Rückkehr

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Erster Teil der Lesenacht. Hoffe ihr freut euch so sehr wie ich :)


Der Wind wehte in recht starken Böen über den Wald und wirbelte das Laub auf den Boden auf. Der angebrochene Herbst ließ den Wald in all seinen Farben leuchten. Das Laub raschelte unter ihren Füßen, als Aurora sie durch den Wald führte, um sich an der Grenze mit Ayda zu treffen. Rebeccas Magen rumorte, als sie daran dachte gleich ihren besten Freund wiederzusehen. Ayda hatte zwar behauptet Killian würde sich über ihren Besuch freuen, aber woher sollte sie das denn wissen. Laut ihren Erzählungen hatte Killian ihr doch noch nicht einmal ihren Namen verraten. Doch was sie noch viel mehr beunruhigte war der Gedanke ihrer Familie wieder zu begegnen. Wenn sie die Augen schloss konnte sie immer noch die angewiderten Blicke ihrer Eltern sehen und den geschockten Blick ihres Bruders.

Wenn sie ehrlich war, war sie froh das ihre Eltern sie rausgeworfen hatten. Egal wie sehr sie Killian und seine Familie auch liebte, sie wäre in der Nähe ihrer Eltern untergegangen. Sie wünschte sich nur, sie wäre mit Henry in Kontakt geblieben, wer weiß wie er die letzten Jahre indoktriniert wurde.

Sie schluckte einmal in der Hoffnung ihren trockenen Mund ein wenig zu befeuchten. Sie war dankbar das Aurora ihre Gedanken mit Geschichten aus ihrem Rudel ablenkte und sie war dankbar, dass es Aurora nicht störte, dass sie nur mit halben Ohr zuhörte.

Ihr Blick wanderte zu Aurora. Selbst heute hatte Aurora es sich nicht nehmen lassen ein T-Shirt anzuziehen, obwohl die Temperaturen immer kühler wurden. Sie selbst war dankbar für ihre Strickjacke. Aber sie würde sich nicht beklagen, es war jedes Mal schön Auroras nackte Haut zu betrachten und die Art und Weise zu beobachten, wie sich ihre Muskeln unter ihrer Haut bewegten.

„Gefällt dir was du siehst?" Sie zuckte zusammen, hatte nicht gemerkt, dass Aurora gemerkt hatte, dass sie angestarrt wurde. Direkt schoss ihr das Blut ins Gesicht und sie konnte Aurora neben sich kichern hören. Sie entschloss die Frage zu ignorieren und stellte lieber selbst eine.

„Wann hast du eigentlich dein Tattoo machen lassen?" Sie deutete auf Auroras Oberarm, auf welchem in brauner Tinte eine stilistische Sonne und in deren Mitte ein Sichelmond in brauner Tinte abgebildet waren. Gepaart mit Auroras gebräunter Haut, hätte man meinen können es wäre ein einzigartiges Muttermal.

Aurora hatte natürlich gemerkt, dass sie von ihrer Frage ablenken wollte, aber sie war so freundlich es zu ignorieren. Sie kannte ohnehin die Antwort. Rebecca hatte ihr gestern Nacht ja oft genug gesagt, was sie von ihr hielt. „An meinem achtzehnten Geburtstag. Meine Eltern haben sogar gezahlt, war mehr oder weniger ein Geschenk für meinen Schulabschluss.", erklärte sie und fuhr dann fort, „Mein Vater fands ohnehin eine gute Idee, mochte das Motiv und meine Mutter konnte ich später mit seiner Hilfe auch überzeugen."

Rebecca nickte und Aurora fuhr fort mit ihrer Erzählung. Erklärte das sie das Motiv aus einem der Geschichtsbücher ihres Vaters hatte und es seitdem mit ihr resoniert hatte. Es symbolisierte wohl den Schutz und die Liebe des Alphas für seine Luna, als sie das sagte zwinkerte sie ihr einmal zu und das Blut von dem sie hoffte, es wäre nicht mehr in ihrem Kopf, kam alles wieder. Sie spürte wie ihr Gesicht vor Scham glühte und sie knuffte Aurora liebevoll in den Arm.

Auroras Lachen hallte durch den ganzen Wald und wie sooft musste sich Rebecca fragen, wie es für ihre Eltern möglich war, jemanden wie Aurora als kaltblütiges Monster zu bezeichnen. Sie schüttelte den Kopf, ihr war klar, weshalb ihre Eltern das konnten. Doch irgendwann musste man vergangenes ruhen lassen und sie würde damit anfangen. Das Rudel existierte ohnehin nicht mehr.

Schneller als erwartet waren sie dann an der Grenze angekommen. Der Geruch ihres alten Rudels strömte bereits jetzt schon in ihre Nase und Erinnerungen an die schönen Momente kamen in ihr hoch.

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