kapitel 11; träumen nachjagen

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Jimin schläft beinah noch, gefangen zwischen den letzten Momenten des Traumes und dem morgendlichen Widerwillen sie endgültig gehen zu lassen, als sich eine fremde, warme Hand vorsichtig unter seine Decke schleicht

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Jimin schläft beinah noch, gefangen zwischen den letzten Momenten des Traumes und dem morgendlichen Widerwillen sie endgültig gehen zu lassen, als sich eine fremde, warme Hand vorsichtig unter seine Decke schleicht.

Sie berührt ihn zuerst zärtlich an der Schulter, streicht seinen Arm entlang und zieht schließlich warme Linien über seinen Hals und seine Schlüsselbeine. Auf seinem Oberkörper wird sie langsamer, lässt sich Zeit diesen Ort zu erkunden und verweilt dort länger als an den anderen Stellen. Sie streicht an seinen Brustwarzen entlang, bis sie prickeln und unter der Berührung hart werden. Jimin keucht, aber weil er so verschlafen ist, entkommt ihm das Geräusch nur wie ein schwaches Ausatmen. Er räkelt sich, streckt sich der Hand auf seinem Körper entgegen – nur leicht, nur gerade so viel, dass er sich von ihr verführen lassen kann, ohne zum Aufwachen verführt zu werden.

Die Momente zwischen Traum und Realität sind zu wertvoll, um ihnen vorzeitig zu entkommen. Er möchte sie ausdehnen bis in die Unendlichkeit. Es sind die Momente, in denen alles möglich ist. In denen er niemanden gegenüber Rechenschaft ablegen muss, nicht einmal sich selbst. Seine Gedanken schwimmen in dem müden Dämmerzustand zwischen Wunsch, Fantasie und Realität. In seiner Vorstellung gehen Bilder fließend ineinander über. Jimin hinterfragt sie nicht, scherrt sich nicht um deren Herkunft oder Bedeutung. Es ist Taehyungs Hand, die über seinen Körper streicht. Eine Hand wird zu mehreren. Jetzt sind es auch Yoongis Hände, die ihn berühren. Es sind Yoongi und Taehyung, die sich gegenseitig berühren. Er selbst bewegt sich nicht. Wenn er sich jetzt bewegt, dann platzt das Luftschloss seiner Gedanken wie eine Seifenblase.

Jimin atmet schwer. Es perlt von seinen vollen Lippen.

Eine sanfte Gänsehaut breitet sich auf seinem Körper aus, als die Hand an seinem Bauch ankommt. Sie umkreist seinen Bauchnabel in einem zärtlichen Liebesspiel. Sie umgarnt ihn, neckt ihn, rutscht auf und ab, dann nur noch ab, ab, in südlicheren Gefilden, hinterlässt dort ein leeres Versprechen von mehr und streicht wieder nach oben. Bislang alles ohne ernste Absichten und lässt Jimin zurück, sich verzehrend nach intensiveren Berührungen.

Sein Mund steht einen spaltbreit offen. Seine Atemzüge sind tief geworden. Seine Welt besteht nur noch aus der Hand, die ihn in lustvolle Gebiete entführt und seinen Traumvorstellungen, in denen alles möglich ist.

Etwas raschelt neben ihm. Dann Bewegung. Das Bett senkt sich. Die Bewegung lässt ihn erwartungsvoller Manier erschaudern. Der Schauer zieht direkt zwischen seine Beine. Eine zweite Hand gesellt sich zu der ersten auf seinem Körper. In seiner Vorstellung sieht er, wie Taehyung und Yoongi sich tiefe Blicke schenken, während ihre Hände über seinen Körper geistern. Sie beugen sich über ihn, küssen sich. Taehyung dominiert den Kuss. Er küsst Yoongi als wäre es sein Geburtsrecht, auf diese Weise, wie er Jimin auch manchmal küsst. Seine Zähne vergraben sich tief in die Unterlippe seines Gegenübers und als sie sich voneinander lösen, verbindet immer noch ein schmaler Speichelfaden ihre beiden Lippenpaare. Das Muster von Taehyungs Zähnen spiegelt sich auf Yoongis Unterlippe. Jimin will sich erheben, will es nachfahren.

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