kapitel o7; anstoß finden

168 31 23
                                    

DER BASS HÄMMERT so tief, dass er Jimins Kopf mit einem zufriedenstellenden, dumpfen Rauschen erfüllt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


DER BASS HÄMMERT so tief, dass er Jimins Kopf mit einem zufriedenstellenden, dumpfen Rauschen erfüllt. Es ist einer dieser Momente, in denen Denken überflüssig wird, nur noch unnötiger Ballast. Dein Körper wird nicht mehr von vegetativen Körperfunktionen getragen, sondern bewegt sich aufgrund von Musik. Der Bass ist dein Herzschlag. Der Rhythmus wird zu deiner Atmung und die Lyrics sind alles, was du jemals wissen musstest. Alles verschwimmt in dem Strudel aus Melodien, Lichtern und Menschen. Tanzen wird zu der einzigen Bewegung, die eine Bedeutung hat.

Jimin lebt für diese Momente. Er lebt in diesen Momenten.

Und wahrscheinlich markiert genau das den Unterschied.

Außerplanmäßig wurde Jimin heute freigestellt und Jin begründete es damit, dass Jimin in letzter Zeit so viel arbeiten würde, immer sein Bestes gebe und dass er es einfach mal wieder verdient habe, eine Nacht auszuspannen. Jimin hat die willkommene Auszeit dankend hingenommen und sich verkniffen darauf hinzuweisen, dass ihm Taehyung bereits gesteckt hatte, dass Namjoon für heute Nacht einen erneuten Besuch des Serendipitys plante. Sicher hat Jins Verhalten rein gar nichts damit zu tun. Haha.

Sicher genauso wenig wie Jimins Aufenthalt im Interlude mit Taehyung zu tun hat. Es ist Samstagabend und die Discothek ist hochfrequentiert. Natürlich nutzt Jimin die Gelegenheit einer freien Nacht, um seinem Freund Gesellschaft zu leisten. Zumindest im übertragenen Sinne. Taehyung steht zwar hinter der Theke, denn selbstverständlich hat er als Barkeeper gerade an einem Samstagabend NICHT frei, aber immerhin sind sie nicht viele Meter voneinander entfernt und manchmal halten sie intensiven Augenkontakt, selbst über die Menge der tanzenden Meute hinweg.

Eigentlich tanzt Jimin nur für sich selbst. Genießt die Befriedigung und das freie Gefühl, das er nur auf einer Tanzfläche findet. Aber es reizt ihn auch, sich lasziv auf die Unterlippe zu beißen und seinen Körper in Leidenschaft rollen zu lassen, wenn er Taehyungs brennenden Blicke auf sich spürt. Sie sind verheißungsvoll. Also versucht Jimin ebenfalls voll von Verheißung zu sein. Seine Erwiderung besteht aus einem Augenaufschlag, der auf Halbmast endet und Händen, die an seinem Körper entlang streichen. Er wirft seinen Kopf in den Nacken, umgreift seinen Hals, streift an seinem Nacken entlang nach oben und bedeckt seine Augen mit einer Hand. Einen Beat später befindet er sich in einer tiefen Grätsche, lässt seine Hüfte sprechen, geschmeidig wie eine Einladung, und schenkt Taehyung den nächsten silbrigen Blick. Die nonverbale Kommunikation ist die einzige Sprache, die in den raren Momenten auf der Tanzfläche von Bedeutung ist. Wie immer verstehen sie sich blind und Jimin kann selbst im neonverwaschenen Dämmerlicht glasklar erkennen, dass sein Freund gerade über eine ihrer letzten Unterhaltungen sinniert und seine Professionalität hinterfragt.

In den Spiegelungen der Lichter in Taehyungs Augen kann Jimin förmlich mitansehen, wie er ihn gedanklich auf die Theke vor sich schiebt. Wie er sich über ihn beugt. Ihn mit einem Kuss gefangen nimmt. Mit einem Kuss, der in viel mehr enden soll...

TRAUM(A)SCHULDENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt