, immer nochlachend und voller Lebensfreude auf, und bevor er mit seiner Mutterweiterläuft, winkt er mir lächelnd zu. Ich winke ,verlegenlächelnd, ihm hinterher, was aber nicht mehr mitkriegt, da er schonhüpfend seiner Mutter hinterherläuft. Es wäre furchtbar wenn soeinem glücklichen, kleinen und zufriedenen Jungen so ein Schicksalerwarten würde, wie meines. Tränen traten mir in die Augen, welcheich schnell wieder weg wische. Ich atme einmal tief ein und aus. Ichweiß wirklich nicht wie lange ich es noch aushalte so zu leben.„Mike". Schießt es mir durch den Kopf. Ich muss ihnfinden. Er wird mir helfen können sie aufzuhalten. „ Flap, flap,flap, flap" höre ich die Geräusche eines Helikopters über mir.Ich sehe nach oben und sehe einen weißen Hubschrauber, einer, wie der mitdem ich hergeflogen bin. Sie suchen nach mir. Schnell gehe ich in denSouvenir Laden. Dann machen wir mich mal unauffällig. Ein Wickelrockmit Bikini-Oberteil und Flip-Flops sollten den Job erfüllen können.Ich setze mir eine der Sonnenbrillen, von dem Ständer neben der Tür,auf und gehe in Richtung der Umkleiden. Tut mir ja echt irgendwie garnicht leid, General Hooks, aber Sie werden mich nie kriegen. Ichkriege Sie!






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