Kapitel 01

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Jüri

Ich saß in meinem Bett und hatte Liams Stream an. Dabei spielte dieser nicht einmal was, sondern redete die ganze Zeit nur mit dem Chat, zu welchem ich auch gehörte. Nicht das ich mich am Chat beteiligen würde, aber zuschauen tat ich trotzdem.

Immer wieder erwischte ich mich dabei wie ich leicht zu lächeln begann, wenn sich seine Haare zum wiederholten Male aus seiner Frisur lösten. Sooft wie er sich durch die Haare fuhr war da mittlerweile eh kein Wax mehr drin und seine Bemühungen damit nutzlos.

Doch die Bewegung sah gut aus und ich mochte es wenn seine Haare nicht alle an Ort und Stelle lagen. Gerade lachte er. Ich mochte sein Lachen und spürte wie ansteckend es war, als ich ebenfalls begann zu Grinsen.

Was zum Teufel? Was tat ich hier? Saß ich allen Ernstes in meinem Bett und schmachtete meinen besten Freund an ohne das dieser überhaupt anwesend war? Das war jawohl völlig bescheuert.

Ich schloss den Stream und machte mir stattdessen einen Porno an in dem der Mann die Frau eindeutig dominierte - so wie es sein sollte. Der Mann dominiert die Frau. So sollte sowohl in einer Beziehung, als auch beim Sex sein.

Von mir aus konnte die Frau auch eine dominierende Rolle einnehmen, oder beide waren gleichberechtigt in jeglicher Hinsicht. Doch wenn es drauf ankam war die Aufgabe des Mannes die Frau zu beschützen und sicher zustellen, dass es ihr gut ging.

So war es bei meinen Eltern und so ist es auch bei allen Ehepaaren die ich so kenne. Es gehörte sich so.

Natürlich würde ich nie Rob und Oscar gegenüber einen Kommentar machen nur weil die beiden in einer Beziehung waren. Doch auch da zeichnete sich meiner Meinung nach deutlich dieses Bild ab. Oscar der gerne und viel Roberts Nähe suchte und Robert der sie ihm gab und auf ihn aufpasste.

Doch egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte mich nicht auf den Porno konzentrieren, stattdessen dachte ich immer wieder an Liam und an all die Male die ich ihn nur in Boxershorts gesehen hatte. Wohlbebemerkt Boxershorts die recht wenig meiner Fantasie überließen.

Mit jedem Mal wo ich mich dabei erwischte an ihn zu denken schlug ich mir selbst gegen die Wange und zwang meine Gedanken zurück auf den Bildschirm. Doch es war hoffnungslos so würde ich nicht zur Erlösung kommen.

Frustiert nahm ich meine Hand wieder weg, zog meine Hose hoch und öffnete den Stream wieder. Mittlerweile spielte Liam Call of Duty, doch wenn ich ehrlich war brachte ich dem Spiel wenig Aufmerksamkeit entgegen. Viel eher hatte ich das kleine Fenster, welches sein Gesicht zeigte im Blick.

Ich seufzte und legte mich vernünftig ins Bett während ich Liam beobachtete und spürte wie ich immer müder wurde. Irgendwann hörte ich nur noch seiner Stimme zu und schlief schlussendlich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch meinen Wecker wach und erwischte mich dabei wie meine Gedanken direkt erstmal zu dem Neuseeländer wanderten, welcher drei Wohnungen weiter schlief.

Diesen würde ich gleich auch dort abholen und uns dann zum Flughafen fahren von wo wir nach Monaco zum nächsten Rennen fliegen würden.

Ich hasste mich dafür, dass bei dem Gedanken daran ihn gleich zusehen mein Bauch begann zu kribbeln. Was war bitte los mit mir? Das war doch nicht normal.  Kopfschüttelnd schlug ich die Decke zurück und stand auf.

Mein Laptop zeigte nach einer kurzen Bewegung des Mousepads nach wie vor Liams Twitch Account an. Schnell schloss ich ihn und stopfte das Gerät dann in meinen Rucksack den ich gestern schon gepackt hatte. Zwanzig Minuten später stand ich mit Koffer und Rucksack vor Liams Wohnung und klingelte zum wiederholten Male.

Fixing the broken - Liam x Jüri Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt