Schmetterling

12 1 0
                                    


Ganz still kann man den Blättern lauschen,

ihrem friedlichen Rauschen,

wie sie langsam fallen,

um sanft auf den Boden zu prallen.



Ganz laut hört man den Vogel singen,

harmonische Laute erklingen,

was das Gezwitscher wohl bedeutet?

Wie gern könnte man es doch deuten.



Eine Libelle gleitet über das Feld,

ganz vertieft in ihre eigene Welt,

der Fisch schwimmt angestrengt,

wohin auch immer ihn die Strömung lenkt.



Und du sitzt weit entfernt,

schaust vielleicht sogar genervt,

auf den leuchtenden Bildschirm,

ein Runzeln auf der Stirn.



All dieses langweilige Grün,

voll unnötig, dieses Ungetüm

Es langweilt dich,

all diese „natürliche" Sicht.



Doch bevor du weiter swipest,

hörst du Geschrei,

polternd kommt eine Maschine voran,

und wie gebannt bleibst du dran.



Siehst wie Wurzeln reißen,

Tiere verzweifelt kreischen,

dann wie Flammen Bäume umschlagen;

es weichen all die bunten Farben.



Das metallische Gefährt schiebt sich weiter durchs Geäst,

da ist nichts als Leere was es hinterlässt,

aber es wird sich wohl lohnen,

da wachsen doch bald deine Sojabohnen.


Fasziniert erblickst du einen Schmetterling,

der in den Flammen um sein Leben ringt,

und erst als er mit einem brennenden Flügel scheitert,

wischt du weiter.

Words On Paper- Poetry By MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt