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Dieser Junge der am Boden lag konnte sich nicht bewegen. Sein Gesicht war voll mit Blut übergossen. Ich sah ihn schweigend an und fühlte null Mitleid mit ihm. Würde das vor einem Jahr passieren hätte ich anders reagiert. Viel anders. Ich hätte so viele Schuldgefühle gehabt.

Nicht mehr. Es ist als ob Damon mein elendiges ich gelöscht hat. Die ängstliche Aria gibt es nicht mehr. Ich sah Damon an. Er sah diesen Jungen mit einem todesblick an das ich nicht beschreiben konnte. Er war mein Beschützer. Beschützer...er rettete mich als ich ganz unten war. Er zog mich raus. Er war mein Licht. Mein Held. Mein Beschützer.

„Wir gehen.", die eiskalten blauen Augen sahen mich an. Er nahm meine Hand und wir gingen hinaus.

Da waren wir. Wir fuhren nach Hause. „Ich muss dich beschützen. Ich darf nicht zulassen das dich irgendwer wieder so berührt.", er klang wütend. Er sah mich an. „So eine wie dich gibt es nur einmal. Und ich lasse nicht zu das irgendwelche Menschen dich verändern. Ich werde wenn's nötig ist alle umbringen. Hauptsache dir geht es gut.", wir kamen an.

Ich sagte nichts. Er hatte vollkommen recht.

Als wir die Tür aufsperrten stellte er mir eine Frage worauf ich nicht bereit war.

„Hat Jack immer noch Gefühle für dich?", fragte er mich.

Was? „Was?", fragte ich ihn.

Er sah mich fragend an. „Nein. Nein hat er nicht.", sagte ich. Er schmunzelte.

„Ich seh doch was da läuft. Ich bin nicht dumm. Du sagst das nur weil du Angst das ich ihm etwas antue. Aber das hätte ich schon längst getan nicht wahr?", sagte er.

„Ja. Er hat Gefühle für mich. Aber ich nicht für ihn.", sagte ich. Er nickte langsam.

„Ich lasse ihn am Leben weil er dir wichtig ist. Und mir ist wichtig das es dir gut geht.", er öffnete eine Bierflasche. Wir saßen draußen im Garten.

„Wann hast du realisiert das du in mich verliebt bist?", fragte ich und sah ihn an. Er sah mich lächelnd an.

„Ich dachte vor 2 Jahren ich werde für immer ein einsames Leben führen, weil mir damals alles weggenommen wurde. Meine Familie. Robert. Jeden den ich mochte nahm man mir weg. Robert war für mich ein Schutzengel. Ein Retter. Ich verlor ihn und ich dachte ich werde nie wieder jemanden finden der für mich kämpft oder mich wirklich mag. Ich dachte ich bin ein Monster den niemanden haben möchte. Ein Monster das...nichts im Leben verdient hat. Ich spürte eine ganz andere Emotion als ich dich sah. Ein Gefühl was ich noch nie gefühlt habe. Es war das eine etwas was du an dir hattest. Dieses geheimnisvolle 'etwas' an dir hat mich angezogen. Ich begann dir ein Leben zu geben was ich immer wollte für mich selbst. Ich wollte, dass jemand um mich kämpft und das ich jemanden wichtig bin. Jemand, der mich beschützt und sieht das ich existiere. Ich gab dir ein Gefühl der Sicherheit was ich nie bekommen habe. Ich versuchte es auf eine Art und Weise so wie ich es kannte. Töten. Ich merkte das es dir schlecht ging als ich diese Sachen für dich machte. Ich versuchte zu verstehen wieso es tat. Alles war für mich neu. Mein ganzes Leben lang war ich eingesperrt.", er nahm ein weiteren Schluck von seiner Bierflasche. Ich hörte ihn zu.

„Ich dachte es wäre so richtig. Ich merkte wie es dich verletzte das ich so zu dir war. Genau dann merkte ich das es mir wichtig war was du von mir denkst. Ich wollte jemand sein für dich. Ich verliebte mich in dich aber wusste es damals noch nicht. Erst später konnte ich es realisieren. Weil ich nicht wusste was Liebe war. Ich wollte das du mich siehst. Und das hast du getan. Du hast mich gesehen. Und du warst mir wichtig. Es war mir wichtig das es dir gut geht. Dann hast du dich für mich mehrmals geopfert. Du hast mir gezeigt das ich dir wichtig bin.", er sah mich dankbar an.

„Ich hatte endlich jemanden, dem ich wichtig war. Ich hatte jemanden der mich sieht und wahr nimmt. Ich habe dich. Und das reicht mir für immer aus. Ich bin dein Freund. Dein Beschützer. Ich möchte alles sein was du brauchst.", er sah mich intensiv an. Die Dankbarkeit in seinen Augen strahlten förmlich.

„Du bist alles was ich brauche Damon.", sagte ich leise. Er nahm mich in den Armen. „Was ist das denn für eine Atmosphäre?", kam plötzlich Logan mit einer Bierflasche und setzte sich zwischen uns hin. Er trank genüsslich. „Wie bist du reingekommen?", fragte Damon empört. Die Tür war verschlossen. „Ich bin eben dein großer Bruder. Ich kann alles.", sagte er amüsiert. „Wie war denn die Party?", Logan lachte schon. „Wir mussten gehen. Damon hat jemanden verprügelt.", sagte ich und sah Damon an worauf er nur die Schulter zuckte.

„Hab gehört er hat eine gebrochene Nase. Was wenn er dich anzeigt mein lieber?", fragte sich Logan. „Wird er nicht. Sie haben Angst vor mir. Sie würden niemals wieder versuchen mir den Weg zu versperren.", sagte Damon selbstsicher.

„Was auch immer. Was geht mit deinem Lover ab? Der dich Anonym anruft?", Logan sah mich fragend an. „Er hat nur einmal angerufen das war's auch dann. Vielleicht ruft er morgen wieder an.", sagte ich und mein Herz pochte wieder mal.

Logan nahm einfach von seiner Hosentasche ein Sandwich raus als wäre es das normalste auf der Welt. „Wie passt da ein Sandwich rein?", fragte ich verwirrt. „Wie gesagt, ich kann alles. Oh Damon rede mal mit Liam! Er tut so als wäre er mein Vater! Ständig streiten wir uns über Kleinigkeiten die unnötig sind. Gerade eben wollte er mir sein Auto nicht hergeben.", beschwerte sich Logan bei Damon.

„Natürlich tut er auf Vater. Er ist unser Onkel schon vergessen?", Damon stand auf und sah unser Garten an.

„Ja unser Onkel Blabla. Er hat nie über Hugo geredet. Als wäre er gar nicht unser Onkel.", sagte Logan und aß weiter. „Hugo war ein grausamer Mensch was willst du denn über ihn hören? Liam hat bestimmt Gründe warum er nie über unser Vater spricht. Besser gesagt dein Vater. Mein Vater...ich weiß nicht mal wie er heißt.", Damon sah sich den Himmel an. „Hast du nie erforscht wer sie mal waren?", fragte ich Damon.

„Nein. Ich habe mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Logan meinte sie waren sehr gute Menschen. Das ist das einzige was ich wissen muss.", sagte er und lächelte schwach. „Sie waren sehr gute Menschen. Leider hatten sie eine Sache mit Hugo zu tun. Ich weiß nicht wieso aber...leider haben sie es nicht geschafft. Seine Mutter sagte mir bevor sie starb das...dieser junger Mann hier...Damon heißen würde.", sagte Logan mit stolz. Damon sah Logan an,

„Er ist mein kleiner Bruder. Der einzige der mir wichtig ist. Danach kommt Aria. Dann Nathan und vielleicht Liam.", sagte Logan. Damon lächelte.

„Kann ich mal eure Schule besuchen? Ich frage mich wirklich wie es da abgeht.", fragte er uns. „Nein.", sagte Damon kurz und knapp. „Wa-? Aria ich will zur Schule!", schrie er mich an. „Morgen spielen sie Football. Komm doch.", sagte ich zu Logan. „Aber sowas von!", Logan freute sich.

***
Wir hatten Chemie. Während ich gelangweilt hinaus blickte sah ich diesen neuen Lehrer telefonieren. Er sah sehr wütend aus. Professor Blake.

„Falls dich wieder jemand anruft, sag es mir. Ich kann ihn orten. Dann wissen wir endlich wer er ist.", flüsterte mir Damon ins Ohr. Ich nickte.

Es läutete zur Pause und wir saßen alle am Tisch.

Damon kaufte mir wieder etwas zu essen. Er achtete immer darauf das ich genug aß.

„Heute ist endlich das Football Turnier. Mit Damon werden wir gewinnen!", sagte Tyler glücklich. Damon schmunzelte nur. Damon bekam eine Nachricht. Ich sah ihn an und er sah nicht glücklich aus.

„Wer ist es?", fragte ich leise. „Liam.", sagte er und sah mich nachdenklich an. „Wir müssen gehen. Wir kommen aber gleich.", Damon nahm meine Hand. Nathan sah uns und und kam uns hinterher.

„Was ist denn los?", fragte ich.

„Wir müssen von hier abhauen. Gleich wird Cosa Nostras Männer einstürmen.", sagte Damon.

„Cosa Nostra? Wieso was wollen die hier?", fragte ich. Cosa Nostra ist die mächtigste Mafia die es nur gibt.

Plötzlich hörte ich Hubschrauber fliegen. Männer rannten in unsere Schule hinein. Alle schrieen und rannten davon.

„Sie sind hinter mir her.", sagte Damon.

Was?

Fortsetzung folgt...

Because I love himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt