17. Juni Hanoi No. 2

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Die Busfahrt ist in vollem Gange und so angenehm die Sitze bzw. Liegen da auch sind, umso unangenehemer kann man darauf schlafen, wenn man über Schotterstraßen fährt.
Die Fahrt daueret ca. 7 Stunden - Ankunft ist also um etwa 4 Uhr in der Früh.

Geschlafen haben wir nicht viel (vermutlich um die 2 Stunden) und Eva noch viel weniger als ich, aber irgendwann wurden wir recht unangenehm mit einem lauten "Hello, Hello!?" aufgeweckt und der Busfahrer zeigte mit dem Finger energisch, dass wir aussteigen sollen.
Der Rücken schmerzt, die Kleidung klebt am Körper und mit viel zu wenig Schlaf steuerten wir zu Fuß vom Busplatz irgendwie zu Nu zurück. Check-in ist aber für uns erst um 14:00 Uhr - also haben wir nur kurz unser Gepäck zurück gebracht und sind gleich wieder los in die Stadt. Der Plan war, dass wir uns den Sonnenaufgang in Hanoi ansehen.

Dafür ging es mit dem Bus zum Tran Quoc-Pagode. Und obwohl wir den Sonnenaufgang ein bisschen verpasst haben (der war heute schon kurz nach 5), konnten wir einige ganz verzauberte Bilder machen.

 Und obwohl wir den Sonnenaufgang ein bisschen verpasst haben (der war heute schon kurz nach 5), konnten wir einige ganz verzauberte Bilder machen

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Es war zwar immernoch vor sechs Uhr in der Früh, aber die Straßen waren komplett gefüllt

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Es war zwar immernoch vor sechs Uhr in der Früh, aber die Straßen waren komplett gefüllt. Überall waren Menschen (vor allem ältere), die Sport machten, Laufen gingen, irgendwelche Tanzübungen machten oder einfach auf der Parkbank Tee tranken.
Da für uns noch kein Cafe offen hatte, indem wir uns die Müdigkeit etwas aus dem Gesicht waschen konnten, setzten wir uns ebenfalls auf eine Parkbank und Eva kam auf die wahnsinnige Idee, mit irgendwelchen alten Frauen die Tanzübungen mitzumachen.
Ich wartete dabei sehnlichst darauf, dass es 14:00 Uhr wurde, aber so langsam hat sich der kleine Zeiger glaub noch nie bewegt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, war es zumindest halb Acht und das erste Cafe in unserer Nähe öffnete.
Einen starken vietnamesischen Kaffee später waren wir dann auch soweit wach, dass wir uns noch eine weitere Attraktion anschauen konnten.
Und da Eva bei unserem ersten Besuch in Hanoi schon ins Women-Museum gehen wollte, kam ich dieses Mal nicht mehr aus.
Und so lustig ich mich am Anfang darüber machte, umso interessanter war es im nachhinein.
Es wurde die gesamte Geschichte der Rolle der Frau in Vietnam erklärt und ich wusste gar nicht, dass diese eine entscheidende Aufgabe im Krieg gegen Amerika hatten. Es wurden ganze Dörfer unter der Erde gebaut - so ausgeklügelt, dass selbst die Luftzirkulation darin ohne zusätzlichen mechanischen Aufwand von selbst funktionierte.

Der einzige Nachteil im Museum war, dass die Klimaanlage nicht funktionierte, es draußen schon wieder weit über 30 °C hatte und die Fenster teils geöffnet waren und sich nicht schließen ließen. Lediglich ein paar Ventilatoren gab es: ich hab mich also so schnell es ging von Ventilator zu Ventilator bewegt und dann alles angesehen, was in meinem Blickfeld war, ehe ich mir den nächsten Ventilator gesucht habe.

Wir waren ziemlich lange im Museum, aber nach fast 2 Stunden waren wir durch und es war Zeit, wieder zurück zu Nu zu gehen. Wir schliefen fast im Stehen schon ein und hofften nur noch, dass wir etwas früher einchecken konnten. Aber als wir im Hostel ankamen, war leider noch niemand da. Erst um kurz vor 13 Uhr kam jemand und sagte uns, dass die Zimmer doch schon fertig sind und wir sie beziehen durften.
Also nur kurz geduscht, Zimmer abgedunkelt und nahezu augenblicklich eingeschlafen.

Und wir sind erst irgendwann am Abend wieder richtig munter geworden und da gab es dann nur noch eines zu tun: In Hanoi gibt es ein Bier, dass immer ganz frisch gebraut wird und das nur einen Tag lang frisch bleibt. Es gibt also nicht viel davon und wenn es aufgebraucht ist, gibts erst am nächsten Tag wieder welches.
Und da in Österreich und Deutschland Bier meist einen längeren Gärungsprozess benötigt, waren wir ganz interessiert, wie das Ein-Tages-Bier wohl schmecken sollte.
Eigentlich hatten wir auch einfach nur Hunger, weil wir nichts gescheites gegessen haben bis jetzt.

Also haben wir uns gleich auf den Weg gemacht und uns von einem Glas frischem Bia Hoi beglücken lassen. Es war ein recht mildes Bier aber trotzdem sehr gut im Geschmack. Leider war an dem kleinen Straßenstrand auch das einzig wirklich leckere. Wir haben zwar auch noch was gegessen, aber unsere Frühlingsrollen waren in Bananenblätter eingewickelte Leberstängelchen, die noch Knorpel dazwischen hatten. Ich bin mir sicher, dass das ganz lecker schmecken kann, aber ganz meinen Geschmack hat es heute nicht getroffen.

Nach 1-2 Gläsern Bia Hoi ging es dann aber schon wieder zurück ins Hostel - morgen ist der letzte Tag in Hanoi und dann fliegen wir gegen Abend nach Da Nang!

In 80 Tagen fast um die WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt