chapter 3: „maybe we should let this go"

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Ich saß bereits in der Klasse. Als ich angekommen war, entschuldigte ich mich bei meinem Lehrer und meinte, ich hätte verschlafen und es war niemand daheim, welcher mich hätte wecken können. Im Grunde habe ich nicht gelogen. Im Gegenteil, ich habe die Wahrheit erzählt, nur dass ich halt dabei einen Teil ausließ. Aber das muss niemand wissen, es hat ja schließlich niemanden was anzugehen.

Die ersten zwei Stunden verliefen ziemlich stressig ab. Kein Wunder, so läuft nunmal ein Tag im neuen Jahr ab. Und genauso deshalb möchte man nicht unmittelbar zu diesem Zeitpunkt zu spät zum Unterricht erscheinen. Wir bekamen den neuen Stundenplan, welcher auch die neue Raumordnung enthielt, Termine und Feiertage, sowie wurde uns auch nochmal die Hausordnung und Grundlagen der Regeln erklärt,welche einzuhalten waren. Nichts neues. Das gleiche wie letztes Jahr. Durch den Gong der Schulklingel, welche andeutete, das die erste Pause beginnt, wurde nun endlich das Gerede des Lehrers unterbrochen. Sogut wie fast alle Schüler verließen den Raum, um ihre Pause woanders zu verbringen. Ein tiefer Atemzug entkam meiner Lunge, mein Buch kramte ich aus meinem Rucksack, wie auch mein Essen. So verbrachte ich nunmal fast alle Pausen, aber hauptsächlich weil ich nicht unbedingt einen Anschluss an jemanden hatte.

Damals hatte ich Tendou. Und zwar nur Tendou. Doch er reichte mir vollkommen aus. Ich brauchte niemanden anderen. Er unterstützte mich bei allem und half mir wann immer ich etwas brauchte. Zusammen hatten wir das Interesse an Volleyball gefunden. Wir haben immer zusammen trainiert. Dies aus jenem Grund, weil wir damals nur uns zwei hatten. Mitschüler schlossen ihn aus, sagten Worte wie "Dämonen könnten und dürften nicht mit Menschen spielen". Doch ich wich Tendou nie von der Seite. Ich verließ ihn nie und schloss ihn nicht aus. Es führte dazu das Mitschüler, mich auch ausgrenzten und jene Worte dessen trafen ihn anscheinend mehr als mich. Leider bekamen das meine Eltern mit und somit endete dies gar nicht gut aus. Ich verstand es nie und werde es auch nie verstehen. Immer hatten sie Tendou so ins Herz geschlossen, er war immer willkommen und sie freuten sich, dass ich einen so guten Freund an meiner Seite hatte. Und urplötzlich, nur weil es da ein paar Kinder gab, die ihn ausgrenzten, weil sie ihn für  'angsteinflößend' und 'seltsam' entfanden, taten sie mit mir das gleiche und das wiederrum zerstörte meinen Ruf, in Hinsicht für meine Eltern. Es kam das wovor ich am meisten Angst hatte, das wo ich wusste, es würde in zehn Jahren noch schmerzen, wenn ich daran zurückdenke. Und sie meinten das ernst. Vollkommen ernst. Sie trennten mich von Tendou. Wir zogen um, wo ich eine neue Grundschule besuchte und anschließend, also jetzt die Shiratorizawa.

Ab diesem Zeitpunkt, war das Verhältnis zwischen meinen Eltern und mir gesunken. Für Koushi galt das gleiche, es war nunmal so, er liebte seine kleine Schwester mehr als seine Eltern. Er hatte ebenso eine gute Beziehung zu Tendou. Sie waren im Grunde genommen genauso beste Freunde und Koushi wusste auch wie viel Tendou mir bedeutet. Damals hat Koushi versucht, die ganze Sache mit dem Umzug, meinen Eltern auszureden. Er fand es einfach schwachsinnig, wegen meinem Ruf. Genau das war der springende Punkt dabei. Es war schwachsinnig, mein Ruf. Nein, unsere Eltern dachten dabei nur mal wieder an sich. Es ging nicht um meinen Ruf. Blödsinn, im Gegenteil, es ging um ihren Ruf.

Seitdem ist das Verhältnis mit Koushi heute so. Unsere Bindung ist stärker geworden und nun hatte ich nur noch ihn. Seit dem Umzug, wurde es noch nur noch schlimmer. Unser Vater fand raus, dass unsere Mutter anscheinend hinter seinem Rücken, eine Affäre führt, aber es kam nicht dazu, dass sie sich trennten. Stattdessen stritten sie so gut wie fast jeden Abend. Diskutierten und Schrien durch das ganze Haus. Es bereitete mir Kopfschmerzen und ich hatte furchtbar geweint. Immer in den Armen meines großen Bruders. Türen knallten, Vasen oder Teller fielen zu Bruch. Bei jedem Schrei, bei jedem Fallen eines Gegenstandes, zuckte ich. 

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the beginning or the continuation of this love story? // tendou satori x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt