chapter 6: „take his name out of your mouth"

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„Sugawara Nagisa!", der Schrei, welcher von unten kam, bereitete mir urplötzlich eine Gähnsehaut auf. Meine Mutter nannte mich beim vollen Namen. Das hieß bei uns noch nie was Gutes. Koushi schaute verwundert zu mir rüber. Wir saßen in dem Moment in seinem Zimmer und machten, wie fasten jeden Tag unsere Schulaufgaben zusammen und halfen uns. Langsam bewegte ich mich auf meine Beine und trat zur Tür hinaus. „Ich werde hier stehen bleiben. Falls du mich brauchen könntest." entgegnete mir mein großer Bruder, welcher ebenfalls nun auf den Beinen stand, an den Türrahmen gelehnt. Ein kurzes Nicken als Antwort bekam er und dann lief ich mit zittrigen Knien die Treppe hinunter. Mutter und Vater warteten bereits in der Küche auf mich.

Erst schaute ich vorsichtig um die Ecke der geöffneten Tür, bevor ich eintrat. „Setzten Nagisa.“, befahl mir mein Vater und zeigte mit seiner Hand auf den lehren Stuhl neben dem Küchentüch. Fragen, was los war, durfte ich nicht, da sofort wieder die laute Stimme meines Vaters ertönte. „Seit wann läuft das in der Schule schon so?“, ich schaute jetzt leicht verwirrt nach oben, doch mein Vater hatte seinen Kopf weggeneigt. „Was?“, verließ nur kurz und leise meinen Mund. „Rück schon mit der Sprache raus, Nagisa, wir wissen es doch so oder so schon. Die ganze Geschichte mit Tendou.“ hallten die Worte aus dem Mund meiner Mutter, welche am anderen Ende des Tisches saß und den Kopf in die Hände gestützt hatte. „Er wird von den anderen Kinder gehänselt. Dich eingeschlossen.“ Sie würdigte mich keines Blickes. Stattdessen vernahm ich ein Schluchzten. Tränen kullerten ihre Wangen hinab. So übernahm mein Vater das Wort und redete wieder auf mich ein. „Wir dachten doch immer, Tendou sei so ein liebes Kind gewesen. Er schien immer so nett zu sein. So nett zu wirken. Und aufeinmal das.“, ein leichtes Grinsen machte sich bei diesen Sätzen auf seinem Gesicht bemerkbar. Doch er ließ keine Luft und mich zu Wort kommen zu lassen. „Andere Kinder fürchten sich vor ihm. Und grenzen dich gleich mit aus. Wegen ihm. Kein Wunder, warum keine Freunde in der Schule gefunden hast. Wenn er die ganze Zeit über bei dir war.“

Da war es wieder dieses Gefühl. Dieses Zerren in der Brust, wenn ich Worte wie diese, über meinen besten Freund aufnahm. „Er ist... ist ein Monster.“, dieser Satz, von meiner Mutter ausgesprochen, versetzte mir einen Stich ins Herz. So kalt und ohne jeglichen Funken Gefühle, hatte sie diesen Satz ausgesprochen. „Versteh uns doch Nagisa. So wirst du nie Freunde finden. Wir wollen doch nur das Beste für dich. Es zerstört deinen Ruf, dass du so da stehst. Du bist so ein gutes und liebevolles Mädchen. So eine wundervolle Tochter. Doch er ist das komplette Gegenteil.“, meine Mutter versuchte weiter auf mich einzureden und blickte mir endlich ins Gesicht. Dieser Blick. Diese reinen Lügen, welche sich in ihren Augen spiegelten. „Wir werden umziehen. Deine Schule weiß bescheid, der Großteil ist bereits gepackt und am Wochende fahren wir. Solange bist du von der Schule krankgeschrieben. Mit deinem Bruder werden wir auch gleich darüber reden. Das Gespräch ist hiermit beendet.“, als diese Worte ausgesprochen waren, wollten Mutter und Vater sich schon Bewegung setzen, zu gehen.

Da erschien Koushi. „Von wegen das Gespräch ist beendet. Welches Gespräch?“, er musste lachen, „Ihr habt sie ja nicht mal reden lassen. Sie wollte, aber ihr habt sie ignoriert!“, im nächsten Moment wurde sein Tonfall ernst und seine Miene verdunkelte sich und das Grinsen von eben verschwand. „Tendou ist kein schlechter Mensch! Er ist kein Monster! Und er war auch nie eins! Er  ist das beste für Nagisa und sie braucht niemanden Anderen.“ Er schrie schon fast, so laut erhob sich seine Stimme gegenüber unseren Eltern. Nebenbei lief er näher auf uns zu und umklammerte leicht meine Hüfte, da ich immernoch auf dem Stuhl saß. Er setzte wieder zum Reden an, den Blick nach vorne gerichtet. „Wollt ihr sie ernsthaft von Tendou trennen, nur weil es da ein paar Kinder, gibt welche irgendwelche Gerüchte verbreiten. Auf diese Kinder hört ihr also? Aber ihr wollt nicht auf eure eigene Tochter hören?!“, „Sugawara Koushi! Denk ja nicht du kannst hier vorlaut werden!“ Ich war bereits aufgestanden und stande nun leicht, an der Seite meines Bruders. „Nagisa ist 8 Jahre alt!“, er wiederholte es. „8 Jahre alt! Wer achtet bitte darauf, was sie für einen Ruf besitzt. Es geht nämlich gar nicht um Nagisa und ihren Ruf. Oh nein. Es einzig und allein um euren Ruf!“, er schnappte förmlich nach Luft umd fuhr fort. „Hauptsache eure Kinder stehen super da. Ganz Vorne in der ersten Reihe und ganz Oben an der Spitze! Dann habt ihr nämlich euren Ruf voll und ganz auf der sicheren Seite! Aber was wir wollen, ist euch natürlich egal. Wir sind ja nur Kinder. Eure Kinder.“

the beginning or the continuation of this love story? // tendou satori x reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt