Kapitel 4

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Wilhelm

Zurück im Schloss habe ich mich direkt in mein Zimmer zurückgezogen. Meine Eltern sind bei irgendeinem wichtigen Staatstreffen. Ich bin froh, dass ich zumindest jetzt meine Ruhe von meinen Pflichten habe. Schlimm nur, dass ich mir so Gedanken über Simon machen kann. Wie konnte er mich dort einfach so stehen lassen... und wie kann ich das je wieder gut machen? Ich seufze und schließe die Augen während ich mich auf mein Bett lege.

Einige Zeit später

Als ich aufwache ist es draußen bereits dunkel. Ich schaue auf meine Uhr und realisiere das es bereits nach halb acht ist. Wie auf Kommando knurrt mein Magen. Ich stehe auf, verlasse mein Zimmer und gehe in die Küche. Meine Mutter sitzt am Tisch und schaut auf als sie mich kommen hört.

„Wilhelm, seit wann wird bei uns am Tag geschlafen? Während du schliefst, haben dein Vater und ich wichtige Termine wahrgenommen. Es wäre nicht verkehrt, wenn du uns zu diesen Treffen begleiten würdest. Du könntest wirklich etwas für die Zukunft lernen.", sagt sie in einem belehrenden Ton. „Und nun setz dich. Du solltest etwas essen."

„Ja Mutter. Können wir darüber sprechen wie es jetzt weiter gehen soll?", antworte ich harsch. „Du kannst mich nicht ewig von Simon fern halten."

„Darüber wollte ich sowieso noch mit dir sprechen. Dein Vater und ich haben beschlossen, dass du nach den Winterferien nicht ans Hillerska zurückkehren wirst."

„Wie bitte?" - Ich war fassungslos. „Das kann nicht euer Ernst sein. Wann wolltet ihr mich bei dieser Entscheidung miteinbeziehen? Ihr könnt doch nicht einfach wieder über meinen Kopf hinweg entscheiden! Was soll das?!"

Ich war verärgert über diese Selbstverständlichkeit mit der meine Mutter die nächsten Worte aussprach: „Wilhelm, was erwartest du von uns? Du hast Pflichten. Du kannst von uns nicht erwarten, dass wir dich in dein Verderben laufen lassen. Du bringst Schande über unsere Familie, über das Königshaus. Was sollen die Leute denken? Ein schwuler König, welcher sich auch noch mit seiner Liebelei hat filmen lassen. Du solltest froh sein, dass dein Vater und ich deine Situation gerettet haben."

Ich erstarrte bei ihren Worten. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken und ich schluckte schwer.

„Wie kannst du so etwas sagen? Ich bin dein Sohn. Wie kannst du von mir erwarten, dass ich mich ein Leben lang verstelle nur damit die Krone nicht ‚beschmutzt' wird?"

Ich war sauer. Schon fast rasend vor Wut. Mich nahm die Panik erneut ein. Ich lief in unserer Küche auf und ab. Raufte mir die Haare und biss mir auf die Unterlippe. Das konnte alles nur ein schlechter Scherz sein.

„Du wirst nach den Ferien auf eine andere Privatschule wechseln. Punkt. Dieses Gespräch ist damit beendet. Und jetzt führ dich nicht so auf!"

Ich spürte wie meine Augen anfingen zu brennen. Die Tränen stiegen auf und ich versuchte nicht auch noch diese Schwäche vor meiner Mutter zu zeigen. Schnellen Schrittes verschwand ich aus der Küche, schnappte mir meinen Mantel und verließ den Palast. Ich hörte weit entfernt wie meine Mutter mir nachrief und wie Malin mir ebenso schnell folgte.

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