Kapitel 3

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Simon

Ich habe das Gefühl jemand hat mir mit einem Messer in die Brust gestochen. Mein Herz schmerzt, wenn ich an Wilhelms Blick denke, den er mir zuwarf als er auf unser Auto zu rannte. Ich war in diesem Moment so überfordert, dass ich meine Mutter anflehte so schnell es geht zu verschwinden. Ich brauche Zeit. Vor allem solange Wilhelm sich nicht sicher ist was er will. Ich kann das nicht.

Zuhause angekommen verabschiede ich mich von meiner Mutter und Sara. Ayub und Rosh warten bereits vor unserem Haus. Wir sind verabredet. Ich brauche nun meine Freunde und Abstand von alldem was passiert ist. Ich habe das Gefühl mir wächst alles über den Kopf. Die Blicke der Menschen auf der Straße, die Reporter die weiter unser Haus beobachten und meine kleine Schwester, die mich weiterhin wegen Micke mit bösen Blicken straft.

„Hey Mann, kommst du auch mal.", sagt Ayub. „Es ist echt arschkalt heute", ergänzt Rosh. Ich schmunzele.

„Ihr stellt euch wirklich an.", kontere ich. „Es hat länger gedauert. Wilhelm hat mit mir versucht zu sprechen."

Ich ernte erstaunte Blicke von Ayub und Rosh. „Was wollte er denn? Ich dachte das Thema sei beendet.", sagt Rosh verwundert.

„Ähhh... ist es auch. Er wollte mir schöne Weihnachten wünschen.", antworte ich schulterzuckend. Ayubs misstrauischer Blick verrät mir jedoch, dass es sich damit nicht getan hat. „Das wars?", fragt er stattdessen. „Mehr wollte er also nicht von dir? Du wirkst als hätte er dir seine Liebe gestanden.", bringt Ayub lachend hervor.

Ich lache verschmitzt. Ayub verstummt und Rosh schluckt hörbar. „Er hat doch nicht wirklich oder?", fragt Rosh.

Ich nicke: „Er sagte ohne Vorwarnung ‚Ich liebe dich'. Ich weiß nicht was ich denken soll. Und ich konnte darauf nichts erwidern."

„Ich meine, was denkt er auch. Nur weil er das sagt, sei jetzt alles wieder in Ordnung?!", Rosh schnaubt.

„Ich bin so überfordert. Er ist sogar noch einmal umgedreht und hat versucht uns aufzuhalten. In dem Moment, in dem ich ihn erkannt habe war ich so unentschlossen was ich tun soll, also bin ich geflüchtet."

Rosh nickt anerkennend: „Du hast alles richtig gemacht. Du solltest dich nicht um den Finger wickeln lassen. Es wird immer wieder gleich laufen. Ihm ist die Krone und seine Familie wichtiger. Ayub? Hast du nichts dazu zu sagen?"

„Ich kann dir nicht ganz zustimmen. Ich weiß, Wilhelm hat echt Mist gebaut. Du solltest aber nicht vergessen unter welchem Druck er durch seine Mutter und die Medien steht. Das entschuldigt sein Verhalten keineswegs, aber ihr solltet ihn nicht so hart verurteilen."

„Ayub sowas habe ich nicht erwartet", antwortet Rosh trocken. „Womöglich hast du Recht", resigniert und erschöpft stimme ich Ayub zu. „Ich möchte ehrlich gesagt nicht mehr darüber sprechen. Ich brauche Zeit und solange er sich nicht richtig für mich entscheidet kann ich das nicht."

Ayub und Rosh sehen sich gleichzeitig an und grinsen. „Ok, auf geht's. Wir fahren zu mir und zocken.", gibt Rosh darauf hin zurück.

Young Royals ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt