Die kalte weiche weiße Decke unter ihren Füßen machte knirschende Geräusche als die drei Männer durch die Nacht huschten; der Versuch die hellen Lichter, die ihre Stadt in Licht tauchten zu vermeiden war praktisch aussichtslos. Sie entschieden, dass es das Beste wäre ihr Tempo zu erhöhen und auf das Beste zu hoffen. Sie rannten geradewegs in den dichten Wald, an den großen in weiß gekleideten Tannenvorbei.
Ihre Schritte stockten, sie wurden langsamer je näher sie der größten aller Tannen, mit dem eigenartigen eingeschnitzten Kreis in mittendessen Rinde kamen. Taehyung war warm gekleidet, sein Schal eng um den Hals gewickelt während er seine leicht rote Nase in die von sich ausgehende Wäre vergrub. Sein Herz hämmerte beim Anblick des Baumes, er holte tief Luft bevor er zu seinen Freunden blickte.
Jimin lächelte ihn strahlend an, seine Wangen gerötet als er ihm ein wunderschön verpacktes Geschenk reichte: „Noch ist es nicht zu spät für einen Rückzieher". Sein Flüstern war sanft, seine freundliche Stimme ließ Taehyung wohler fühlen - mutiger. Alles hier hatte sich, bis er das Geschenk in den Händen hielt und seine Finger durch das blau funkelnde Geschenkband fuhr nicht real angefühlt.
„Es ist definitiv zu spät". Namjoon drückte ihn noch einmal sanft, sein Lächeln breiter werdend als er zu dem Baum und zurück zu Taehyung sah. „Hey, es wird alles gut solange du dich anpasst. Sag ihnen nicht wer du bist, egal was auch passiert"
Taehyung summte, sein Herz hämmerte noch immer gegen seinen Brustkorb. Er spürte, wie seine Ohren sich durch die in seiner Magengrube niedergelassenen und herrschenden Sorgen erwärmten. Er hatte sie noch nie verlassen. Es war unerhört die Stadt, in der man geboren wurde zu verlassen, nur weil so wenige über die Portale, die in verschiedene Feiertage führten wussten. Selbst wenn man darüber Bescheid wusste, warum sollte sich jemand wünschen von zu Hause zu gehen?
Er biss sich auf seine Unterlippe und nickte sanft. „Ich weiß worauf ich mich einlasse", er flüsterte und rückte näher an die Tür heran, „Dennoch.." Seine Stimme wurde leiser sobald seine Handfläche den Baum berührte, trotzdem lächelte er als er zu seinen beiden Freunden sah, „Ich bin zurück bevor ihr es überhaupt merkt" Er grinste breit, auch wenn seine Nerven blank lagen als er sich umdrehte, vorsichtig die Tür öffnete und hinein ging.
Vorerst war es viel zu hell, er blinzelte und zwang seine Augen dazu sich andie Helligkeit zu gewöhnen und anzupassen. Er atmete leise auf während er sich umsah und umrundet von sieben hohen Bäumen jeweils mit verschiedenen Symbolen auf jeder Tür war. Sein Blick fiel auf die Tür mit dem gruseligsten Symbol, und um ehrlich zu sein, er war sich nicht ganz sicher was der orangene Kreis mit dem bösen Grinsen zu bedeuten hatte. Seine Füße wankten als er näher zu genau dieser Tür rückte, und er konnte die Aufregung hinter der Besorgnis nicht abstreiten. Er lächelte in sich hinein als er an der Tür zog und eintrat.
Wenn Taehyung ehrlich zu sich selbst gewesen wäre hätte er zugegeben, dass er alles hasste was er in dem Moment leider miterleben musste, denn aus allen Nächten im Jahr hatte er es geschafft sich an Halloween rein in Halloween Town zu schleichen. Möglicherweise wusste er tief im Inneren, dass heute genau dieser Feiertag anstand, selbst wenn er zu sich selbst immer wieder sprach, dass er einen Tag später dort war, doch das würde er sich nie eingestehen. Dieser Ort war das genaue Gegenteil seines eigenen Zuhauses; es fehlte an Farbe, Freude und es roch seltsam. In jeder Ecke der Stadt standen Lautsprecher, die einen tiefen unheimlichen Ton von sich gaben. Taehyung sah sich um und hörte sofort Schreie; blutrünstige Schreie schallten durch seine Umgebung als er sich seinen Weg durch die Straßen bahnte. Dann ertönte ein Chor welcher einen seltsamen Liedtext über das Feiern der bösartigen Nacht sang; eine Gänsehaut begann sich über seinen Körper auszubreiten und ließ ihn erzittern.
Taehyung schlug die Hände vor den Mund als er überall die Spuren von Blut wahrnahm. Er erstarrte auf der Stelle als er merkte, dass der Gesang immer näher kam. Er sah eine kleine Gruppe Monster, die er aufgrund seines Unbehagens weder beschreiben konnte noch wollte. Sofort rannte er davon als die Gruppe näher kam, doch zu seinem Glück war sie mit dem Anschreien der Bewohner auf den Straßen beschäftigt. Taehyung rannte in den Wald, seine warmen Hände das Geschenk umklammernd und setzte sich an einen Baum in der Hoffnung nicht von den Einwohnern der Stadt entdeckt zu werden. Ganz sicher wo er sich nun befand war er sich nicht, doch nach kurzem Umsehen sah er riesige Steine die aus dem Boden in die Höhe ragten, Wörter an der Vorderseite eingraviert. Er kroch ein wenig näher an sie heran, doch zog sich sofort zurück, erschrocken, als sich ein krächzender schwarzer Vogel auf einem der Steine niederließ. Taehyung runzelte ein wenig die Stirn und lehnte sich erneut an den Baum.

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Simply Meant to Be (German Translation)
Fanfiction[PAUSIERT] Jungkook und Taehyung, beide Herrscher ihrer eigenen Welten - sie sind Könige ihrer eigenen Feiertage. Seit Jahrhunderten bestreiten sie ihre Leben unverändert - endlose Routinen, in denen sich alles um ihren Feiertag dreht. Doch diese Le...